Am Lotsekanal in Harburg wird für das Fraunhofer CML Centrum für Maritime Logistik neu gebaut – Grundsteinlegung Ende Juni 2019
Ende Juni soll der Grundstein für das CML Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen am Lotsekanal im Harburger Binnenhafen gelegt werden. Unter der Leitung von Professor Dr. Carlos Jahn von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) entsteht direkt an der Kaimauer ein Forschungszentrum rund um die Handelsschifffahrt und den Hafenbetrieb. Jahn und sein derzeit 52-köpfiges Team erforschen und entwickeln unter Laborbedingungen und an Simulatoren Lösungen für die Schifffahrt der Zukunft.
In den vergangenen Jahren hat sich der Professor intensiv mit dem Bauprojekt beschäftigt. Die nun vorliegende Lösung beschert dem Standort ein weiteres wissenschaftliches Zentrum. In dem Gebäude ist Platz für Büros und Arbeitsräume (1600 Quadratmeter) und ein Technikum (800 Quadratmeter). Im ersten Obergeschoss wird eine Eventetage eingerichtet, um das maritime Thema ansprechend zu präsentieren. Zum Lotsekanal hin bekommt das CML große Tore und einen Ponton auf dem Wasser. Von dort aus sollen unter anderem Versuche mit autonom gesteuerten Modellschiffen gestartet werden.
Neu im CML, das derzeit noch auf dem TUHH-Campus zu Hause ist, wird der Bereich Hafentechnik sein. Weitere Themen sind die Schiffsführungstechnik, die globale Schiffskommunikation (Schiff – Land, Flottensteuerung) und die Hafenplanung. Letztere greift auf Simulatoren zurück. Auf großen Bildschirmen wird dargestellt, wie beispielsweise ein 400 Meter langes Containerschiff gedreht und rückwärts an den Containerterminal bugsiert werden kann.
„Um das alles abzudecken, werden wir nach und nach den Mitarbeiterbestand aufbauen,“ kündigt Professor Jahn an. Sowohl der Name Fraunhofer als renommierte Forschungseinrichtung als auch der maritime Standort in der Nähe der TUHH seien dabei von großem Vorteil. Künftig sollen mehr als 90 Fraunhofer-Mitarbeiter in Harburg arbeiten. Damit hätte das Center eine Größe erreicht, die Voraussetzung zur Bildung eines eigenen Instituts ist. Zurzeit ist das CML noch ein – wenn auch weitgehend autark arbeitender Teil – des Fraunhofer Instituts für Materialfluss, Technik und Logistik in Dortmund.
Rund 20 Millionen Euro wird es kosten, die räumlichen Voraussetzungen für den Weg ins selbstständige Institut zu schaffen. Zehn Millionen kommen aus EU-Mitteln, fünf Millionen von der Hansestadt Hamburg und weitere fünf Millionen vom Bund beziehungsweise über Fraunhofer. Den Einzug plant Jahn für 2021. wb
Web: https://www.cml.fraunhofer.de/