Wenn es gut läuft, unterschreibt man sie einmal und rührt sie nie wieder an. Weil Verträge ihren Wert aber erst im Streitfall entwickeln, „ist es so wichtig, dass sich Fachleute mit den Details befassen“, sagt der Bremerhavener Rechtsanwalt und Notar Dr. Walter Schmel. Auch Kleinunternehmer, Handwerker und Händler sollten sich regelmäßig juristisch beraten lassen – ohne großen Aufwand.
Der Blumenhändler in einer niedersächsischen Universitätsstadt hatte ein Problem. Einer seiner Beschäftigten war wiederholt dabei erwischt worden, dass er Blumensträuße mit nach Hause nahm – ohne zu bezahlen. Die Sträuße habe er aus der Mülltonne geholt, behauptete der Arbeitnehmer in der Kündigungsschutzverhandlung vor dem Arbeitsgericht: „Das machen die Studenten hier doch jeden Abend so.“
Eine heikle Situation – in ähnlichen Fällen hatten sich Richter der Bagatell-Argumentation angeschlossen und die Kündigung verworfen. In diesem Fall griff ein Passus im Arbeitsvertrag, der jegliche Mitnahme von Ware grundsätzlich untersagte. In Standardverträgen, wie sie auf Internet-Plattformen angeboten werden, sind solche Details in der Regel kaum zu finden. „Unabhängig vom Anlass und Thema sind es zumeist solche scheinbaren Kleinigkeiten, die entscheidend werden können“, betont Dr. Schmel.
Ob Arbeitsrecht, Gesellschaftervertrag, Vereinbarungen mit Kunden und Lieferanten oder im Umgang mit Behörden und Verwaltungen: Für Unternehmer ist die Möglichkeit einer juristischen Auseinandersetzung größer als allgemein angenommen. „Das Risiko wird vielfach unterschätzt, weil es im Alltag meistens gut und konfliktfrei geht“, weiß Schmel aus seiner langjährigen Erfahrung: „Es reicht ja ein einziger Vorfall aus, um richtige Probleme zu bekommen.“
Kostengünstiger als gedacht
Große und selbst mittlere Unternehmen beugen dem mit eigenen Rechtsabteilungen oder zumindest einem Hausjuristen vor. „Für kleine Unternehmen ist das kein Weg“, bestätigt Schmel die Kostensorgen vieler Handwerker und Kleinunternehmer: „Eine regelmäßige Beratung durch einen Anwalt kann ein sinnvoller Weg sein, der kostengünstiger ist, als die meisten denken.“
Nicht nur für Streitfälle
Der juristische Rat ist nicht nur für mögliche Streitfälle wichtig. „Die rechtlichen Rahmen, in denen sich Unternehmer bewegen, werden immer komplizierter und komplexer“, betont Dr. Schmel. Zu inländischen Gesetzen gesellt sich das europäische Recht, dessen Verständnis auch an Fachleute hohe Ansprüche stellt: „Denken Sie nur an die Verwirrungen um die Datenschutz-Grundverordnung DSGVO“, verweist der Rechtsexperte auf ein aktuelles Beispiel. Wenn im Zeitalter der Globalisierung internationale Regelungen ins Spiel kommen, geht ohne Juristen nichts mehr: „Entscheidend sind nicht die Detailkenntnisse, viel wichtiger ist das Wissen und die Erfahrung, wie gesetzliche Regelungen einzuordnen und zu bewerten sind.“
Natürlich ist der unternehmerische Alltag auch unter juristischer Betrachtung längst nicht so dramatisch, wie es dieser fokussierte Blick auf potenzielle Stolpersteine vielleicht vermuten lässt. „Deswegen ist der Aufwand für eine regelmäßige Betreuung durch einen Anwalt auch kleiner als viele vermuten“, betont Dr. Schmel. Zumeist reiche ein kurzer Austausch aus. „Darüber hinaus sollten Verträge und Vereinbarungen in gewissen Abständen auf einen Anpassungs- und Aktualisierungsbedarf überprüft werden“, rät der Fachmann.
Bei der Nachfolgeregelung ist anwaltlicher Rat unersetzbar
Praktisch unverzichtbar ist der anwaltliche Rat für langfristige Unternehmensentwicklungen – dazu zählt Dr. Schmel als einziger Bremerhavener Fachanwalt für Erbrecht die Nachfolgeregelung, wenn der Inhaber oder ein einzelner Gesellschafter seine Anteile in jüngere Hände geben will. „Hier geht es ja nicht nur um die juristische Sicherheit, sondern auch um den weiteren Bestand des Unternehmens und seiner Arbeitsplätze und zumeist auch um die Altersversorgung des bisherigen Inhabers“, betont Dr. Schmel.
Weil in diesen Themen immer finanzielle und steuerliche Aspekte stecken, arbeiten verantwortungsbewusste Anwälte hier eng mit Steuerberatern und Finanzfachleuten zusammen. „Die relevanten Rechtsthemen können von einem Einzelanwalt in der notwendigen Bandbreite und Professionalität kaum noch abgedeckt werden“, ist Dr. Schmel überzeugt – nicht umsonst gehören zu dem rund 30-köpfigen Kanzlei- Team sechs Anwälte, darunter Fachanwälte und ein Rechtsbeistand. Die Kanzlei am Geestemünder Neumarkt ist auch für den Fall gewappnet, dass ein Klient mit seinem Unternehmen wirtschaftlich in schwieriges Fahrwasser gerät: „Mit Rechtsbeistand Peter Tege haben wir einen ausgewiesenen Experten für solche Themen im Team.“ Tege verbindet seine Kompetenz als Wirtschaftsjurist mit Management- Erfahrung: Bevor er in die Bremerhavener Kanzlei wechselte, leitete er die Rechtsabteilung eines Großunternehmens der Wohnungswirtschaft.