Es passte ja fast ein bisschen in die Karnevalszeit: Wer die Produktion eines Lebensmittelbetriebes besichtigen möchte, muss sich verkleiden. Überzieher für die Schuhe, keimfreier Kittel oder Zellstoff-Overall – und dann diese tolle Mütze, die verhindert, dass sich einzelne Haare selbstständig machen und im schlimmsten Fall in der Suppe landen. Für Menschen, die im Food-Bereich arbeiten, ist das alltägliche Routine. Für Journalisten, die über eben diese Betriebe berichten, nicht unbedingt.
Klar ist aber auch: Die Verkleidung ist die Eintrittskarte in eine Welt, zu der normalerweise nur autorisierte Personen Zugang haben. Für B&P machten eine ganze Reihe Unternehmen diese Tür auf, um zu zeigen, wie es hinter den Kulissen zugeht. Dieses Vertrauen ist keineswegs selbstverständlich. Deshalb an dieser Stelle ein großes Dankeschön für die Offenheit.
Hinter der Tür eröffnete sich ein Blick auf die Produktionsabläufe, die nötig sind, um die Regale und Frischetheken im „Supermarkt der Metropolregion Hamburg“ zu befüllen. Natürlich kann ein Food-Special mit 24 Seiten nur einen kleinen Ausschnitt abbilden. Insgesamt gibt es in und um Hamburg etwa 400 Unternehmen, die sich der Lebensmittelbranche zurechnen. Aber bereits die hier abgebildete Spitze des Eisberges zeigt einen Wirtschaftszweig, der schnell in die Kritik gerät, wenn etwas schief läuft, ansonsten aber wie selbstverständlich zu funktionieren hat. Geht ja schließlich um Lebensmittel . . .
Dass hinter Namen wie Eisbär, Abraham, Zum Dorfkrug, Wedemann, Schönecke, Mattfeld & Co. Menschen und zum Teil erhebliche Investitionen in Maschinen und Gebäude stehen, wird oft vergessen. Dieses Special wirbt auch um Respekt für eine Branche, in der Menschen tagtäglich und häufig zu unchristlichen Zeiten hart arbeiten, um für volle Regale im Supermarkt zu sorgen. Nicht zu vergessen: Die vor- und nachgelagerten Produktionen und Dienstleistungen vom Bau einer Palette bis hin zur Lebensmittelanalyse und Kühltechnik gehören ebenfalls in dieses komplexe Thema. Sogar die Automatisierungstechnik zählt dazu, was nur verstehen kann, wer jemals die ausgefeilten Produktionsabläufe anschauen durfte.
„Guten Appetit“ beim Lesen des ersten B&P-Food-Specials wünscht Ihnen
Wolfgang Becker
Objektleiter Business & People