Beraterin Elke Riechert und Auftraggeber Thomas Kühnel zum Thema Personal-Coaching.
Die Buchholzer Unternehmerin Elke Riechert ist Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Personalentwicklung. Aufgrund langjähriger Erfahrung weiß sie genau, wo der Schuh in den Unternehmen drückt und was zu tun ist, wenn es um Kommunikation und Führung geht. Sie hilft Unternehmen, ein gesundes Betriebsklima aufzubauen. Wie das funktioniert, erläuterten Elke Riechert und Thomas Kühnel, Inhaber und Geschäftsführer des unabhängigen Versicherungsmak-lers Miske & Loeck (siehe auch Seite 24 im Immobilien-Special 2016), im Interview mit B&P-Redakteur Wolfgang Becker.
Herr Kühnel, Sie haben sich externe Hilfe geholt, um Ihr Unternehmen neu zu strukturieren. Wie war die Ausgangslage, und was war Ihr Ziel?
Kühnel: 2013 ist der Seniorchef in den Ruhestand getreten. Mein Wunsch war es, die Geschäftsleitung hier nicht allein zu übernehmen. Ich fragte zwei Mitarbeiter im Unternehmen, ob sie sich vorstellen könnten, in die Unternehmensführung aufzurücken. Beide wollte ich zu Prokuristen machen. Sie sollten jeder ein Team führen und bei meiner Abwesenheit auch gemeinsam unternehmerische Entscheidungen treffen können.
Dazu holten Sie sich Frau Riechert an Bord. Wie lautete der Auftrag? Was war die Aufgabe für die externe Personalentwick-lerin?
Riechert: Der Auftrag war die Bildung eines Teams in der Unternehmensführung. Im persönlich-sozialen Bereich heißt: das Vertrauen schaffen, gegenseitige Wertschätzung erreichen. Meine beratende und unterstützende Aufgabe war, Bewusstsein für die neue Position zu vermitteln, die erforderliche Rolle klar zu erarbeiten und den Mitarbeitern zu helfen, sich zur unternehmerisch denkenden Führungskraft weiter zu entwickeln. Dazu zählte auch, Dinge aus der Vergangenheit neu zu ordnen und die neue Rolle gegenüber den Kollegen zu erlernen.
Ist es eine besondere Herausforderung, wenn jemand, der jahrelang Mitarbeiter und Kollege war, nun plötzlich Chef wird?
Riechert: Auf jeden Fall! Wie geht derjenige nun selbst mit Mitarbeitern um? Wie gut gelingt die Ausübung der Rolle als Teamlenker und gleichzeitig als unternehmerisch denkende Führungskraft? Ist das Unternehmensziel und die strategische Ausrichtung bekannt und verstanden? Wie gelingt unter diesen Aspekten gute Personalführung? Welche Philosophie wird nach außen vertreten? Und ganz wichtig: Wie motiviert und führt die neue Führungskraft ihre Mitarbeiter ziel-orientiert? Das ist ja eine neue Rolle, die erstmal gelernt werden muss.
Wie haben Ihre Mitarbeiter darauf reagiert, dass nun plötzlich zwei Kollegen Vorgesetzte werden sollten?
Kühnel: Das war nicht so schwierig, denn ich hatte nur zwei gefragt. Es hat sich also niemand vorgedrängelt. Die Mitarbeiter wussten auch, dass das keine leichte Aufgabe sein würde. Es gab keinen Wettbewerbsdruck. Wir haben es jetzt so organisiert, dass eine Prokuristin den Bereich Gewerbekunden betreut, ein Prokurist die Privatkunden und die Immobilienverwaltung. Beide verantworten also unterschiedliche Arbeitsfelder, tragen aber mit mir gemeinsam die Verantwortung für das Gesamtunternehmen. Dort arbeiten wir eng zusammen.