Der Verein schaltet unter neuer Führung von Flächenvermarktung auf Quartiersmanagement im Harburger Binnenhafen.
Einen passenderen Ort für seinen Abschied aus dem Vorstand des channel hamburg e.V. hätte es nicht geben können: die alte Seifenfabrik, in der vor fast 30 Jahren alles begann. In seiner Abschiedsrede beeindruckte Arne Weber mit Fotos der Fabrik am Schellerdamm im Urzustand und des gesamten Binnenhafens als Industriebrache: „Ich denke, das war keine schlechte Idee, die Seifenfabrik 1988 zu kaufen!“ Das war vor wenigen Wochen und leitete den Wechsel an der Spitze des Vereins ein. Jetzt hat sich der neue Vorstand konstituiert. Vorsitzender und damit Nachfolger von Arne Weber ist Tutech-Geschäftsführer Martin Mahn, stellvertretender Vereinsvorsitzender wurde Dr. Ralf Grote, Leiter des Präsidialbereichs der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Mit Christian Weber, Sohn des Gründers und Geschäftsführer bei HC Hagemann, bleibt die Wirtschaft prominent vertreten. Und mit Prof. Dr. Rainer Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums Hamburg, ist der dynamische Wechsel von der Flächenvermarktung hin zum kreativen Quartiersmanagement quasi programmiert. Jetzt kommt also channel hamburg 2.0.
Das neue Führungsquartett ist eine perfekte Mischung aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Ziel des neuen Vorstandes ist es, das unter Arne Webers Ägide aufgestellte Quartier so mit Leben zu erfüllen, dass der Channel eben weit mehr ist als nur eine Ansammlung von Unternehmen. Weber hatte es verstanden, Altes und Neues architektonisch so zu mischen, dass der Binnenhafen heute über Hamburgs Grenzen hinaus als Vorzeigeprojekt für Revitalisierung gilt. Natürlich ging es auch darum, Flächen gewinnbringend zu vermarkten. Aber wer die Channel-Geschichte kennt, der weiß, dass es durchaus kritische Phasen gab, in denen das volle Unternehmerherz gefordert war. Weber trug diese Last, wurde für seinen Mut belohnt und kann jetzt auf eine beispiellose Erfolgsgeschichte zurückblicken, die unter anderem dazu führte, dass weitere Investoren die Channel-Chance be- und ergriffen.
Heute steht der Channel als Leuchtturm-Projekt für ganz Hamburg – als kleine Schwester der Hafen-City hat es der Channel geschafft, seine Hafen-Seele hinüberzuretten ins 21. Jahrhundert. Doch diese Seele muss gepflegt werden – und das wird die vornehmliche Aufgabe des neuen Vorstands und der Geschäftsführerin Melanie-Gitte Lansmann sein. Sie leistet und organisiert die operative Arbeit und sorgt für Kontinuität in der Vereinspräsenz. Die anliegenden Unternehmen sowie die Mitarbeiter und Bewohner des Binnenhafens sollen durch verschiedene Veranstaltungen und Events in Kontakt miteinander treten können. Noch ist das neu gewählte Gremium in der Startphase. Aber egal, mit wem man spricht: Die Motivation von Geschäftsführung und Vereinsvorstand ist unübersehbar. wb
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