Buchholzer Wirtschaftsrunde lädt zum Unternehmertag: Motivationscoach Tobias Beck inspiriert das Empore-Publikum
Wollt ihr mit mir fliegen?“, ruft Tobias Beck und wiegt sich mit ausgebreiteten Armen auf der Bühne. Ein Adler kreist auf dem Monitor hinter ihm auf reglosen Schwingen, scheinbar müheund schwerelos. Da hält es das Publikum der „Empore“ nicht länger. Es erhebt sich. Vorläufig nur von den Sitzen. Künftig aber möchte es über seinem bisherigen Dasein schweben. Aus Adler-Perspektive klarer und weiter sehen. Glücklicher werden. Und erfolgreicher.
So wie Tobias Beck, der soeben voller Enthusiasmus berichtet hat, wie er es vom Lernbehinderten zum Hochschuldozenten brachte. Vom Flugbegleiter zum Motivationscoach, der Lenker großer Konzerne berät, ungezählte Menschen in Seminaren schult und 7,5 Millionen Follower über soziale Netzwerke. Der im Herbst sein erstes Buch „Unbox your life“ herausgebracht hat und nun mit der gleichnamigen Bühnenshow durchs Land tourt. Seine frohe Botschaft: Auch in dir steckt ein Star. Du musst nur deine persönliche Stärke entdecken und dein Potenzial voll entfalten.
Alle wollen wissen, wie das geht. Deshalb ist die „Empore“ restlos ausverkauft. In den ersten Reihen: 110 Mitglieder der Buchholzer Wirtschaftsrunde. Die Unternehmer sind hier, um sich inspirieren zu lassen. Um die gute Zusammenarbeit mit örtlichen Institutionen wie dem Veranstaltungszentrum zu leben und sichtbar zu machen. Empore-Geschäftsführer und Programmmacher Onne Hennecke hatte die Idee. „Und das Thema dieses Abends passt super“, schwärmt Christoph Diedering, Erster Vorsitzender der Wirtschaftsrunde.
Tobias Beck gibt Impulse, wie Leben und Denken positiv zu verändern sind. Sei du selbst, finde deine Passion, geh deinen Weg, lass dich nicht von der Meinung anderer beeinflussen, lauten seine Ratschläge. Und vor allem: Lass nicht zu, dass ewige Nörgler dich in die bodenlosen Sümpfe schlechter Laune ziehen. „Bewohner“ nennt Beck notorische Miesepeter, die nach seiner Theorie ihre Mitmenschen mit negativen Gefühlen, Pessimismus und Missgunst infizieren wie mit einer Krankheit. „Aber unter uns sind ja keine Bewohner“, betont Beck immer wieder. Sollte es im Saal jemanden geben, der keinen Spaß an der Darbietung hat, er würde es hier und jetzt nicht zugeben.
Der Tobi, so nennt er sich, denn der Kosename schafft Nähe zum Publikum, versteht sein Metier. Den selbst kreierten Ausdruck „bewohnerfrei“ hat er sich gar patentieren lassen. Seine „Bewohnerfrei-Crew“ soll mehr als 100 Menschen umfassen. Viele arbeiteten in ihrer Freizeit für das Ziel, anderen beim Wachsen zu helfen, heißt es. Auch nach Buchholz ist Beck mit großer Entourage gekommen, die schon vor Beginn der Schau für ausgelassene Stimmung sorgt. Jeder Besucher wird persönlich begrüßt. Nicht etwa mit artigem „Guten Abend“. Auch nicht per Handschlag. Es besteht die Wahl zwischen Umarmung, Ghettofaust, Luftgitarre und Gorillatanz. So sind viele Gäste seit der ersten Minute im Hüftschwung-Modus. Nun aber, zum fulminanten Finale, springen fast alle auf. Männer und Frauen jeden Alters recken sich enthusiastisch dem Konfettiregen entgegen, der, von Beck in die Luft geschossen, ins Parkett rieselt. Sie klatschen und jubeln, lachen und umarmen einander. Denn Begeisterungsfähigkeit und Empathie, das haben sie soeben gelernt, gehören aktuell zu den wertvollsten Eigenschaften. Fachwissen sei schließlich im Internet abrufbar. Emotionalität, Sozialkompetenz und Resilienz, die Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf persönliche Ressourcen zu bewältigen und für die eigene Entwicklung zu nutzen, dagegen nicht. Sagt Beck, der Psychologie studiert hat.
Wahrscheinlich werde es noch etwas dauern mit der Veränderung des Lebens, erklärt er seinen Fans. Der Aufstieg zum Gipfel des Glücks sei anstrengend, der Absprung von oben furchteinflößend. Aber der Anfang sei gemacht. Und um die Angst vorm Fliegen zu nehmen, gebe es ja ihn. Tobi, den professionellen Flugbegleiter.
Web: www.tobias-beck.com,
www.buchholzer-wirtschaftsrunde.de