Bremer Gründerpeis 2019: planBlue überzeugt mit Superkamera

Gruppenbild mit den ausgezeichneten Bremer Unternehmen: Dr. Heiko Staroßom, Firmenkundenvorstand der Sparkasse Bremen, Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Justiz und Verfassung, Dr. Joost den Haan, PlanBlue GmbH, Dr. Heidi Armbruster-Domeyer und Diplom-Ingenieur Fred Ollerdissen, Domeyer GmbH & Co. KG, Hendrik Thamer und Claudio Uriarte, Petra Oetken, Starthaus, cellumation GmbH, Michael Kleine, die Familienunternehmer und Nina Hankewicz-Brandes, Die Jungen Unternehmer (v. l. n. r.)

Die PlanBlue GmbH ist Gewinner des Bremer „Gründerpreis 2019“. Das Start-up arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.

Das Geschäftsmodell von PlanBlue ist nach Überzeugung der Gründerpreis- Jury einzigartig: Die vier Gründer rund um Dr. Joost den Haan haben mit „Dive Ray“ ein Gestell entwickelt, welches sowohl mit Sensoren als auch mit einer Kamera den Meeresboden scannt und analysiert, um so hyperspektrale Bilder einzufangen. Das Besondere: Eine normale Kamera fängt nur die Bilder ein, die auch das menschliche Auge sehen würde. Das „Dive Ray“ erfasst mit seiner Hyperspektralkamera hingegen viele eng beieinanderliegende Wellenlängen. So erhalten die Forscher wesentlich mehr Daten und dies zudem schneller und günstiger.

2017 gegründet

Das Gewinnerteam gilt als ein gutes Beispiel für die florierende maritime Wirtschaft in Bremen. Im Jahr 2017 gründeten sie aus einem Projekt des Max-Planck-Instituts heraus ihr Start-up und haben mittlerweile sieben Arbeitsplätze geschaffen. Außerdem bieten sie Studierenden die Möglichkeit, an kleinen und großen Projekten mitzuarbeiten. Darüber hinaus verfügt PlanBlue über einen sehr breiten Einsatzbereich: VomKlimawandel und Veränderungen im Meer über die Bodenkontrolle in Offshore-Windparks und der Erfassung von Umweltverschmutzung bis hin zur Überwachung der Aquakultur.

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„In immer mehr Wirtschaftsbereichen ist die Rede von Digitalisierung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Beides führt zu einem grundlegenden Veränderungsprozess, der bestehende Geschäftsmodelle fundamental in Frage stellt, der aber auch zahlreiche neue Geschäftsfelder eröffnet“, sagt Dr. Heiko Staroßom, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bremen. Heutzutage gehe es darum, ob Geschäftsmodelle bei den sich rasant wandelnden Rahmenbedingungen durch den vermehrten Einsatz von Künstlicher Intelligenz auch in fünf Jahren noch existieren können. Eine fundierte Zukunftsorientierung und rechtzeitige Vorbereitung seien sehr wichtig, um als Unternehmen bestehen zu bleiben. So werde auch der Preisträger des „Gründerpreises“ beispielhaft für seine zukunftsorientierte und innovative Unternehmensführung ausgezeichnet.

Sonderpreis für cellumation GmbH

In diesem Jahr wurde zusätzlich zum Bremer Gründerpreis noch ein Sonderpreis vergeben: Preisträger sind die Gründer der cellumation GmbH. Das Start-up wurde im Jahr 2017 von Hendrik Thamer und Claudio Uriarte gegründet. Die zwei lernten sich am Bremer Forschungsinstitut BIBA kennen, wo beide als wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Produktion und Logistik tätig waren. Dort entwickelten sie die multifunktionale und hochmoderne Beförderungstechnik „celluveyor“. Einfach ausgedrückt: „Wir haben eine Mannschaft von Fußballrobotern auf den Kopf gestellt und lassen auf den Rollen Pakete in alle Richtungen bewegen“, erläutert Hendrik Thamer. Diese Technik realisiert mit einem Baustein alle Aufgaben der Beförderung und ist leicht konfigurierbar. Die cellumation GmbH verbinde die Bremer Logistiktradition mit Hightech-Kompetenz und werde, so ist sich das Gründungsteam sicher, die Logistik in Verteilzentren und Fabriken grundlegend verändern.