Bürgermeister Peter Tschentscher legt Grundstein für das Fraunhofer CML im Harburger Binnenhafen
In einem der 100 Pfähle wurde sie versenkt: die Zeitkapsel mit einer aktuellen Tageszeitung, den Bauplänen und einer 20-Euro-Münze. Das also ist der Grundstein für den Neubau des Fraunhofer-Centers für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML, das in den kommenden zwei Jahren am Kanalplatz im Harburger Binnenhafen entstehen wird. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher nutzte die Gelegenheit, um den Fraunhofer-Repräsentanten die Hansestadt als aufstrebenden Wissenschaftsstandort in Deutschland zu empfehlen:
„Machen Sie auf Ihrer Deutschlandkarte einen fetten Kreis um Hamburg, und behalten Sie diesen Standort im Blick!“
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Professor Dr. Carlos Jahn, Leiter des CML, erläuterte in der benachbarten Harburger Fischhalle vor den etwa 100 Gästen die Inhalte und Ziele des Centers, das sich den kommenden Jahren zu einem eigenständigen Institut mit 90 Mitarbeitern entwickeln will. Er sagte:
„Für einen Wissenschaftler ist es ein Traum, so einen Neubau planen und bauen zu dürfen.“
Rund 20 Millionen Euro kostet das Projekt, zur Hälfte finanziert aus EU-Mitteln, je zu einem Viertel vom Bund und von der Hansestadt Hamburg. Gebaut wird ein kubischer Bürotrakt mit acht Stockwerken, vor den ein konischer Labortrakt mit direktem Wasserzugang gesetzt wird. Architekt Stefan Tebroke von der BHBVT GmbH in Berlin:
„Der Bau steht zeichenhaft für den Aufbruch in eine neue Zeit. Wir haben eine ungewöhnliche Form gewählt, setzen aber auf hanseatischen Backstein – also eine neue Form in einem alten Gewand.“
Zurzeit ist das Fraunhofer CML noch Untermieterin bei der Technischen Universität Hamburg, arbeitet aber mit einigen Instituten der Uni sehr eng zusammen. THH-Präsident Ed Brinksma mit Blick auf den perspektivischen Umzug:
„Wir trennen uns nicht, sondern werden künftig auf einer höheren Ebene zusammenarbeiten. Wir haben eine erfolgreiche Vergangenheit – und eine glänzende Zukunft.“
Andreas Meurer, Vorstand Controlling und Digitale Geschäftsprozesse bei der Fraunhofer-Gesellschaft, war extra aus München angereist. Er stellte klar, dass Schifffahrt heute zu Unrecht mit althergebrachter Romantik assoziiert wird. Der logistische Teil der Globalisierung spiele sich zu einem Großteil auf den Weltmeeren ab. Aufgabe des CML sei es, Prozesse entlang der maritimen Lieferketten zu entwickeln und zu optimieren:
„Dafür bauen wir ein modernes Forschungszentrum.“
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