Frosta: Innovationskosten schmälern Gewinn

Foto: MasoratFrosta-Produktentwickler Daniel Albers präsentiert die Bestandteile der neuen veganen Fischalternative. || Foto: Masorat

Bremerhavener Tiefkühlkosthersteller entwickelt vegane Produkte.

Von Christian Heske

Die Frosta AG hat 2019 ihren Umsatz um 2,7 Prozent von 509 auf 523 Millionen Euro steigern können. Einen Dämpfer gab es beim Erlös. Hohe Rohwarenpreise und Investitionen in neue Papierverpackungen sowie die neuen Produkte „Fisch vom Feld“ waren dafür verantwortlich, dass sich der Jahresüberschuss von 20 Millionen Euro 2018 auf 12,6 Millionen Euro verringerte. Trotzdem will der Vorstand in der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung wie im Vorjahr von 1,60 Euro pro Aktie vorschlagen.

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Die Umstellung von Kunststoffbeuteln auf Papierverpackungen stellt aus Sicht von Frosta die wichtigste Innovation seit der Umstellung auf das Frosta-Reinheitsgebot (Verzicht auf Zusatzstoffe) in 2003 dar – führte aber zu deutlich höheren Umstellungskosten als erwartet.

„Diese Verpackung gibt es nicht von der Stange – wir mussten sie erfinden“,

sagt Arne Döscher, Leiter des Bereichs Forschung und Entwicklung bei Frosta. Begonnen habe die Entwicklungsphase bereits vor drei Jahren mit Beratungsgesprächen, die das Unternehmen mit Umweltorganisationen führte. Inzwischen steht im Bremerhavener Fischereihafen eine komplett neue Abfüllanlage.

Pflanzliche Fisch-Alternative

Ebenfalls zum Thema Nachhaltigkeit passt angesichts begrenzter Fischbestände die neue Produktlinie „Fisch vom Feld“, die Frosta zunächst an die Gastronomie, ab Sommer auch an den Lebensmitteleinzelhandel ausliefert. Unter dem Motto „Geerntet – nicht gefangen“ führt Frosta ein rein pflanzliches Sortiment an Klassikern wie Backfisch, Stäbchen und Fischburgern ein, die aus Gemüsesorten, Hanfprotein sowie Leinöl als Omega-3-Quelle und einer krossen Panade bestehen.

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Gestiegene Rohstoffpreise belasten den Tiefkühlkost-Hersteller bereits länger. So rechnet Finanzvorstand Maik Busse vor, dass der Preis für Alaska-Seelachs von 2350 Dollar pro Tonne Mitte 2018 auf 3600 Dollar angestiegen sei.

„Außerdem hatten wir das zweite Jahr in Folge mit einer nicht so guten Erntesituation im Gemüsebereich zu tun“,

berichtet Busse. Wegen der Trockenheit im Sommer 2019 rund um die konzerneigenen Gemüsewerke in Lommatzsch (Sachsen) und Bobenheim (Rheinland-Pfalz) musste Frosta vor allem Erbsen und Bohnen zukaufen. Auch hier stiegen die Beschaffungspreise.

Höhere Rohwarenpreise
Mittlerweile sei es gelungen, die höheren Rohmaterialpreise über höhere Preise für den Lebensmittelhandel weitergeben zu können. „Es musste aber mit jedem Handelspartner gerungen werden“, betont Busse.

Deutlich profitieren konnte der Tiefkühlkost-Hersteller von seiner Eigenmarke Frosta, die 2019 um 18,5 Prozent deutlich über dem Marktniveau zulegte. Auch im Gastronomie-Bereich verbuchte Frosta Zuwächse. Erneut rückläufig war 2019 jedoch das Geschäft mit Handelsmarken. In diesem Bereich produziert Frosta als Dienstleister Discounter-Marken für Handelspartner.

„Wir können aber mit Blick auf die gestiegenen Rohwarenpreise nicht jeden Preis mitgehen“,

sagt Busse.