Das Hand-Trauma-Zentrum des Elbeklinikums Stade bietet bei Verletzungen optimale Hilfe.
Die meisten Menschen mögen die Silvesternacht. Sie freuen sich auf in den Himmel zischende Raketen, krachende Böller und ausgelassene Sektlaune. Priv.-Doz. Dr. med. Bernd Hohendorff ist froh, wenn der Jahreswechsel vorbei ist. Denn für den Leiter des Hand-Trauma-Zentrums des Elbeklinikums Stade und seine Kollegen bedeutet das Fest vor allem Arbeit. Sie versorgen schwere Handverletzungen durch zwischen den Fingern explodierte Feuerwerkskörper und in kalten Winternächten auch Erfrierungen. Denn so mancher Zecher schläft seinen Rausch unter freiem Himmel aus.
Trotz des besonderen Gefährdungspotenzials durch fahrlässigen Umgang mit Schwarzpulver und Alkohol ist Silvester für die Stader Handchirurgen keineswegs das schlimmste Datum des Jahres. „An Werktagen haben wir weitaus mehr Patienten als an Feiertagen. Die meisten Unglücke passieren am Arbeitsplatz an laufenden Maschinen“, so Dr. Hohendorff. Aber auch die Freizeitgestaltung birgt etliche Gefahren, etwa beim Heimwerken, bei der Gartenpflege oder beim Sport. Bei etwa einem Drittel der Unfälle sind Hände betroffen.
Die unterschätzte Gefahr
„Wir sehen hier Knochenbrüche, tiefe Riss-, Quetsch- und Schnittwunden, Nerven-, Blutgefäß- und Sehnendurchtrennungen, aber auch chemische Injektionen durch Druckpistolen, Verbrennungen, Stichverletzungen durch spitze Gegenstände sowie Amputationen, etwa durch Kreissägen.“ Eine oftmals unterschätzte Gefahr seien außerdem Bisse durch Haustiere. Sind die Zähne durch die Haut gedrungen, sollte man die Wunde unbedingt von einem Spezialisten begutachten lassen. „Die Gefahr schwerer Entzündungen ist enorm. Ich persönlich habe inzwischen gerade vor Katzen großen Respekt“, erklärt Hundebesitzer Hohendorff.