ContiTech räumt den Standort Seehafenstraße – Engel & Völkers Commercial macht die Nachnutzung perfekt.
Vielen Pendlern, die die Seehafenstraße in Harburg als Ausweichstrecke für die B73 nutzen, sind die alten Fassaden bekannt. Zwischen den Raffinerien und den Unternehmen der Lebensmittelindustrie herrscht noch alte Harburger Arbeiterviertel-Romantik. Doch jetzt kommt Bewegung in diesen Teil Harburgs: Engel & Völkers Commercial meldet den Verkauf einer fast 20 000 Quadratmeter großen Fläche an das belgische Unternehmen Mateco (Arbeitsbühnen, Lkw-Arbeitsbühnen, Scheren-Arbeitsbühnen, Anhänger-Arbeitsbühnen), das seine Hamburg-Niederlassung vom Niedergeorgswerder Deich in Wilhelmsburg nach Harburg verlagert, sowie die Ansiedlung eines neuen Logistikunternehmens auf weiteren 11 000 Quadratmetern im Hafengebiet.
Sprung in den Norden
Hinter der Harburger „Neuansiedlung“ steckt allerdings mehr: Continental gibt den ContTech-Standort an der Seehafenstraße (Schlauchfertigung für Motoren) auf, hat das Gelände bereits an den Harburger Investor Frank Lorenz verkauft, der zunächst für einen Teil einen eigenen Nutzer fand, am Ende aber die gesamte Fläche zur Vermarktung an Engel & Völkers übergab. Die ehemalige Phoenix-Immobilie (Krümmerschläuche) ist insgesamt
31 000 Quadratmeter groß und grenzt an das 1. Seehafenbecken.
Nach Angaben von Jens-Peter Persoon, Projektberater bei Engel & Völkers in Hamburg, wird die Fläche Anfang 2017 von Conti geräumt. Bis zum Sommer soll ein Teil der Altgebäude abgerissen werden, darunter auch das alte Backsteingebäude an der Seehafenstraße, das nicht unter Denkmalschutz steht. Mateco plant den Sprung über die Süderelbe bis Mitte 2018. Das Unternehmen unterhält in Europa 38 eigene Standorte und arbeitet weltweit mit mehr als 80 Partnern zusammen. Die Mietflotte umfasst mehr als 7000 Arbeitsbühnen. Kurz: Wer hoch hinaus will (bis 90 Meter), braucht Mateco.
Eine echte Hamburger Neuansiedlung wird auf den verbleibenden knapp 12 000 Quadratmetern realisiert: Die Hch. Kördel GmbH kommt erstmals in die Hansestadt – Engel & Völkers hatte die perfekt passende Fläche parat. Das mittelständische Logistikunternehmen aus Guxhagen bei Kassel hat sich auf den Transport von Mineralöl spezialisiert und folgt quasi seinen Kunden – der Mineralölindustrie. Kördel baut ein neues Bürogebäude und wird vor Ort seine für Hamburg relevante Transporterflotte stationieren. Insgesamt verfügt das Unternehmen zurzeit über etwa 350 Zugmaschinen und
450 Aufliegern/Anhängern an seinen sechs Standorten. Mitarbeiter gesamt: mehr als 450.
Das Besondere an der Entwicklung: Weder Kördel noch Mateco brauchen einen Wasserzugang. Beide Unternehmen grenzen aber an das Hafenbecken. Persoon: „Das war ein Punkt bei den Verhandlungen, denn ein Teil der verkauften Grundstücksfläche besteht tatsächlich aus Wasser.“ wb
Web: www.engelvoelkers.com