Eröffnung der Langenfelder Brücke mit politischer Prominenz.
Die A7 ist eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands und hat für den Transitverkehr zwischen Skandinavien und Zentraleuropa eine herausragende Bedeutung. Ihre laufende Erweiterung nördlich des Elbtunnels bis zum Bordesholmer Dreieck in Schleswig-Holstein auf rund 72 Kilometern Länge ist im Hinblick auf das wachsende Verkehrsaufkommen in den nächsten Jahren dringend erforderlich, um die Wirtschaftsstandorte in der Metropolregion Hamburg nachhaltig zu stärken.
Die Arbeiten für die A7-Erweiterung starteten im Juni 2014 mit dem Abbruch und Neubau der Langenfelder Brücke. Nach nur gut vier Jahren Bauzeit ist die neue Brücke jetzt wie geplant fertiggestellt worden. Die Brückenbauarbeiten erfolgten sowohl unter laufendem Autobahnbetrieb, als auch unter dem laufenden Schienen- und Straßenverkehr darunter. Entsprechend war der Bauablauf mit Restriktionen verbunden, was den straffen Zeitplan zu einer Herausforderung gemacht hat. Die neue Brücke überspannt mit rund 400 Metern 19 Bahngleise und zwei Stadtstraßen. Ihre zusätzlichen Fahrstreifen werden nach Fertigstellung des kompletten Bauabschnitts Stellingen die Kapazität der A7 enorm erhöhen. Zudem hat die neue Brücke über sieben Meter hohe Lärmschutzelemente, was die Lebensqualität der Anwohner in Punkto Verkehrslärm steigern wird.
Bis zur Fertigstellung des Stellinger Deckels und des Autobahndreiecks HH-Nordwest werden den Nutzern vorerst noch nicht alle acht Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Im Zuge einer stringenten sechsspurigen Verkehrsführung vom Elbtunnel bis zum Autobahndreieck HH-Nordwest sind es weiterhin nur sechs. Das ist nötig, da zwischen der fertiggestellten Langenfelder Brücke und der Tunnelbaustelle Stellingen weiterhin ein großes Baufeld liegt, in dem noch umfangreiche Bautätigkeiten für die Fertigstellung des Stellinger Deckels notwendig sind. Die Aufrechterhaltung der drei Fahrstreifen pro Richtung wird, sofern es die Baustelleneinrichtung zulässt, weitestgehend bestehen bleiben.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer verwies auf die hohen Investitionen des Bundes in die Infrastruktur der Metropolregion Hamburg:
„Der Bund investiert in den kommenden Jahren alleine in der Metropolregion für den Neu- und Ausbau der Bundesfernstraßen rund drei Milliarden Euro. Das zeigt, dass wir in die Zukunft investieren, um den steigenden Verkehrszahlen Rechnung zu tragen.“
Der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Dr. Peter Tschentscher unterstrich die Bedeutung des A7-Ausbaus für Hamburg:
„Die A7 ist eine der wichtigsten europäischen Nord-Süd-Achsen des Landes. Sie ist aufgrund ihrer Lage mitten in der Stadt auch eine wichtige innerstädtische Verbindung für Pendler und Wirtschaftsverkehre. Der Ausbau auf Hamburger Gebiet schafft neue Kapazitäten für den privaten Auto- und den Wirtschaftsverkehr. Gleichzeitig verringern wir den Verkehrslärm für die Anwohner mit modernen Lärmschutzmaßnahmen unmittelbar an der Langenfelder Brücke, aber auch darüber hinaus mit den drei Hamburger Deckeln in Schnelsen, Stelligen und Altona.“
Verkehrssenator Frank Horch bedankte sich bei den ausführenden Firmen:
„Jeder, der die Baustelle hier in den letzten Jahren beobachtet hat, konnte sehen, mit welcher Präzision, bautechnischem Know-how und anspruchsvollem Baustellenmanagement hier gearbeitet wurde. Davon habe ich mich immer wieder selbst überzeugt. Damit konnten der Bahnbetrieb und Straßenverkehr trotz Großbaustelle ohne große Behinderungen weiterrollen. Dafür danke ich der DEGES und den mit dem Bau beauftragten Firmen und Ihren Mitarbeitern. Sie haben hier Großartiges geleistet.“
Die Fertigstellung der Brücke ist ein zentraler Bestandteil des Autobahnausbaus auf Hamburger Gebiet. Nördlich von ihr wird der Deckel Stellingen gebaut, südlich sollen 2020 die Arbeiten für den Deckel Altona beginnen. Erst mit der Fertigstellung der Langenfelder Brücke ist es möglich, den A7-Ausbau nördlich und südlich der Brücke voranzutreiben.
Abriss und Neubau der Langenfelder Brücke – Ein Blick zurück
Die Langenfelder Brücke startete mit offiziellem Baubeginn im Juni 2014 als erstes Projekt der Ausbaumaßnahmen auf der A7 nördlich des Elbtunnels.
Mit dem Abriss und Neubau der Langenfelder Brücke mussten sich die Eckpfeiler des A7-Ausbaus, die im Vorwege durch die Projektbeteiligten im Verkehrsleit- und Informationskonzept aufgestellt wurden, das erste Mal bewähren. Der Ausbau unter laufendem Verkehr, die weitgehende Aufrechterhaltung aller Fahrstreifen, die komfortablen Fahrstreifenbreiten mit 3,25 Meter, aber auch die umfassende, frühzeitige Informationspolitik und Öffentlichkeitsarbeit standen unter besonderer Beobachtung.
Nach knapp einem halben Jahr gab es die ersten positiven Rückmeldungen von Anwohnern, Verkehrsteilnehmern und den Transport- und Logistikverbänden aus Hamburg und Schleswig-Holstein.
Die jahrelange Vorbereitung und detaillierte Planung hat sich gelohnt und den gewünschten Erfolg in der verkehrlichen Abwicklung der A7-Ausbaumaßnahme mit sich gebracht. So konnten die Projektbeteiligten den Abriss und Neubau der beiden ca. 400 Meter langen Brückenbauwerke mit Rückendeckung fortsetzen.
Bereits im August 2015 war der Abbruch des östlichen Brückenteils abgeschlossen, parallel dazu begannen die Vorbereitungen für den ersten Neubau, sodass ein Jahr später, im Dezember 2016 schon der östliche Brückenteil wieder befahren werden konnte. Nunmehr lag der komplette Verkehr auf dem östlichen Brückenteil, Richtungsfahrbahn Flensburg. Mit dem Baubeginn des Tunnels Stellingen, ein paar hundert Meter an das Baufeld der Langenfelder Brücke anschließend, kam neben den baulichen Herausforderungen eine weitere koordinierende Schnittstelle hinzu. Dank der guten Abstimmungsprozesse und der Bereitschaft der unterschiedlichen Projektverantwortlichen, trotz umfänglicher Bautätigkeiten eine gute verkehrliche Abwicklung zu gewährleisten, konnte auch diese Herausforderung gemeistert werden.
Nach Beendigung der Abbrucharbeiten des westlichen Bestandsbauwerks im August 2017 und den ebenfalls zeitgleich laufenden Arbeiten für die neue westliche Stahlkonstruktion wurde im Februar 2018 zum zweiten Mal Brückenhochzeit in Stellingen gefeiert.
Genau acht Monate danach können alle Projektbeteiligten die Fertigstellung der Langenfelder Brücke am 19. Oktober 2018 feiern.