Ein Nahversorgungszentrum und 55 Mietwohnungen bildet den Auftakt für neue Wohnquartier Fischbeker Heidbrook an der B73.
Die Baucontainer stehen, die Bagger haben mit den Erdarbeiten begonnen, ein Teil der Baugrube ist bereits ausgehoben: Mit dem Start der Arbeiten auf dem ersten Baufeld wird die Konversion der ehemaligen Fischbeker Röttiger-Kaserne zum Wohnquartier nun sichtbar. Vorn an der B 73 errichtet der Investor Procom Invest GmbH zunächst das neue Nahversorgungszentrum für das künftige Viertel, dazu 55 Wohnungen in vier aufgesetzten Wohnblöcken. Für die Energieversorgung des künftigen Quartiers baut der Hamburger Ökostromanbieter Hamburg Energie auf dem Areal zwei Blockheizkraftwerke und Brennwertkessel, die mit erneuerbarem Biomethan und mit Erdgas befeuert werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts beläuft sich auf 25 Millionen Euro, Ende 2017 soll dieser erste Abschnitt des Fischbeker Heidbrooks fertig sein.
Eine gute Marke für den Bezirk Harburg
Insgesamt entwickelt die IBA Hamburg auf dem 54 Hektar großen Hamburger Teil des ehemaligen Kasernengeländes rund 800 Wohneinheiten in Einfamilien-, Doppel-, Reihen- sowie Mehrfamilienhäusern. Dazu kommen ein Kindergarten sowie das Nahversorgungszentrum.
Ins Erdgeschoss des Zentrums, das zugleich den westlichen Eingang zum Wohngebiet bildet, wird der Vollsortimenter Rewe einen Lebensmittelmarkt auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern sowie eine Bäckerei mit Café und Außengastronomie betreiben. Dazu kommen ein dm-Drogeriemarkt mit 700 Quadratmetern Fläche und ein SB-Servicecenter der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Nach Schätzungen der IBA werden dort rund 40 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Im Fischbeker Heidbrook will Hamburg neue Maßstäbe in punkto umweltfreundliche Energieversorgung setzen: Mit den Blockheizkraftwerken wird Hamburg Energie über ein Nahwärmenetz die Mehrfamilienhäuser im Quartier mit Wärme versorgen. Die erzeugte Wärme wird in den Wohngebäuden für Heizung und Wassererwärmung genutzt, zugleich produziert das System Strom, der für die Versorgung von 1500 Haushalten reicht. „Moderne Energiezentralen, wie wir sie hier errichten, verbrauchen 60 Prozent weniger Energie als konventionelle Versorgungssysteme“, sagte der Geschäftsführer von Hamburg Energie, Michael Beckereit.
Auch die Bauherren der späteren Privathäuser hätten die Möglichkeit, sich an das Netz anzuschließen, sagte IBA-Geschäftsführerin Karen Pein beim ersten Spatenstich für das Projekt. Das Versorgungszentrum sei insofern ein zentrales Vorhaben für das Quartier.
Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Dorothee Stapelfeld, betonte bei der Feier die Bedeutung der drei aktuellen Fischbeker Wohnbauvorhaben für Hamburgs Stadt-entwicklung. Die habe inzwischen kräftig Fahrt aufgenommen. Mit dem Vogelkamp Neugraben, dem Fischbeker Heidbrook und den Fischbeker Reethen (auf der Nordseite der B 73 an der Grenze zu Neu Wulmstorf) entstünden drei neue Wohngebiete mit 4500 Wohnungen, in den nächsten Jahren werde Süderelbe mehr als 12 000 neue Einwohner haben. Der Fischbeker Heidbrook, unmittelbar angrenzend ans Naturschutzgebiet, sei ein ganz besonderer Ort, um das Wohnen im Grünen zu ermöglichen.
Der Fischbeker Heidbrook werde „relativ schnell eine gute Marke für den Bezirk Harburg“ werden, glaubt auch Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch. Der Stadtteil werde sein Gesicht stark verändern, städtischer werden.
Im Mai 2017 wird nach Schätzung von Procom-Prokurist Bastian Hämmerle die Energiezentrale fertig werden, im September soll der Einzelhandel an den Start gehen können, und gegen Ende des Jahres 2017 sollen die 55 Mietwohnungen bezugsfertig sein. Mit den Wohnungen schaffe Procom Wohnraum zu moderaten Preisen. Die 20 Sozialwohnungen starten mit der festen Anfangsmiete von 6,20 Euro pro Quadratmeter; für die anderen, nicht geförderten, rechnet Hämmerle mit Mietpreisen im Bereich um die zehn Euro pro Quadratmeter. cm