Kerstin Kubigk findet die Vielfalt der Branchen spannend und versteht die Anliegen ihrer Kunden
Eigentlich wollte Kerstin Kubigk nach dem Abitur Biologie studieren. Doch genau betrachtet, erschienen ihr die Berufsaussichten zu ungewiss. Sie besann sich auf ihre Stärken; auf das, was ihr Spaß machte – Mathematik! So kam für sie nur ein Weg in Frage: „Ich fange in einer Bank an!“ Das war allerdings leichter gesagt als getan. Ausbildungsplätze waren in ihrer Heimat im Spreewald rar. Kurzentschlossen bewarb sie sich in Norddeutschland. Nach Gesprächen im Umland fiel ihre Wahl auf die Volksbank Nordheide in Winsen. „Ein regionales Unternehmen, der Umgang familiär, meine Gesprächspartner mir zugewandt“, begründet Kerstin Kubigk ihre Entscheidung. Und so startete die damals 20-Jährige ihre Karriere am 1. August 2003.
Nach dem erfolgreichen Abschluss hatte die junge Bankkaufrau ein klares Ziel vor Augen: die Unternehmensbetreuung. „Die Vielfalt der Branchen, die immer wieder neuen Unternehmen, die ganz speziellen Investitionsanforderungen – das fand ich spannend.“ Der Weg führte sie über die Sachbearbeitung im Kreditgeschäft von privaten, später auch gewerblichen Kunden und in die Assistenz in der Firmenkundenberatung. Anfang 2010 war es soweit. Erst in Buchholz und dann, nach der Fusion mit der Volksbank Lüneburger Heide eG, in der Regionaldirektion Rosengarten-Neu Wulmstorf übernahm sie selbst die Verantwortung für die Betreuung von Firmenkunden: Handwerker, Mittelständler, Obstbauern zählten zu ihren Kunden.
Die Marktsituation im Blick
„Das war für beide Seiten eine neue Erfahrung“, sagt Kerstin Kubigk. Auf der einen Seite die alteingesessenen Obstbauern, die zumeist seit Jahren an ihren Bankberater gewöhnt waren. Und auf der anderen Seite die junge, ambitionierte Bankkauffrau, die sich mit viel Engagement in die speziellen Anforderungen der Branche einarbeitete, um ihre Kunden genau entsprechend ihrem individuellen Bedarf beraten zu können.
„Aber meine Kunden haben mich schnell als ihre neue und kompetente Ansprechpartnerin akzeptiert. Und ich konnte zum Beispiel bei anstehendem Finanzierungsbedarf – vielfach ging es um die Einrichtung von Photovoltaikanlagen – sogleich die neuesten staatlichen Förderprogramme einbeziehen.
Hier war eine eingehende Analyse erforderlich. Zu welchem Zeitpunkt wurden die Rückzahlungen fällig? Wann waren die Bedingungen für Investitionen günstig? Wie kamen Einnahmen und Ausgaben ins Lot?“
Gemeinsam mit ihrem Kunden erarbeitete Kerstin Kubigk eine Lösung, die allen Anforderungen gerecht wurde und dem Unternehmen zu neuem Wachstum verhalf. „Ich habe zugehört, mich mit der Marktsituation vertraut gemacht und einen Blick für die Belange meiner Kunden bekommen“, so ihr Resümee. „Ich selber habe eine Menge über Obstbau gelernt. Zum Beispiel wie wichtig es ist, dass die Herkunftsbezeichnung ‚Altes Land‘ zur Marke wurde.“
Erfahrung trifft Unternehmergeist
Eine ganz andere Branche erlebte die Beraterin, als sie eine Existenzgründung im Hightech-Bereich begleitete. Dabei ging es um die Herstellung von Flugzeugkomponenten im 3D-Druckverfahren. Mit Engagement und Ehrgeiz arbeitete sie sich auch in dieses spezielle Metier ein und brachte das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Kunden zum Laufen. Geholfen dabei hat ihr ihre Erfahrung im Kreditgeschäft, ihre Neugier und ihre Bereitschaft, sich auch mit ganz speziellen Fertigungsverfahren vertraut zu machen.
Seit Herbst 2016 hat sie ihr Büro in der Winsener Filiale und ist Ansprechpartnerin für Unternehmen in den Regionen Winsen, Hanstedt-Salzhausen und Seevetal. Ihre Aufgaben sind noch anspruchsvoller geworden. Privat- und Unternehmensfinanzen werden mehr und mehr als zusammenhängend betrachtet. Die Unternehmensnachfolge ist ein großes Thema. Kerstin Kubigk: „Ich freue mich, wenn ich die Erfahrung der Volksbank mit dem Unternehmergeist meiner Kunden zusammenbringen kann. Natürlich gibt es auch einmal Phasen, da es im Betrieb nicht so läuft wie vorgestellt. Als Volksbank stehen wir auch dann zu unseren Kunden.“
In der Freizeit hat Kerstin Kubigk über ihren Partner das Mountainbike-Fahren für sich entdeckt. Die nächste Herausforderung lautet: von Garmisch-Partenkirchen über die Alpen an den Gardasee. Zum Training geht es in die Harburger Berge und in den Harz. Und dann ist noch ein vierbeiniger Hausgenosse in Aussicht: ein Mops, der ihr schon jetzt ans Herz gewachsen ist. jm
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