Markus Simon plant die Autobahnraststätte der Zukunft

Die Außenansicht: Unter dem lichten Dach sollen die Besucher ein neues Raststättenerlebnis bekommen. Auf dem Dach sorgen Solarpanels für zusätzliche Stromeinspeisung.Die Außenansicht: Unter dem lichten Dach sollen die Besucher ein neues Raststättenerlebnis bekommen. Auf dem Dach sorgen Solarpanels für zusätzliche Stromeinspeisung.

Buxtehuder Projektentwickler ist bereits mit mehreren Kommunen im Gespräch – Sein Credo: Rasten muss zu einem positiven Erlebnis werden

Jeder kennt diese Situation: Nach nervtötenden vier Stunden Autobahnfahrt naht endlich ein Autohof. Dort ist es – je nach Tageszeit – überlaufen, die Preise sind unverschämt und das Essen schmeckt, naja, eben nach Raststätte. Zur allgemeinen Unterhaltung schweift der Blick über Auslagen mit überflüssigem Trödel aus China, eventuell ein paar Spielautomaten und im schlimmsten Fall zwei zerknitterte kalte Bratwürste, die auf eine Reanimierung durch den Chef de la cuisine hoffen. Wenn es gut läuft, sind die Toiletten sauber. Wenn nicht, dann nicht. Kurz: Die Mehrzahl der deutschen Raststätten sind exakt der Ort, der den Autofahrer mit Macht zurück auf die Autobahn lenkt. Genau das soll sich grundlegend ändern, wenn Markus Simon, Projektentwickler aus Buxtehude, sein derzeitiges Lieblingsprojekt realisieren kann: die Raststätte der Zukunft. „Unter dem Namen ‚Travel Park‘ haben wir ein Konzept für eine neue Generation von Autobahnraststätten entwickelt. Angetrieben von der Prognose, dass sich die E-Mobilität immer stärker ausweiten wird, sind hier neue Lösungen gefordert, denn mit einem Kurzstopp zum Tanken ist es dann künftig nicht mehr getan“, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter der SIMON ImmobilienProjekte GmbH seinen Ansatz. „Die Rasthöfe der neuen Generation, so wie wir sie uns vorstellen, müssen zum Anhalten geradezu einladen – mit Restaurant-, Hotel- und Shopping-Angeboten, natürlich mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, mit einer klassischen Tankstelle und vielleicht mit Wasserstoff-Versorgung für Autos mit Brennstoffzelle. Auch die Kinder müssen zu ihrem Recht kommen.“ Im Auftrag eines Investorenkreises und erster interessierter Kommunen untersucht Simon derzeit intensiv das Projekt „Travel Park“ auf seine Machbarkeit und stößt dabei auf großes Interesse.

Der Buxtehuder, der mit dem Hamburger Immobilienökonom Björn Münchow von der Primus Capital Development zusammenarbeitet, ist von Haus aus Bauingenieur, war zuletzt für die Hamburger Matrix Immobilien GmbH tätig (baut unter anderem das neue Einkaufszentrum Am Pferdemarkt in Stade) und ist seit 2014 als selbstständiger Projektentwickler und Investor aktiv. Er sagt: „Beim Thema ‚Travel Park‘ bekommen wir sofort positive Rückmeldungen aus den kommunalen Verwaltungen und aus der Politik. Der Bedarf, das Thema Raststätte neu zu definieren, ist absolut vorhanden. Wir glauben, dass das ein Markt mit Zukunft ist.“ Seit Mitte vorigen Jahres ist Simon bereits dabei, das Konzept detaillierter auszuarbeiten und an potenziellen Standorten vorzustellen – zum Beispiel in Augsburg, Görlitz, Berlin, Nienburg und sogar im Landkreis Harburg. Er sagt: „Der Halt an der Raststätte muss zu einem positiven Erlebnis werden. Das ist unsere Grundidee. Gemeinsam mit dem renommierten Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners haben wir ein System in Modulbauweise entwickelt, das an die Ansprüche des jeweiligen Standortes angepasst werden kann.“

Rückenwind aus der Politik

Eine „Travel Park“-Raststätte soll laut Simon nach derzeitigem Stand 15 bis 20 Millionen Euro kosten, doch es seien auch kleinere Varianten denkbar. Die ersten Visualisierungen, die bislang noch nicht öffentlich vorgestellt wurden, zeigen eine lichte und moderne Bauweise. Auf dem Dach sollen Solarpanels Strom erzeugen, der sogleich ins eigene Netz eingespeist wird. Im ersten Schritt soll ein Prototyp gebaut werden. Langfristig, so die Idee, könnte ein bundesweites Netz neuer Raststätten entstehen. wb

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