Wolfram Birkel und Marret Koll schicken ein Lebenszeichen und berichten exklusiv von ihrer Weltumseglung.
Seit September 2013 befindet sich der Unternehmer Wolfram Birkel nicht nur im wohlverdienten Ruhestand, sondern auch konsequent weit weg vom hit-Technopark, den er begründet und maßgeblich aufgebaut hat: Birkel und seine Lebensgefährtin Marret Koll machen die Reise ihres Lebens – eine Segeltour rund um die Welt. Seit 2015 ist die Tour allerdings ins Stocken geraten. Weil es in der pazifischen Inselwelt so schön ist, wurde der Aufenthalt einfach verlängert. In unregelmäßigen Abständen sendet Birkel ein Lebenszeichen, dann nämlich, wenn seine Red Cat in einem Hafen mit guter Internetverbindung festgemacht hat. Seine Berichte aus einer fernen wie faszinierenden Welt werden exklusiv in Business & People abgedruckt.
Warum ist es im Pazifik so schön? Darauf gibt es sicher die unterschiedlichsten Antworten. Der Pazifik ist groß, riesengroß, und voller Inseln, meist kleineren und mittleren Inseln, aber bis hin zu großen wie Neuseeland, dazwischen die unendlichen Wassermassen. Die Inseln sind unterschiedlich, und doch haben sie viel gemein. Genauso wie die Menschen, die hier seit vielen, vielen Generationen leben, meist im Einklang mit der Natur. So finden sich auf den Inseln überwiegend die gleichen Pflanzen wieder, die die ersten und folgenden Einwanderer mitbrachten: Kokospalmen, Bananen, Süßkartoffeln, Brotfrucht, Mango, Papaya und vieles mehr.
Die Menschen sind Polynesier, Melanesier und Mikronesier von alters her. Eingewandert aus Süd-Ost Asien, heute natürlich durch die Einflüsse der vergangenen Jahrhunderte gemischt mit Bevölkerungsgruppen aus vielen Teilen der Welt. Die Herkunft ist teilweise sogar markant, wie zum Beispiel der 4o-prozentige Bevölkerungsanteil von Indern auf Fiji. Und die Menschen sind meist offen und sehr freundlich, man wird auf der Straße gegrüßt. Auf Fiji mit einem strahlenden „Bula“, auf Hawaii mit dem markanten „Aloha“.
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Wenn man sich die Koch- und Essgewohnheiten ansieht, dann finden sich ebenfalls Gemeinsamkeiten über die Inseln und Bevölkerungsgruppen hinweg, wie das Kochen im Erdofen, die Speisen in Bananenblätter eingewickelt und gegart. Oder die köstliche Zubereitung des rohen Fisches mit Kokosmilch als „poisson cru“, wie diese Zubereitungsart zum Beispiel in Französisch Polynesien heißt. Die angebotenen Fische Tuna und Mahi Mahi findet man in fast jedem Restaurant, aber auch eine große Vielfalt an Fischen, die dann aber regional unterschiedliche Namen haben.
Die Schönheit des Pazifik aber entsteht durch die Inseln, die Atolle, die Lagunen, die Ankerbuchten, die Strände, das kristallklare warme Wasser, die Korallenbänke, die so farbenfrohen Fische. Und das alles bei strahlendem Sonnenschein. Hinzu kommt das Licht, die unterschiedlichen Farben des Wasser vom tiefblau bis türkis über dem Sand im Korallenriff – und nicht zu vergessen: die spektakulären Sonnenuntergänge mit einem rot brennenden Himmel.
Das alles zusammen macht den Pacific für uns als Segler zum schönsten Segelrevier der Welt. Natürlich auch, weil wir die wunderbare Schönheit meist allein genießen können. Wir kommen nun einmal mit dem Segelboot in abgelegene Buchten, die der normale Tourist zumeist nicht erreichen kann. Bei all dem dürfen wir aber die Gewalt der See bei Sturm nicht vergessen, die insbesondere wir als Segler hin und wieder hautnah zu spüren bekommen. Die gewaltigen Auswirkungen des Zyklons vom Februar dieses Jahres haben wir gesehen. Aber die positiven Menschen nehmen solche Naturereignisse hin und bauen mit einer beeindruckenden Geduld nach und nach alles wieder auf.
Dies ist meine Antwort auf die Frage nach der Schönheit des Pacific. Wir sind hier nun im dritten Jahr mit unserer Segelyacht unterwegs und werden noch ein weiteres Jahr in diesem wunderbaren Teil unserer Welt bleiben.
Es grüßen Sie aus Neukaledonien
Wolfram Birkel mit Marret Koll