25 Jahre Tutech
Die im Harburger Binnenhafen ansässige Tutech Innovation GmbH wurde vor 25 Jahren, am 7. Oktober 1992, unter dem Namen TUHH-Technologie GmbH als hundertprozentige Tochter der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) notariell beurkundet. Deutschlands erste privatwirtschaftliche Technologietransfergesellschaft. Seitdem sind nach diesem Vorbild an vielen Hochschulen ähnliche Gesellschaften gegründet worden. Im Jubiläumsjahr berichtet Tutech im Rahmen einer Artikelserie in Business & People über die Aktivitäten aus 25 Jahren und über die Vorhaben in der Zukunft. In dieser Ausgabe wird die Abteilung von Monica Schofield vorgestellt: Consultancy & Competence Development.
Folge 2: Internationale und nationale Entwicklung von Kompetenzen mit Vernetzungsauftrag: Monica Schofield hat die Tutech-Abteilung „Consultancy & Competence Development“ aufgebaut.
Die Europäische Union ist nicht nur ein Zusammenschluss von derzeit noch 28 Staaten in bewegten politischen Zeiten, sondern auch Urheberin komplexer Regelwerke zur Umsetzung gemeinsamer politischer Ziele. Und die EU ist noch mehr: ein großes gesellschaftliches Projekt und international ein enormer Wettbewerbsvorteil, den viele Menschen allerdings nur als gigantischen Verwaltungsapparat wahrnehmen. EU-Fördermittel sind in der Wissenschaft und Forschung nicht nur eine begehrte Geldquelle, die für Laien nach scheinbar nicht zu durchschauenden Mechanismen zugänglich ist, sie sind auch eine besondere Chance für internationale Kooperationen. EU-geförderte Projekte sind vielleicht die besten Beispiele für erfolgreiche Zusammenarbeit von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Auch das sind fördernde Mittel. Doch wie kann ein Unternehmer, ein Gründer oder ein Forscher so gefördert werden? Auf den ersten Blick scheint es nahezu unmöglich – gäbe es da nicht ein bestens mit den Hintergründen vertrautes und erfahrenes Team unter dem Dach der Tutech Innovation GmbH/Hamburg Innovation GmbH in Harburg: Die Robotik-Expertin Monica Schofield sowie die Chemikerinnen Dr. Margarete Remmert-Rieper und Dr. Christine Bauhofer gehören zu einem insgesamt sechsköpfigen Team mit dem etwas sperrigen Namen „Consultancy & Competence Development“. Sie bilden zugleich das EU-Office der Technischen Universität Hamburg (TUHH).
Es geht im Kern um die Frage, wie Ideen umgesetzt werden können und nicht um Geld. „Wir bieten dafür Kompetenzentwicklung und Beratung“, sagt Monica Schofield. Sie stammt aus Oxford/England, lebt seit 1992 in Deutschland, leitet seit 1999 den eingangs beschriebenen Tutech-Arbeitsbereich und hat soeben – angesichts des Brexits – den Einbürgerungstest gemacht. Hinter der eher abstrakten Titulierung des Aufgabenbereichs stecken konkrete und handfeste Themen, wie Margarete Remmert-Rieper sagt und damit den Blick auf die Spitze des Eisberges lenkt: „Wir sorgen dafür, dass die Anträge für EU-Fördermittel korrekt gestellt und wasserdicht sind.“ Diese Anträge kommen zu einem Teil aus den Reihen der TU-Professoren, die in ihren Instituten in vielen Bereichen forschen, zum anderen aber auch aus der Wirtschaft oder von anderen Universitäten. Ziel ist es immer, die Anträge so zu stellen, dass ein Projekt erfolgreich gestartet und durchgeführt werden kann. Dazu gehört auch die Einwerbung von Drittmitteln, die fester Bestandteil der Uni-Finanzierung sind. Es gilt das Prinzip: je professioneller und damit überzeugender die Argumentation in den Forschungsanträgen, desto größer die Erfolgschance. Nicht selten münden die Anträge in weitere Aufgaben für Tutech, die übrigens eine Tochtergesellschaft der TUHH ist und deren Brücke in die Wirtschaft darstellt. Eine solche Aufgabe kann die Unterstützung des Projektmanagements sein – ein häufiger Fall. Auf den ersten Blick klingt das alles ziemlich trocken, doch Margarete Remmert-Rieper hält vehement dagegen: „Nein! Es sind ja immer ganz unterschiedliche Partner beteiligt, beispielsweise aus der Industrie. Und wir sind international tätig. Das macht es interessant. Unsere Aufgabe ist es auch, die Interessen der TUHH in dem komplexen Beziehungsnetz aus EU, Bund, Wirtschaft, Wissenschaft und der nationalen Universitätslandschaft zu wahren.“ Und: „Wir kennen die Ideen der Wissenschaftler und bringen sie in Einklang mit den politischen Interessen.“ Die von der EU formuliert werden.