E-Transporter: Autohaus Tobaben bietet ab sofort den StreetScooter an

DHL: Tobaben-Verkaufsleiter Andreas Peters freut sich über das große Interesse unter den gewerblichen Kunden.DHL: Tobaben-Verkaufsleiter Andreas Peters freut sich über das große Interesse unter den gewerblichen Kunden.

Werkzeug auf vier Rädern

Neulich in Paris: In der schmalen Rue Saint-André des Arts unweit am Rande von Saint Germain parkt ein weißer Lieferwagen ein. Kein Motorengeräusch. Keine Dieselwolke. Nur ein leichtes Sirren in der Luft. Warentransporte mit tragfähigen Elektroautos gehören hier zum Alltag. Und in Deutschland? Bisher ist dieses Thema noch etwas exotisch, wäre da nicht Professor Dr. Achim Kampker von der RWTH Aachen, mittlerweile CEO der StreetScooter GmbH, einer Tochtergesellschaft der Deutsche Post DHL Group. Es baut in Aachen die Produktion der gleichnamigen E-Transporter auf und hat jetzt einen weiteren Vertriebspartner gefunden: Ford Deutschland. Das Autohaus Tobaben (Harsefeld, Stade, Buxtehude, Harburg) gehört zu den ersten Ford-Händlern bundesweit, die den StreetScooter anbieten und damit offene Türen einlaufen, wie Tobaben-Verkaufsleiter Andreas Peters sagt.

Hohe Ladekante

Wenn es um das Thema E-Mobilität geht, tun sich die traditionellen Hersteller noch recht schwer. Zwar gibt es mittlerweile eine ganze Palette von E-Modellen, aber der Blick auf die Zulassungszahlen in Deutschland ist eher ernüchternd. Und Transporter mit Elektroantrieb sind noch nicht wirklich auf den Straßen angekommen. Während die Politik weiterhin den Diesel jagt und begrenzte Fahrverbote in manchen Städten immer wahrscheinlicher werden, setzt Tobaben-Geschäftsführer Jan Busse auf den StreetScooter, der eigentlich das Zukunftsprojekt von DHL ist. Busse: „Zehn Prozent der DHL-Flotte sind schon auf E-Antrieb umgerüstet – immerhin 5000 Fahrzeuge. Bis Ende 2018 sollen es europaweit 11 500 sein, irgendwann 100 Prozent.“

Die logische Konsequenz: Wenn DHL auf den Street-Scooter setzt, dann ist das auch ein Thema für andere Unternehmen, die im lokalen Liefergeschäft tätig sind. Dachte sich Jan Busse und reihte sich in die Riege der E-Pioniere ein. Was ihn besonders begeistert: „Herr Kampker und sein Team haben das Thema völlig anders aufgezogen: Sie haben in erster Linie ein ‚Werkzeug‘ gebaut, das für einen ganz bestimmten Zweck vorgesehen ist. Deshalb überrascht der StreetScooter auch mit einigen auffälligen, vielleicht manchmal unkonventionellen Details.“

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Dazu zählt beispielsweise ein echter Trendbrecher: Die Ladekante ist hoch – wer etwas ins Fahrzeug schiebt oder herausholen muss, hat es bequem, denn der StreetScooter verfügt über Schiebetüren an den Seiten und eine Klapptür hinten. Peters: „Die Griffe sind vertikal – entsprechend der natürlichen Handhaltung. Die Konstrukteure haben sich viele Gedanken gemacht, um den Zustellern die Arbeit möglichst zu erleichtern. Zum Beispiel magnetische Türschlösser, die sich per Druckknopf öffnen lassen. Da hat jemand nachgedacht, der noch nie Autos gebaut hat – und das Ergebnis ist ein passendes Arbeitsmittel.“

Genau genommen ist die StreetScooter GmbH ein Startup, allerdings mit dem Logistik-Riesen DHL im Hintergrund. Das Fahrzeug gibt es sowohl als Pick-up mit offener Ladefläche als auch als Kastenwagen. Und in verschiedenen Längen. Die XL-Version (in Planung) setzt nun auf Technik von Ford, denn als Chassis wird die Unterkonstruktion eines Transit genommen. Aus der technischen Kooperation ist mittlerweile eine Vertriebskooperation geworden, bestätigt Jan Busse, der sich über das große Interesse seiner Kunden freut. Verkaufsleiter Andreas Peters bestätigt beim Wirtschaftstreff „Wir in Hamburgs Mitte“ (siehe auch Seite 4): „Ich renne hier mit dem StreetScooter offene Türen ein.“

Ein idealer Werbeträger

Laut Peters ist der StreetScooter ein ideales Fahrzeug für einen lokalen Wirkungskreis: „Ich verkaufe hier keine Reichweite, sondern ein Auto mit Zukunftstechnologie, das zugleich auch noch ein idealer Werbeträger ist.“ Und Busse sagt: „Reichweite ist gar nicht das Thema. Wir müssen uns doch nur daran gewöhnen, dass so ein Fahrzeug an jedem Morgen ‚vollgetankt‘ zur Verfügung steht.“

Für Unternehmer, die Interesse haben: Tobaben bietet zum Einstieg einen Leasingvertrag mit zwei Jahren Laufzeit und 10 000 Kilometern Fahrleistung pro Jahr zum Preis von monatlich 270 Euro (321,30 Euro inklusive Mehrwertsteuer) an. Ein StreetScooter Work L kann fast eine Tonne Gewicht tragen, das Modell Work 700 Kilogramm. Zielgruppe: beispielsweise Bäckereien, Floristen, Handwerker und Anbieter von Bürotechnik – Betriebe, die einen lokalen Radius haben. Busse schaut nach vorn: „Wir haben uns für den Vertrieb der StreetScooter entschieden, weil wir die Wünsche unserer Kunden erfüllen und uns dem Fortschritt nicht verschließen wollen.“

Web: www.tobaben.eu, https://www.streetscooter.eu/

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