Paralleles Kredit- und Einlagenwachstum auf Rekordniveau
Die Hamburger Volksbank hat im Jahr 2016 eine außerordentliche kundenorientierte Verantwortung übernommen. Dies zeigt sich besonders in einem expansiven Kreditergebnis:
„Unser Kreditwachstum ist zweistellig und damit auf Rekordniveau. Parallel dazu sind die Kundeneinlagen gestiegen. Ein phänomenaler, organischer Gleichklang und ein eindrucksvoller Beweis für den wachsenden Kundenzuspruch zu unserem genossenschaftlichen Geschäftsmodell “,
freut sich Vorstandssprecher Dr. Reiner Brüggestrat. In einem eklatanten Missverhältnis sehe er dazu die von der EZB geschaffenen Umfeldbedingungen:
„Obgleich wir für Einlagen kaum noch Zinsen zahlen, die Kredite in Höchstgeschwindigkeit wachsen, geht unser Zinsüberschuss zurück. Unser Betriebsergebnis bildet damit unseren großartigen Markterfolg immer weniger ab.“
Aus der auf Dauer angelegten Negativzinspolitik erwachse eine zentrale Verantwortung für die Kundenberatung:
„Damit ein nachhaltiger Vermögensaufbau weiterhin gelingt, müssen aus Sparern Anleger werden“,
so Brüggestrat.
Partner des Mittelstands mit zweistelligem Kreditwachstum
Im Jahr 2016 erzielte die Hamburger Volksbank außerordentliche Wachstumsraten im Kreditgeschäft. Die Steigerung der Kreditvergabe um 11,7% auf 1.580 Mio. € (+9,7 Prozent auf 1415 Euro in 2015) wird vom Firmenkundengeschäft und der privaten Baufinanzierung getragen. Dabei zeige sich eine deutliche Verlagerung auf das Firmenkundengeschäft: 80 Prozent der Kredite haben Unternehmen und Selbständige erhalten, 20 Prozent Privatkunden (60 Prozent: 40 Prozent in 2015). Anzeige
„Hier zeigt sich unsere enge Partnerschaft mit dem Mittelstand. Wir erfüllen unsere dienende Rolle für die Realwirtschaft und erhöhen unsere Durchschlagskraft im Bauträgergeschäft auch durch eine Kooperationsstrategie zusammen mit Genossenschaftsbanken innerhalb der Metropolregion Hamburg“,
so Brüggestrat. Bei der Prüfung der Finanzierbarkeit stehe immer eine verlässlich-solide Abwägung von Chancen und Risiken im Vordergrund.
„Wir haben unsere Kreditstandards keinesfalls gelockert und achten auf eine ausgewogene Streuung der Ausleihungen nach Branche und Größe. Das Kreditwachstum haben wir komplett durch lokale Einlagen abgedeckt“,
sagt der Vorstandssprecher.
