Sim-Karte mit 143 PS

Dennis Redmer zeigt auf das große Display im NDoor-Sprinter, über das die Online-Kommunikation und die Navigation laufen.

Wer im Außendienst arbeitet oder aber Mitarbeiter im Außendienst beschäftigt, braucht vor allem zweierlei: verlässliche Mobilität und verlässliche Kommunikation. Mit dem kostenlosen Dienstleistungskonzept für Betreiber von Fahrzeugflotten (Vito und Sprinter) verbindet Mercedes Benz Unternehmen mit ihren Fahrzeugen. Und das geht so: In den Fahrzeugen ist eine SIM-Karte eingebaut, über die vorher definierte Daten sowohl ans Unternehmen als auch an Mercedes übermittelt werden. Dennis Redmer, Verkäufer für Transporter bei Mercedes Tesmer in Buxtehude: „So wissen wir bereits frühzeitig, dass beispielsweise die Bremsbeläge ausgetauscht werden müssen. Beim nächsten Werkstatt-Stop ist alles vorbereitet – das Fahrzeug steht in kürzester Zeit wieder für den Kunden zur Verfügung.“

Das Buxtehuder Unternehmen NDoor, ein Spezialist für Industrietorsysteme, rüstet jetzt die Außendienstflotte mit neuen Sprintern aus. Neun von 18 Fahrzeugen werden ausgetauscht – der erste Sprinter mit dem System Mercedes Pro Connect ist gerade ausgeliefert worden. Das Fahrzeug hat Vorderradantrieb, 143 PS und eine SIM-Karte. Redmer: „Über eine App auf dem Handy, dem Tablet oder dem PC kann sich der Kunde ins System einloggen und auf alle Fahrzeugdaten zugreifen – Standort, etwaige Fehlermeldungen, Tankinhalt, Ölstände und vieles mehr. Er sieht auch, ob die Türen offen oder verschlossen sind und kann das Fahrzeug sogar aus der Ferne abschließen.“

Für die NDoor-Geschäftsführerinnen Astrid Nickels und Regina Hinrichsen ergeben sich aus der Datenübermittlung wesentliche Vorteile: „Unser Ziel ist es, einen reibungslosen und verlässlichen Kundendienst zu gewährleisten, damit wir als Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. Wenn ein Kunde einen Servicemitarbeiter benötigt, weil sich beispielsweise ein Tor nicht schließen lässt und beschädigt wurde, dann ist schnelles Handeln notwendig. Jetzt können wir sofort sehen, welcher unserer Mitarbeiter am nächsten dran ist und entsprechend disponieren. Pro Connect ist für uns ein großes Servicethema.“

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Daten frühzeitig abgesetzt

Stichwort Service: Auch in entgegengesetzter Richtung ergeben sich Vorteile, denn bereits 1000 Kilometer vor dem nächsten fälligen Service für den Sprinter setzt das System eine entsprechende Meldung an Tesmer ab. Dennis Redmer: „Also können wir den Servicetermin frühzeitig und außerhalb der Arbeitszeit des Außendienstes einplanen und unserem Kunden ein entsprechendes Angebot zukommen lassen.“

Pro Connect ist ein Ergebnis der fortschreitenden Digitalisierung. Moderne Fahrzeuge produzieren ohnehin jede Menge technischer Betriebsdaten, die bei Werkstattaufenthalten ausgelesen werden. Mit Pro Connect werden diese Daten nun frühzeitig übermittelt. Die neue Technik, die vor etwa einem Jahr von Mercedes Benz vorgestellt wurde, ist zukunftsweisend – kein anderer Hersteller biete etwas Vergleichbares, sagt Dennis Redmer.

Auch für die Navigation ergeben sich neue Möglichkeiten: Zum einen sind die Sprinter so ausgestattet, dass es möglich ist, durch die permanente Online-Verbindung mit dem System zu sprechen und Informationen verbal aus dem Internet abzurufen. Siri und Alexa lassen grüßen. Zum anderen hat Mercedes Benz „what3words“ integriert, ein globales System zur Georeferenzierung von Standorten mit einer Auflösung von drei Metern. Eine englische Erfindung. Sie erlaubt die punktgenaue Beschreibung eines Zielortes und arbeitet genauer als GPS. Dennis Redmer: „Damit kann sich ein Fahrer auch auf einem großen Firmengelände wie beispielsweise bei Airbus zurechtfinden.“

Integriertes Notrufsystem

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Noch ein wichtiger Punkt: Im Falle eines Unfalls greift das integrierte Notrufsystem. Dennis Redmer: „Wenn der Crash-Sensor oder die Airbags auslösen, setzt das Fahrzeug automatisch einen Notruf ab, meldet den Standort, den Fahrzeugtyp, die Sitzbelegung. So wissen Rettungskräfte bereits vorher, ob sie mit einem oder mehreren Verletzten rechnen müssen.“ Ein Notruf kann auch vom Fahrer aktiv abgesetzt werden, wenn er beispielsweise an einen Unfallort heranfährt und Hilfe holen muss. Ein roter Schalter in der Deckenkonsole stellt den Kontakt her. Ein Druck auf die Taste und es meldet sich ein Ansprechpartner per Telefon.

Die NDoor-Geschäftsführung ist von den neuen technischen Möglichkeiten überzeugt. Regina Hinrichsen: „Pro Connect bietet uns eine gesicherte Fahrzeugverfügbarkeit, einen schnelleren Kundenservice, schützt durch die Ortungsmöglichkeiten vor Diebstahl, bietet die Kommunikation mit dem Fahrer, erhöht die Sicherheit bei Unfällen, ist mobil steuerbar und zugleich ein digitales Fahrtenbuch für unsere Poolfahrzeuge.“ Mit Mercedes Tesmer, praktischerweise gleich gegenüber an der Lüneburger Schanze, hat sie zudem nicht nur einen Fahrzeugverkäufer, sondern einen umfassenden Servicepartner gefunden: „Wir haben unseren gesamten Fuhrpark ausgelagert, so können wir uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren: Tore verkaufen, einbauen und warten.“ wb

>> Web: www.mercedes-benz-hans-tesmer.de