Zurück an Bord: So gelingt der Wiedereinstieg!

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Kolumne Personal 4 you – Von Corinna Horeis, Diplom- Kauffrau und Personalberaterin

Der Wirtschaftsprozess nimmt langsam wieder Fahrt auf. Industriebetriebe starten die Produktion, der Handel öffnet zunehmend die Läden, Gastronomie und Hotellerie werden in absehbarer Zeit wieder öffnen können – alles unter enormen Einschränkungen. Insgesamt gewinnen wir Verbraucher geliebte Freiheiten zurück, und Unternehmer erhalten Chancen, die wirtschaftlichen Verluste zu minimieren. Mit der Rückkehr eines Stücks Normalität kehren auch die Mitarbeiter, die teilweise im Homeoffice tätig waren oder in Kurzarbeit verweilten, an die Arbeitsplätze beziehungsweise in die Betriebe zurück. Zurück an Bord – ein spezielles Thema der Personalführung.

In der Presse habe ich positive Beispiele gesehen, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter nach der Phase des Stillstands freudig in Empfang genommen haben. Zum Beispiel mit kleinen Willkommensgeschenken in Form von Masken, Desinfektionsmitteln oder ähnlichem. Es beginnt eine Phase des Wiedereinstiegs, im Fachjargon „Reboarding“ genannt. Gezielte Maßnahmen sollen die Mitarbeiter nach einer längeren Abwesenheit dabei unterstützen, dass der Wiedereinstieg schnellst möglich gelingt und die Person im Unternehmen wieder Fuß fassen kann. Ein Restart findet nicht nur zu Zeiten von Corona statt, sondern auch nach der Elternzeit, einer längeren Krankheit oder nach einem Sabbatical.

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Restart nach Kurzarbeit

Nach der Rückkehr aus der Kurzarbeit oder aus dem Homeoffice ist es wichtig, dass die Arbeitsabläufe sehr genau vorbereitet und besprochen werden. Aktuell kommen erschwerend die Abstandsregelungen sowie Maskenpflicht zum Arbeitsalltag hinzu, die von allen eingehalten werden müssen. Es gilt bis auf Weiteres, Mitarbeiter und Kunden zu schützen und für die notwendige Distanz zu sorgen. Das Alltagsgeschäft vieler Betriebe dürfte sich stark verändert haben. Ein enger Austausch, aber auch stete Kommunikation und Transparenz zwischen Angestellten und Führungskräften sind ausschlaggebend für den Erfolg der Zusammenarbeit sowie für einen schnellen produktiven Wiedereinstieg.

Die Rückkehrer aus der Elternzeit befinden sich in einer neuen Lebenssituation, die es zu beachten gilt. Arbeitgeber können dazu beitragen, durch flexible Arbeitszeitmodelle, Möglichkeit zu Homeoffice, Vermittlung von Betreuungsplätzen oder ähnliches die Eltern zu unterstützen. Teambesprechungen können auf passende Zeiten verlegt werden, sodass Teilzeitkräfte daran teilnehmen können. Es ist wichtig, den Mitarbeitern Halt zu geben und Unsicherheiten zu nehmen.

Bei einem internen Stellenwech sel werden Einarbeitungsmaßnahmen oft vernachlässigt, da die Person das Unternehmen schon kennt. Insbesondere bei größeren Unternehmen beachten die Verantwortlichen häufig nicht, dass sich Teams und Arbeitsweisen in verschiedenen Bereichen unterscheiden und mit einem neuen Teammitglied die Teamfindung erneut beginnt. Somit gewinnt die soziale Integration an höherer Bedeutung als die fachliche Einarbeitung. Der neue Kollege freut sich genauso über einen herzlichen Empfang, einen vorbereiteten Arbeitsplatz und einen konkreten Einarbeitungsplan wie ein Neuanfänger. Regelmäßige Mitarbeitergespräche mit der Führungskraft, Gesprächs- und Hilfsbereitschaft der Kollegen sowie gemeinsame Pausen unterstützen den Einarbeitungsprozess und die soziale Eingliederung.

Das Reboarding nach einer längeren Krankheit führt auch bei Führungskräften häufig zu Unsicherheit, da sie nicht wissen, wie sie angemessen mit der Situation umgehen sollen und wie belastbar die Person ist. Ein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) trägt zum Gelingen der Rückkehr an den Arbeitsplatz bei. Gesetzlich ist kein formaler Ablauf vorgeschrieben und lässt den Beteiligten Spielraum für ein Verfahren. Eingebunden in das BEM sind zumeist Vertreter aus der Personalabteilung, des Betriebsrats und gegebenenfalls interne oder externe Fachleute. Es wird geprüft, inwieweit der Mitarbeiter nach längerer Krankheitsphase die bisherige Tätigkeit wieder aufnehmen kann. Weitere Erkrankungen oder gar der Verlust des Arbeitsplatzes sollen vermieden werden.

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Fragen an die Autorin? corinna@horeis-consult.de