Schnelles Internet für ganz Hamburg

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Stadt und Deutsche Telekom schließen Vertrag für eine bessere Versorgung mit Breitband in den unterversorgten Gebieten

Hamburg ist bereits heute Vorreiter bei dem Angebot eines schnellen Internets, bei der Glasfaserversorgung, öffentlichem WLAN und auf dem Weg zur fünften Generation des Mobilfunks. Lediglich ein bis zwei Prozent der Hamburger Haushalte haben einen Internetanschluss mit einer Übertragungsrate von unter 30 MBit/s. Da eine eigenwirtschaftliche Erschließung, also eine von Angebot und Nachfrage motivierte Versorgung dieser sogenannten „weißen Flecken“ durch die Telekommunikationsunternehmen, in absehbarer Zeit nicht zu erwarten war, hat die Stadt jetzt mit der Deutschen Telekom einen Vertrag über den Breitbandausbau in diesen Gebieten geschlossen. Der Ausbau beginnt in den kommenden Wochen und wird voraussichtlich bis Anfang 2021 rund 9.300 Haushalte und 1000 Unternehmen mit schnellem Internet versorgen.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher:

„Zugang zu schnellem Internet ist heute eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger und für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Der jetzt geschlossene Vertrag zwischen Stadt und Deutscher Telekom führt zu einem Breitbandzugang in Gebieten, in denen bisher kein schnelles Internet zur Verfügung steht. Wir schließen damit Lücken im insgesamt schon sehr guten Breitbandnetz in Hamburg und bleiben damit Vorreiter in Deutschland bei der flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet.“

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Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien:

„Auch wenn bereits über 97 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger Zugang zu schnellem Internet haben, wollen wir dieses künftig flächendeckend anbieten. Deshalb hat Hamburg ein Förderverfahren gestartet, mit dem die Versorgung jetzt auch in den verbleibenden unterversorgten Gebieten erheblich verbessert wird. Unser Ziel ist es, dass die Telekommunikationsunternehmen bis 2025 in Hamburg auch die Glasfasernetze in der Fläche ausbauen.“

„Wir freuen uns über den Zuschlag und bedanken uns bei der Stadt Hamburg für ihr Vertrauen“,

sagt Dr. Dirk Wössner, Telekom-Vorstand und Deutschland-Chef anlässlich der Unterzeichnung des Ausbauvertrages.

„Wir treiben sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Hamburger Unternehmen den Ausbau mit einer hochwertigen digitalen Infrastruktur intensiv weiter voran.“

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Der geförderte Breitbandausbau wird in den nächsten Monaten in den Außenbereichen und weniger dicht besiedelten Gebieten Hamburgs stattfinden, insbesondere in den Bezirken Bergedorf (unter anderem Vier- und Marschlande), Harburg (unter anderem Hausbruch und Neugraben-Fischbek) und dem südlich der Elbe gelegenen Teil des Bezirks Hamburg-Mitte (zum Beispiel Moorwerder). Die Ausbauarbeiten – verbunden mit rund 60 Kilometer Tiefbau – beginnen in den kommenden Wochen und werden von der Telekom und ihren Partnern ausgeführt.

Heute gibt es in diesen Gebieten eine Versorgung mit einer Übertragungsrate von unter 30 MBit/s. Künftig werden 98 Prozent der geförderten 5200 Anschlüsse für rund 9300 Haushalte und 1000 Unternehmen eine Leistung von mindestens 50 MBit/s erhalten, viele davon auch über 100 MBit/s. Ein geförderter Ausbau der dann noch verbleibenden unterversorgten Anschlüsse (rund 2000) wird aktuell geprüft. Darüber hinaus wird der Glasfaserausbau bestmöglich unterstützt, um die gute Versorgungslage Hamburgs weiter zu behaupten.

Die Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen werden von der Telekom vorab über die in ihrem Straßenzug stattfindenden Arbeiten informiert. Darüber hinaus werden auf der Webseite des Amtes Medien (https://www.hamburg.de/bkm/amt-medien/) Informationen über den Ausbau zu finden sein. Baustelleneinrichtungen werden mit entsprechenden Hinweisen auf den Breitbandausbau versehen. Telekom und Behörde für Kultur und Medien, Amt Medien bieten zudem vor Ort Veranstaltungen an, bei denen die Planung vorgestellt wird und Fragen beantwortet werden.

Mit dem jetzt zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der Deutschen Telekom GmbH unterzeichneten Vertrag werden die Regelungen für das Breitbandförderverfahren in Hamburg getroffen. Der Zuschlag wurde im Juli 2018 nach einem europaweiten Vergabeverfahren erteilt. Die Kosten von 6,573 Millionen Euro werden jeweils zur Hälfte durch das Förderprogramm des Bundes und aus den Hamburg zur Verfügung stehenden Sondermitteln der „Digitalen Dividende II“ getragen.

Hintergrund zur Versorgungslage in Hamburg:

  • Privathaushalte sind in Hamburg zu über 97 Prozent mit Zugang zu schnellem Internet – Leistung mindestens 50 Megabit/s versorgt.
  • Nur bis zu zwei Prozent der Anschlüsse in Hamburg gelten als unterversorgt und sind rechtlich überhaupt förderfähig (kein privatwirtschaftlicher Ausbau auf mindestens 30 MBit/s in den kommenden drei Jahren). Hierzu hat Hamburg 2016 eine Markterkundung durchgeführt und ein Förderverfahren eingeleitet.
  • Glasfaser: Hamburg hat im Vergleich der Länder eine herausragende Glasfaserversorgung. Nach Angaben der Bundesregierung können in Hamburg 70 Prozent der Haushalte über ein Glasfasernetz in der Straße erschlossen werden.
  • 130.000 Wohnungen der SAGA erhalten in den kommenden drei Jahren einen direkten Glasfaseranschluss und nahezu alle Schulen in Hamburg sind an ein Glasfasernetz angeschlossen.
  • Alle Verwaltungsstellen sind am stadteigenen Glasfasernetz angeschlossen.
  • Gewerbegebiete: grundsätzlich ist für alle Gewerbe ein Glasfaseranschluss erreichbar. Unter anderem die Telekom hat 2018 massive eigenwirtschaftliche Ausbauoffensiven zur direkten Anbindung der Gewerbe mit Glasfaser gestartet. Insbesondere die Hafengebiete werden in den nächsten Monaten nach und nach an mindestens ein Glasfasernetz angeschlossen.
  • WLAN: Hamburg setzt auf offenes und kostenfreies WLAN-Netz. Der Ausbau erfolgt durch private Unternehmen und schreitet kontinuierlich voran. Das Ergebnis ist ein schnell wachsendes frei zugängliches WLAN-Netz, das in dieser Dimension in Deutschland einzigartig ist (bereits rund 2.000 Zugangspunkte), auch in den Bussen und den U-Bahnstationen der Hamburger Hochbahn, sowie weite Teile der Innenstadt (unter anderem Jungfernstieg, Rathausmarkt und Gänsemarkt), die Speicherstadt oder die Reeperbahn. Es folgen unter anderem die S-Bahnstationen und Bezirkszentren sowie die Hafen-City.
  • Hamburg ist 5G-Vorreiter und eine von zwei europäischen Städten, die eine entsprechende Förderung der EU-Kommission erhalten.