ANALYSE Dr. Olaf Krüger und Martin Stoppel über die Situation in den Landkreisen Harburg, Stade und Lüneburg sowie im Bezirk Harburg
Die Süderelbe AG wird in Kooperation mit den vier Sparkassen der Region einen Immobilienmarktbericht herauszugeben, der Anfang kommenden Jahres erscheinen soll. Zum Start der Expo Real werden bereits erste Ergebnisse in einem Extrakt veröffentlicht. Mit der Erstellung des Berichtes wurde die Beratungsgesellschaft bulwiengesa beauftragt. Über die vorläufigen Ergebnisse berichten Dr. Olaf Krüger, Vorstand der SAG, und Martin Stoppel, SAG-Projektmanager Immobilienservice, jetzt im B&P-Gespräch.
„Wir können durchaus die ersten positiven Botschaften aus der Analyse ziehen. Unser Ziel ist es, die Süderelbe-Region als Ansiedlungs- und Investitionsstandort zu zu positionieren und somit das Interesse überregionaler und internationaler Investoren und anderer Akteure sowohl der Immobilienbranche als auch der Unternehmenslandschaft zu wecken“, erläutert Krüger.
Ein erstes Fazit: eine überaus positive Entwicklung bei den sozialversicherungspflichtigen Bürobeschäftigten seit 2009. Dies sei umso bemerkenswerter, so Krüger, weil die betrachteten Standorte durchaus sehr unterschiedlich sind. Insbesondere der Landkreis Harburg konnte hier deutlich aufholen. Wie wirkt sich dieser Status Quo auf den Immobilienmarkt aus? Dazu sagt Martin Stoppel: „Im Gewerbebereich verzeichnen wir überall Preissteigerungen sowohl was Vermietungen als auch Käufe angeht. Im direkten Vergleich zu Hamburg ist die Situation allerdings noch moderat.“
Insgesamt sieht Krüger die drei Landkreise in einer hervorragenden Wettbewerbsposition, wobei sich überall positive Entwicklungen abzeichnen, die endemisch sind: „Im Landkreis Lüneburg haben wir im Umfeld der Universität eine gute Startup-Szene, der geplante ‚Digital-Campus‘ rund um das Thema 3D-Druck kann diese Entwicklung weiter befördern. Im Landkreis Stade haben wir mit dem CFK Valley seit 2004 einen weiteren Forschungs- und Entwicklungsbaustein. Und im Landkreis Harburg wird mit dem projektierten Technologie- und Innovationspark TIP in Buchholz ebenfalls die zukünftige Entwicklung wissensbasierter Ansiedlungen vorangetrieben.“ Die Expansionspläne der TUHH, der Bau des Hamburg Innovation Ports im Harburger Binnenhafen und die Entwicklung der Fraunhofer-Institute im Süderelberaum bilden zudem weitere relevante Treiber auf dem F&E-Feld.
Die Preise steigen noch moderat
Ein weiterer positiver Punkt: Die Städte im niedersächsischen Bereich – Stade, Lüneburg, Winsen, Buchholz und Buxtehude – verzeichnen alle eine positive Bevölkerungsentwicklung mit starken Impulsen im Wohnungsbau, auch wenn die Zuwächse unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Vor allem Lüneburg sticht hier besonders hervor, nicht zuletzt durch den Zuzug jüngerer Leute, die zum Studieren an die Ilmenau kommen.
Im Bereich Wohnen (Neubau) habe es seit 2009 zwar auch eine Preissteigerung von rund 50 Prozent gegeben, aber das liege immer noch 20 bis 30 Prozent unterhalb der Hamburger Entwicklung. Im Landkreis Harburg wächst zudem die Zahl der Einpersonenhaushalte stärker als in den Landkreisen Stade und Lüneburg. Krüger erläutert: „Der Großstadt-Trend erfasst jetzt auch das Umland.“
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