LEBENSZEICHEN 8: Wolfram Birkel und Marret Koll sind jetzt in Kapstadt angekommen
Seit 2013 sind Wolfram Birkel, Gründer des hit-Technoparks in Harburg, und seine Lebenspartnerin Marret Koll etappenweise damit beschäftigt, die Welt zu umsegeln. Business & People begleiten sie und die Segelyacht „Red Cat“ regelmäßig durch die Veröffentlichung von Reiseberichten unter dem Titel „Lebenszeichen“. Dieser Bericht wurde Ende Oktober auf dem Indischen Ozean abgesetzt. Mittlerweile hat die Crew Kapstadt erreicht.
Nachdem wir nun Australien verlassen haben, könnte man sagen, wir sind auf der Heimreise. Dies nicht nur, weil wir damit mehr als die halbe Strecke der Erdumrundung mit unserer Segelyacht „Red Cat“ hinter uns haben, es liegt auch am Gefühl. Europa rückt auf dem Globus Stück um Stück näher und der Zeitunterschied wird merklich kürzer.
Australien ist bei uns zu kurz gekommen. Sowohl Marret als auch ich mussten uns einer Unfall-OP unterziehen, und so kamen wir in diesem Jahr verspätet nach dem Weihnachts-Aufenthalt in Hamburg nach Australien zurück. Da haben wir nun eindeutig Nachholbedarf. Wir haben nur die Ostküste und einen Teil des Nordens gesehen, unternahmen einen Flug zum „Uluru“ (Ayers Rock) und besuchten den Kakadu Nationalpark. Aber die nachhaltigsten Erinnerungen haben die Kontakte mit den Aborigines oder den Uraustraliern, wie sie sich selbst lieber nennen, hinterlassen. Wo hat man in unserer Zeit noch die Möglichkeit, in eine Steinzeitkultur Einblick zu nehmen, die eine lange Historie und viele Erkenntnisse hatte, die in unserer Kultur wesentlich später erkannt wurden? Ein weiterer Besuch von Australien wird auf jeden Fall eingeplant.
Auch ein kurzer Abstecher nach Papua Neuguinea gehört in diese Kategorie. Papua Neuguinea nimmt für sich in Anspruch, schon vor 50 000 Jahren Ackerbau betrieben zu haben. Wir konnten in Papua Neuguinea in der Bergregion eine erstaunliche Vielfalt der endemischen Pflanzenwelt sehen, und bei den Mudmen wurde uns ein mystischer Tanz der Männer mit Körperbemalung vorgeführt.
Unsere Segelreise ging dann von Darwin in Nord-Australien nach Indonesien. Der Höhepunkt war der Besuch auf Komodo und der Spaziergang auf der Insel mit den Komodo-Waranen. Diese Riesenechsen gibt es nur dort. Der Waran greift seine Opfer nicht immer per Biss an, sondern besprüht es mit seinem Speichel, der hochgiftige Bakterien enthält. Das Opfer verendet dann innerhalb von ein paar Tagen qualvoll an inneren Blutungen. Der Waran frisst sein verendendes Opfer. So kann er sogar große Büffel erlegen und auch Menschen stehen auf seinem Speiseplan.
Mittlerweile sind wir in Kapstadt/Südafrika angekommen, eine lange Seereise über Mauritius und Reunion. Erst 2300 nautische Meilen (nm), das heißt 14 Tage und Nächte auf dem endlosen Ozean, ganz dem Wind und den Wellen ausgesetzt. Dann 130nm nach Reunion und nochmal 1450nm nach Durban, danach 820nm nach Kapstadt. Wir trafen ein geeignetes Wetterfenster, guten Wind um 20 Knoten und moderate Wellen mit maximal drei Metern Höhe und einer längeren Frequenz. Von Wolfram Birkel und Marret Koll