Verantwortung für neue Anlegermentalität
Der genossenschaftliche Erfolgskurs zeigt sich in der Kontinuität der Neukundengewinnungsquote in Höhe von 7,0 Prozent (Vorjahr 7,0 Prozent). Knapp 8000 Kunden aus der Metropolregion Hamburg konnte die Bank im Jahr 2016 als Neukunden begrüßen (ebenfalls 8000 Neukunden in 2015). Der Zuwachs bei den Mitgliedern betrug im Jahr 2016 3,7 Prozent auf 57.993 Anteilszeichnern (3,6 Prozent auf 55.924 in 2015). Brüggestrat sieht sein Geschäftsmodell bestätigt:
„Immer mehr Kunden wollen aktiv mitgestalten und entscheiden sich für eine Mitgliedschaft. Keine Bank in Hamburg hat eine so breite Basis von Eigentümern wie die Hamburger Volksbank.“
Die Kunden der Hamburger Volksbank sparen weiter auf hohem Niveau. Der Einlagenbestand ist mit 206 Millionen Euro um 10,4 Prozent auf 2184 Millionen Euro gestiegen (1978 Millionen Euro in 2015). Mit einem konstanten Wertpapierertrag von 5,2 Millionen Euro (5,2 Millionen Euro in 2015) sei das Ziel für eine verantwortliche Vermögensberatung in Zeiten negativer Realzinsen klar und mit einer transparenten Wissensvermittlung definiert:
„Die Deutschen sparen nach wie vor falsch. Der Zinseszinseffekt funktioniert nicht mehr, also bleibt nur ein radikaler Mentalitätswechsel: Aus Sparern müssen Anleger werden. Das bedeutet harte gemeinsame Arbeit für Anleger und Berater.“
Pilotprojekt Kundennähe und Digitalisierung
Die Hamburger Volksbank hält an ihrem Filialkonzept der Nähe fest. Gleichzeitig werde die Akzeptanz der einzelnen Standorte regelmäßig überprüft und zukunftsorientierte Konzepte der Kundennähe verprobt:
„Wir sind dort, wo unsere Kunden sind. In Finkenwerder schließen wir unsere Filiale und sind ab Februar mit unserer ersten bürgernahen Volksbankerin – wahlweise stationär an einem neuen Standort, beim Kunden zuhause oder mobil vor Ort“,
so Brüggestrat. Das Strategiekonzept “Smartes Volksbanking 2020 in Hamburg” habe im Jahre 2016 damit volle Fahrt aufgenommen.
„Wir schaffen ein neues finanzielles Zuhause für unsere Kunden und das beschränkt sich nicht auf die Filiale, sondern orientiert sich am veränderten Finanzverhalten“,
erläutert der Vorstandssprecher. Dazu gehöre neben der persönlichen Beratung der bedarfsorientierte Ausbau digitaler Leistungen für das alltägliche Banking sowie ein flächendeckendes Netz an Geldautomaten für die Bargeldversorgung. Aktuell stehe die Bank in Kooperationsverhandlungen mit einem Hamburger FinTech-Unternehmen:
„Die digitale Revolution wird unsere Geschäftsaktivitäten verändern, unser Slogan ‚Man kennt sich‘ wird aber auch in der Zukunft immer persönlich gelebt werden.“
Kennzahlen und neue volkswirtschaftliche Funktion
Die Bilanzsumme der Hamburger Volksbank hat sich im Geschäftsjahr 2016 erfreulich um 5,1 Prozent auf 3,08 Millarden Euro erhöht (+10,8 Prozent auf 2,93 Millarden Euro in 2015). Der Zinsüberschuss reduzierte sich auf 47,3 Millionen Euro (48,2 Millionen Euro in 2015), der Provisionsüberschuss ebenso auf 21,2 Millionen Euro (21,8 Millionen Euro in 2015). Das Betriebsergebnis vor Bewertung gab um 1,4 Millionen Euro auf 14,2 Millionen Euro nach (-1,2 Millionen Euro in 2015):
„Das Betriebsergebnis ist zinsinduziert und offenbart die Asymmetrie zwischen außerordentlichen Wachstumsraten und der Negativzinspolitik der EZB. Wenn wir darüber nachdenken, einen Teil dieser Belastungen an ausgewählte größere Einleger weiterzugeben, wollen wir damit Privatkunden in der Breite vor Negativzinsen schützen“,
so Brüggestrat. Geprüft werde, bei Beträgen von mehr als 500.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto, negative Zinsen in Höhe von 0,2 Prozent einzuführen, um den Einlagenzins der EZB für Geldinstitute von 0,4 Prozent abzufedern.
„Mit der Beteiligung eines kleinen Kundenkreises an diesen Kosten können wir unserer Pufferfunktion weiterhin nachkommen – die wir als unsere neue volkswirtschaftliche Funktion in Kauf nehmen. Wir wollen nachdrücklich zum Produktwechsel vom Tagesgeldkonto zu zukunftsfähigen Anlagemöglichkeiten auffordern.“
Die umfangreichen aufsichtsrechtlichen Kapital- und Liquiditätsvorgaben erfülle die Hamburger Volksbank sehr komfortabel mit einer Gesamtkapitalquote in Höhe von 17,0 Prozent (18,3 Prozent in 2015).