In der Region verwurzelt, für die Region engagiert: Ralf Rybaczok.
Die Liebe zur Landwirtschaft kam spät. Dann aber fing Ralf Rybaczok richtig Feuer. Längst kennt er sich aus, weiß um Chancen und Risiken beim Anbau von Getreide und Hackfrüchten, Silomais und Winterraps, bei Milchviehbetrieben, in der Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung, bei der Erzeugung von Bioenergie und in der Vermarktung über Hofläden und mobile Verkaufsstände. „Vielleicht liegt das daran, dass ich selbst ein erdverbundener, in der Region verwurzelter Mensch bin“, erklärt er seine Neigung. Seit jeher habe er die Leistung der in der Landwirtschaft tätigen Männer und Frauen geachtet. Diese Wertschätzung sei noch gewachsen, als er sich intensiver mit dem Thema beschäftigte. „Landwirte sind durchweg bodenständig und ihrem Umfeld verbunden. Sie kennen sich in ihrem Metier bestens aus, viele haben ein Studium abgeschlossen“, weiß Ralf Rybaczok.
Er selber hatte allerdings ein ganz anderes Fach belegt. Der Diplom-Verwaltungswissenschaftler verdiente sich seine ersten Sporen als Trainee in der Kreditabteilung einer großen Landesbank, wechselte aber bald zu einer Volksbank in Mecklenburg. Als Leiter der Kreditabteilung führte er acht Mitarbeiter und erhielt nach zwei Jahren Prokura. „Eine schöne kleine Bank, jeder kannte jeden“, erinnert er sich. „Nähe war cool. Doch nicht nur die zu den Kollegen. In der Region aktiv sein, etwas für die Menschen in der Region tun, das hat mich für den genossenschaftlichen Sektor begeistert.“
Landwirtschaft im Blick
Das Geschäft weitete sich aus, die Anforderungen stiegen, außerdem waren zwei Fusionen zu meistern. Inzwischen war auch die Familie gewachsen, zwei Töchter erblickten das Licht der Welt. 2002 begann Ralf Rybaczok als Firmenkundenberater bei der Volksbank Bleckede-Dahlenburg, übernahm auch die Kreditbetreuung und war 2003 durch die Fusion mit der Volksbank
Lüneburg gefordert. Dann die entscheidende Weichenstellung: Zusätzlich zu seiner Aufgabe als Firmenkundenberater übernimmt er die Betreuung landwirtschaftlicher Unternehmen. Engagiert und mit Begeisterung arbeitet er sich in das Thema ein, verschafft sich Kenntnisse und scheut sich auch nicht, Fachleute zu Rate zu ziehen, um sich detailliert zu informieren – zum Beispiel über Kartoffelanbau, Kartoffelsorten und entsprechend geeignete Böden. Und er lernt seine Kunden kennen, indem er mit ihnen ins Gespräch kommt – nicht in der Bank, sondern beim Besuch auf dem Hof, im Stall oder bei der Feldbestellung. Sein Einzugsgebiet ist neben der Stadt der gesamte Landkreis Lüneburg und die Region jenseits der Elbe, bis hin nach Vellahn, Lübtheen und Redefin. Er sagt: „Viele Landwirte hängen an ihrer Scholle, die oft schon über Generationen im Familienbesitz ist. Auch wenn sie zum Studium im Ausland waren, kehren sie zurück. Sie können ihren Betrieb nicht einfach woandershin verlagern.“