Eine Willkommenslotsin der IHK

Foto: Tamme / nhIHK-Willkommenslotsin Antje Possler berät Unternehmen zur Beschäftigung von Geflüchteten und erklärt ausländischen Jugendlichen das deutsche Ausbildungsmodell. || Foto: Tamme / nh

IHK-Projekt bringt Unternehmen und Flüchtlinge zusammen.

Wer Antje Possler nach ihrem Beruf fragt, erhält ein Lächeln als Antwort.

„Ich trage dazu bei, dass junge Geflüchtete sich eine berufliche Zukunft in Deutschland aufbauen können – eine schöne und sinnstiftende Aufgabe, die mich sehr erfüllt“,

sagt die 56-jährige Betriebswirtin. Als Willkommenslotsin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg tourt Possler durch Integrationsklassen, um das deutsche Modell der dualen Berufsausbildung in Deutschland vorzustellen. Und sie berät Betriebe dazu, wie die Integration gelingen kann. Ob zu rechtlichen Rahmenbedingungen, Fördermöglichkeiten oder Tipps zur konkreten Organisation im Betrieb, Antje Possler beantwortet Fragen und bringt Betriebe und Geflüchtete zusammen.

Anzeige

„Die Bereitschaft der Unternehmen wächst. Es ist eine richtige Aufbruchsstimmung zu spüren“,

sagt Possler. Knapp 50 Betriebe im IHK-Bezirk Lüneburg-Wolfsburg beschäftigen Geflüchtete im Rahmen eines Praktikums oder einer Ausbildung. „Das klingt zunächst nach keiner hohen Zahl, ist aber durchaus eine erfolgreiche Bilanz, wenn man bedenkt, wie anspruchsvoll die duale Ausbildung in Deutschland ist“, sagt Possler. Ein gewisses mathematisches Verständnis sei ebenso Voraussetzung wie gute Kenntnisse der deutschen Sprache und nicht in jedem Fluchtland seien dafür die Voraussetzungen gegeben. „Damit auf beiden Seiten – sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Geflüchteten – kein Frust entsteht, gilt es, Betriebe und Azubis so zu matchen, dass es langfristig passt“, sagt Possler.

Dabei arbeitet die IHK-Willkommenslotsin eng mit den regionalen Arbeitsagenturen, Bildungsinstitutionen, Beratungsstellen und ehrenamtlichen Organisationen zusammen. „Es ist eine Dynamik, die da entsteht, denn wir alle wollen den Menschen, die einen weiten Weg und oft schwere Schicksale hinter sich haben, dabei helfen, wirklich anzukommen.“ Die Arbeit von IHK-Willkommenslotsin wird gefördert über das Programm „Willkommenslotsen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

 

Anzeige