Die Hamburger Tourismuswirtschaft blickt zurück auf ein Jahr voller Herausforderungen. Insbesondere die Eröffnung der Elbphilharmonie hat zu einer enormen Wahrnehmungssteigerung geführt. Ergebnis: Das 17. Jahr in Folge schließt mit einem Zuwachs bei Gästen und Übernachtungen. Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH (HHT): „Die Eröffnung der Elbphilharmonie hat die Wahrnehmung auf Hamburg verändert. Die Besucherzahlen und das weltweite Medienecho mit mehr als 60 000 Veröffentlichungen haben unsere Erwartungen deutlich übertroffen.“ Das Scheinwerferlicht sei weiterhin auf Hamburg gerichtet und böte die große Chance, die Vorzüge der Stadt nun viel klarer und einprägsamer vermitteln zu können. Nach Angaben vom Statistikamt Nord sorgten insgesamt 6,8 Millionen Gäste für 13,8 Millionen Übernachtungen, was einem relativen Zuwachs von 3,7 Prozent entspricht.
Die Perspektive der Hamburger
„Die Authentizität eines Reiseziels, zu der wesentlich auch die positive Haltung der Einwohner gegenüber ihren Gästen gehört, ist zu einer bedeutenden Erfolgskomponente des Tourismus geworden“, sieht Michael Otremba sich verändernde Aufgabenstellungen für die Marketinggesellschaften. „Nur wer sich willkommen fühlt, wird zum positiven Botschafter der Stadt und kommt gerne wieder nach Hamburg.“ Die HHT hat diese Entwicklungen zum Anlass genommen, um eine Abteilung aufzubauen, die den Hamburg-Tourismus qualitätsvoll weiterentwickeln will. Ziel ist es, die Balance zwischen den Bedürfnissen der Anwohner und der Gäste auszutarieren, den Tourismus weiter als Motor der Lebensqualität in der Stadt zu nutzen und so die hohe Zustimmung für die Tourismusentwicklung in der Bevölkerung zu erhalten. Die aktuellen Jahreszahlen verdeutlichen, dass sich die Besucherintensität moderat entwickelt: Eine Übernachtungssteigerung von 3,7 Prozent bedeutet täglich 584 Gäste mehr in der Stadt.
Viele Dänen in der Stadt
Der Städtetourismus gilt in all seinen Facetten als Wachstumsgarant. „Der Hamburger Tourismuswirtschaft ist es erneut gelungen, die starke Position in dem dynamischen Wettbewerbsumfeld der Metropolen zu festigen. Mehr noch: Mit einem Plus von 491 000 Übernachtungen im Jahr 2017 konnte ein wichtiger Beitrag geleistet werden, um den lokalen Einzelhandel, die Hotel- und Gastronomiebetriebe sowie die Kultur- und Freizeiteinrichtungen zu stärken und so neue Beschäftigungsmöglichkeiten für die Hamburger zu schaffen“, sagt Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Die Dynamik aus den Auslandsmärkten hat sich zu einem spürbaren Wachstumstreiber entwickelt, die Übernachtungen aus dem Ausland konnten um 5,1 Prozent gesteigert werden und liegen mittlerweile bei 3,44 Millionen. Der Anteil der Übernachtungen aus dem Ausland konnte damit auf 24,9 Prozent angehoben werden.
Die Top Ten der wichtigsten Auslandsmärkte verzeichnen auch 2017 zum Teil kraftvolle Übernachtungszuwächse. Die meisten Übernachtungen aus dem Ausland konnte Hamburg aus Dänemark verzeichnen (385 823, trotz eines leichten Rückgangs um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Es folgen die Schweizer mit einem Plus von 7,6 Prozent und 365 890 Übernachtungen. Zu den Top-Five-Märkten zählen außerdem: Großbritannien mit kräftigem Zuwachs von 13,2 Prozent auf 341 275, Österreich mit 281 257 und USA mit 236 234 Übernachtungen (+14,3 Prozent). Die positive Entwicklung bei den Gästezahlen aus Großbritannien ist auf das umfangreiche Angebot von Flugverbindungen zurückzuführen. Das große Konkurrenzumfeld sorgt für günstige Preise auf den Strecken aus London, Manchester und Edinburgh. So hat beispielsweise Ryanair im Jahr 2017 seine Streckenangebote enorm ausgebaut. Die Zuwächse aus den USA lassen sich auch auf die Eröffnung der Elbphilharmonie und die hohe mediale Aufmerksamkeit zurückführen, Hamburg wurde in vielen relevanten Medien als eines der Top-Reiseziele empfohlen. Auch die Auszeichnung als UNESCO-Weltkulturerbe bringt insgesamt einen deutlichen Imagegewinn.
Hotellerie steigert Auslastung
Die Zimmerauslastung in Hamburg lag 2017 im Jahresdurchschnitt bei 80,3 Prozent (+ 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Damit steht Hamburg im Ranking unter den deutschen Metropolen auf Position eins vor Berlin (76,7 Prozent) und München (75,6 Prozent). Der durchschnittliche Zimmerpreis ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent auf 117,79 Euro gestiegen, der Ertrag pro Zimmer (RevPar) liegt in Hamburg bei 94,63 Euro (+ 7,8 Prozent, Quelle: STR Global, 2018). In Hamburg werden in diesem Jahr 14 neue Hotels mit einer Kapazität von rund 2700 Zimmern eröffnen, darunter das Grand Hotel The Fontenay.
Positive Aussichten
Michael Otremba blickt optimistisch auf das Tourismusjahr 2018: „Wir gehen von einem stabilen Übernachtungswachstum aus und arbeiten auch in diesem Jahr daran, aus glücklichen Gästen neue Hamburg-Botschafter zu machen.“