Bereits 20 ernste Reservierungen für das Brückenquartier in Harburg – Ziel für dieses Jahr: Die Baugrube.
Doch steht das Brückenquartier der Lorenz Gruppe ganz am Anfang der Bauphase, aber bereits jetzt zeichnet sich deutlich ab, dass die beiden Gebäude am Veritaskai im Harburger Binnenhafen begehrt sind: „Die Ansiedlung von Edeka im Erdgeschoss des vorderen Hauses ist ja schon seit längerem vertraglich unter Dach und Fach. Jetzt haben wir eine ganze Etage an das Statikbüro WKC vermietet. Für das Wohnhaus dahinter haben wir bereits mehr als 20 ernsthafte Reservierungen für Eigentumswohnungen. Da sprechen wir schon über die Raumaufteilung und die Ausstattung. Das Interesse ist groß“, sagt Frank Lorenz, der dem Hafenquartier mit seinem Bauvorhaben eine neue Eingangssituation aus Richtung Osten verschaffen wird (Zufahrt über Nartenstraße).
Das Brückenquartier mit seinen 51 Wohnungen entsteht direkt am Östlichen Bahnhofskanal. Die Baugrube soll bis Jahresende fertig sein. Rund 500 Pfähle werden in den erfahrungsgemäß feuchten Harburger Hafen-Untergrund gebohrt, dann wird im ersten Schritt die Sohle für die Tiefgarage erstellt. Eineinhalb Jahre wird gebaut, schätzt Lorenz. Das vordere Haus mit Ladenflächen und Büros soll im Frühjahr 2018 fertig werden, das Wohnhaus mit den teils dreigeschossigen Wohnungen im Herbst 2018.
Tartuer Tor fast ausverkauft
Die starke Nachfrage nach Wohnraum oder eben auch Anlagemöglichkeiten spürt der Hamburger Unternehmer auch in Lüneburg – dort baut er im Hanseviertel das Objekt Tartuer Tor, das ebenfalls aus zwei Gebäuden besteht: einem Wohn- und Geschäftshaus, in das unter anderem eine Filiale der Sparkasse Lüneburg einziehen wird, und einem reinen Wohnhaus. Insgesamt sind noch vier Wohnungen frei. Die sechs teuersten Einheiten, Penthouse-Wohnungen im Staffelgeschoss, sind allesamt verkauft. Im Schnitt zahlen Käufer für Wohnungen im Objekt Tartuer Tor etwa 3200 Euro pro Quadratmeter.
Quietschgelbe Fassade?
Auch der Hotelbau in Harburg macht Fortschritte. Mittlerweile ist ein Gutachterverfahren eingeleitet worden. Drei Büros sind am Start, um sich Gedanken über die Gestaltung der Fassade zu machen – eine politisch motivierte Vorgabe der Behörde. Die Kreativen bewegen sich dabei in einem relativ engen Korsett, denn „die Öffnungen für Fenster und Türen, die Grundform und die Lasten sind vorgegeben“, sagt Lorenz. Das Sockelgeschoss mit den Konferenzräumen soll auf Wunsch des Bezirksamtes eine Ziegelfassade bekommen – der fast 65 Meter hohe Turm am Veritaskai im Binnenhafen ist in den bisherigen Visualisierungen in Glas gehalten. Lorenz ist gespannt, was bei dem gestalterischen Wettbewerb herauskommt, gleichwohl muss er auch einverstanden sein. „Bei so einem Projekt gibt es keinen großen finanziellen Spielraum. Nur so kann das funktionieren. Hinzu kommt: Auch die Hotelkette Best Western will sich in dem Gebäude am Ende wiederfinden. Eine quietschgelbe Fassade wird es also nicht geben . . .“
Das Vier-Sterne-Hotel wird, wie bereits in B&P vorgestellt, einen Konferenzbereich haben, der für bis zu 400 Personen ausgerichtet ist. Das Haus soll repräsentativen Charakter haben, die Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg ist besiegelt. Lorenz: „Wir bauen ein modernes Kongress-Hotel mit direktem Wasserbezug und bieten unmittelbar gegenüber reichlich Parkplätze für Konferenzteilnehmer an – wo gibt es das schon in Hamburg?“
Ausflug in den Seehafen
Einem persönlichen Kontakt ist es zu verdanken, dass Frank Lorenz jetzt auch im Harburger Seehafenbereich aktiv ist: Er hat das ehemalige Firmengelände von Continental gekauft. Früher wurden hier die Krümmer-Schläuche der Phoenix AG produziert. Conti hat sich von dem Drei-Hektar-Areal an der Seehafenstraße verabschiedet. Lorenz: „Am 1. Februar ist die Übergabe, am 2. Februar kommen die Bagger. 90 Prozent der Altgebäude werden abgerissen.“ Auf der Fläche werden anschließend zwei Gewerbebetriebe angesiedelt. wb