Citymanagement: BID Sand/Hölertwiete beteiligt sich mit 600 000 Euro am Umbau des Marktplatzes
Seit Jahren bewegt dieses Thema die Harburger Stadtplaner, die Politik und vor allem die Grundeigentümer rund um den Sand und die Hölertwiete. Jetzt ist der erste Spatenstich getan: Der Platz für den 400 Jahre alten Harburger Wochenmarkt und die umliegenden Flächen des Business Improvement District (BID) Sand / Hölertwiete werden neu gestaltet. Harburgs Herz bekommt nicht nur ein neues Pflaster, sondern durch Sitzgelegenheiten, Bänke und Beete ein neues Gesicht. Rund 4,2 Millionen Euro kostet die Frischzellenkur.
Unter dem Motto „Harburgs Innenstadt attraktiver machen“ stellten Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen und Gerrald Boekhoff, Leiter des Fachamtes „Management für den öffentlichen Raum“, die Pläne im Februar vor. Mittlerweile ist der Wochenmarkt auf den Rathausplatz umgezogen, um Platz für den Umbau auf dem Sand zu machen. Die Harburger Schützengilde wird auf die Nutzung des Rathausplatzes in diesem Jahr verzichten. Der Erste Patron Ingo Mönke: „Klar, wir sind doch Harburger!“ Die Marktfläche, die nachmittags als Parkplatz genutzt wird, kommt künftig in Klinkeroptik daher. Der Ableger der Straße Sand, der zur Hölertwiete führt und dort in einem Wendehammer endet, wird zur Fußgängerzone umgestaltet und in die Platzsituation integriert. Die angrenzende Hölertwiete, der Platz mit dem Schillerdenkmal gegenüber der Sparkasse Harburg-Buxtehude und der Fußweg auf der Nordseite werden in die Umgestaltung einbezogen – so entsteht ein einheitliches Bild mit Fischgrätmuster. Am Schloßmühlendamm bekommt die Fußgängerzone Hölertwiete ein grünes Portal – aus zwei Bäumen.
Etwa 1,4 Millionen Euro kommen aus dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE), eine Million aus dem Programm „Hamburger Plätze“, 1,14 Millionen aus Mitteln des Bezirks Harburg, 80 000 Euro für Beleuchtung vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer sowie beachtliche 600 000 Euro von den 33 Anliegern, die sich im BID zusammengeschlossen haben. Das BID wird vom Harburger Citymanagement verantwortet (als sogenannter Aufgabenträger). Bernd Meyer, Vorsitzender von Citymanagement Harburg e.V.: „Die Grundeigentümer investieren in die Sitzgelegenheiten, Lampen und ähnliches.“ Er hob vor allem die hohe Zustimmung hervor, denn nur vier der 33 Anlieger hatten gegen die Maßnahmen gestimmt. Das sei ein sehr gutes Ergebnis.
Citymanagerin Melanie-Gitte Lansmann bestätigte, dass beim Umbau auch spätere Maßnahmen zur Digitalisierung, insbesondere die Einrichtung von WLAN-Spots, berücksichtigt werden: „Da sind wir dran. Das Thema digitale Stadtquartiere beschäftigt nicht nur uns, sondern steht in ganz Hamburg auf der Tagesordnung. Das Hamburger Unternehmen willy.tel ist da sehr aktiv – derzeit in Wandsbek und in der Hamburger City. Nun sind auch Bergedorf und Harburg an der Reihe.“
Von April bis September soll zunächst der Platz umgestaltet werden, von Juli bis Oktober wird dann die kleine Stichstraße Sand aufgelöst und integriert. Boekhoff rechnet mit einer Bauzeit von bis zu 14 Monaten. Nach seinen Ausführungen hat der Bezirk Glück, dass es überhaupt schon zu Baumaßnahmen kommt: „Auf die Ausschreibung hat sich nur ein einziges Unternehmen gemeldet – die haben alle viel zu viel zu tun.“
Die Baustellensituation rund um den Sand wird die Harburger allerdings weiterhin beschäftigen: Voraussichtlich im Herbst soll der Abriss des „Bolero-Gebäudes“ zwischen Sand und Neuer Straße beginnen. Dort ist ein Neubau mit Wohnungen, Gastronomie und Einzelhandelsflächen geplant.
Web: www.citymanagement-harburg.de