Mit modernen Methoden der Nuklearmedizin werden in den MVZ Klinik Dr. Hancken viele Erkrankungen – von der Schilddrüsenüberfunktion über Gelenkrheuma bis hin zu den Tumorkrankheiten – diagnostiziert und therapiert
In manchen Fällen sind es Müdigkeit, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen und Gewichtszunahme, andere Betroffene leiden unter Ruhelosigkeit, Herzrasen oder Panikattacken, aber auch Heiserkeit, Schluckbeschwerden und die Entstehung eines Kropfes können ein Hinweis auf Erkrankungen der Schilddrüse sein.
Veränderungen dieses Organs bewirken nicht nur ein breites Spektrum an Symptomen. Sie sind auch weitverbreitet: In Deutschland leidet etwa jeder Dritte – Frauen häufiger als Männer – an Funktionsstörungen der Schilddrüse. Viele dieser Erkrankungen bleiben unentdeckt, weil die Betroffenen die Symptome nicht beachten oder falsch deuten. Dabei könnten oft schon ein Bluttest und eine Ultraschalluntersuchung den Verdacht auf Schilddrüsenerkrankungen verdichten. Differenziertere Diagnosen bietet die Nuklearmedizin.
Im Medizinischen Versorgungszentrum Klinik Dr. Hancken für Radiologie und Nuklearmedizin in Stade werden seit mehr als
60 Jahren diese Erkrankungen untersucht und behandelt. Bei Verdacht auf Schilddrüsenerkrankungen wird das Radioisotop Technetium injiziert, das sich nur in der Schilddrüse absetzt. Danach werden die Aufnahmen angefertigt. Anhand dieser Szintigramme können die Nuklearmediziner des MVZ Klinik Dr. Hancken die Schilddrüse gut erkennen und Auffälligkeiten feststellen. Ausser in Stade werden diese Untersuchungen auch in den MVZ Klinik Dr. Hancken in Buxtehude und Cuxhaven durchgeführt.
PET-CT: Goldstandard bei Tumortherapien
Im Falle einer gutartigen Vergrößerung der Schilddrüse, eines sogenannten heißen Knotens oder einer Struma, können die Patienten häufig zwischen der operativen Entfernung des Gewebes oder einer nichtinvasiven Radiojodtherapie ohne Operation, Narkose und Risiken für die Stimmbänder wählen. Diese Behandlung mit radioaktivem Jod ist wenig belastend. Die Strahlendosis entspricht etwa der Menge, die bei einer CT-Aufnahme anfällt.
Die Klinik Dr. Hancken verfügt über große Erfahrung in der Radiojod-Therapie. „Mein Großvater hat diese Behandlung als zweiter Arzt in Norddeutschland bereits Anfang der 50er Jahre hier erfolgreich etabliert“, sagt Dr. Christoph Hancken, der als Geschäftsführender Gesellschafter die Klinik Dr. Hancken und die angegliederten MVZ in der dritten Generation leitet.
Die Radiojod-Therapie wird in Form einer Tablette verabreicht. Anschließend müssen die Patienten zwei bis drei Tage auf der Schilddrüsenstation der Klinik Dr. Hancken verbringen, bis ihre Werte wieder ein normales Niveau erreicht haben. Da sich das radioaktive Jod nur in der Schilddrüse anreichert und die Strahlung nur eine sehr geringe Reichweite hat, wird das umliegende Gewebe nicht geschädigt. „In den USA ist die Radiojod-Therapie bei gutartigen Schilddrüsenvergrößerungen Standard. In Deutschland hingegen lassen sich noch viele Patienten operieren“, sagt Dr. Thomas Molwitz, der für die Abteilung Nuklearmedizin im MVZ Klinik Dr. Hancken in Stade verantwortlich ist.
In der Diagnostik von zahlreichen Erkrankungen spielen Nuklearmediziner in der ersten Reihe mit. Die bildgebenden Verfahren wie das konventionelle Röntgen, Computertomograph, Kernspin oder Ultraschall erfassen die Auffälligkeiten und Veränderungen an Organen, Geweben und Knochen. Die nuklearmedizinischen Methoden hingegen bilden die Funktionen der Zellen ab. „Dadurch können wir erkennen, ob Tumorzellen noch leben oder bereits zerstört worden sind“, sagt Dr. Molwitz. „Gerade in der Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen spielen sie bereits heute eine große Rolle“.
Zum Goldstandard der Therapieplanung bei Tumorerkrankungen zählt ein PET-CT jüngster Bauart, das in der Klinik Dr. Hancken 2012 zur Kontrolle von Krebsbehandlungen installiert wurde. Mit erstaunlichen Ergebnissen: „Durch diese Anlage, in der ein Positronen-Emissions-Tomograph mit einem Computertomographen kombiniert wurde, können wir oft schon nach den ersten Bestrahlungen oder medikamentösen Infusionen feststellen, ob die Therapie anschlägt.“ „Die Ergebnisse der PET-CT-Untersuchung führten bei mehr als 30 Prozent der Patienten zu einer Umstellung der Behandlungen,“ erklärt Dr. Hancken, der wie seine Vorfahren Radiologe geworden ist. Vor allem bei Lungenkarzinomen ist die PET-CT-Untersuchung unverzichtbar für die Therapieplanung.
Die Möglichkeiten der Nuklearmedizin werden auch bei anderen Tumorerkrankungen genutzt. Vor der Entfernung von Brust-tumoren werden mit einer schwach radioaktiven Substanz, die in die Umgebung des Tumors gespritzt wird, die Lymphknoten bestimmt, die als erste erreicht werden, falls Tumorzellen ihr ursprüngliches Entstehungsgebiet verlassen. „Diese Markierung der sogenannten Wächterlymphknoten ist eine Standardmethode bei invasiven Mammatumoren vor einer brusterhaltenden Operation,“ sagt Dr. Molwitz. Sie wird durchgeführt, damit der Operateur leichter erkennt, welchen Knoten er mit entfernen und zur pathologischen Untersuchung
schicken muss. Dadurch kann die früher übliche komplette Entfernung der benachbarten Lymphknoten umgangen werden. Die Behandlung ist schonender, die Rekonvalenz für die Patientinnen leichter, weil Lymphstauungen und geschwollene Arme so vermieden werden können. In Stade, Buxtehude und Cuxhaven wird die Sentinel-Lymph-Node-Markierung in den MVZ Klinik Dr. Hancken durchgeführt.
Parkinson und Demenz
Bei fortschreitenden Tumorerkrankungen oder bei Verdacht auf Metastasen werden ebenfalls die Methoden der Nuklearmedizin eingesetzt, um gezielt nach aktiven Absiedelungen in Knochen, Lunge, Leber oder im Gehirn zu suchen. Neben dem PET-CT können auch Szintigramme angefertigt werden. Mit Hilfe schwach radioaktiver Substanzen können die Nuk-learmediziner auf den Aufnahmen der Gammakamera erkennen, ob aktive Metas-tasen entstanden sind.
Zum Leistungsangebot des MVZ Klinik Dr. Hancken in Stade gehört die neue Alpharadin-Therapie für Patienten mit metastasierendem kastrationsresistentem Prostata-Karzinom (CRPC). Die Behandlung mit Radium-223-dichlorid, einem Alpha-Strahler mit kurzer Halbwertzeit und geringer Reichweite von weniger als zehn Zelldurchmessern, kann die Entstehung und das Wachstum von Knochenmetastasen hemmen. „Der Vorteil für die Patienten ist, dass ihre Lebensqualität und ihre Mobilität durch diese
palliative Therapie verbessert werden. Die Substanz wird wie Kalzium in die entarteten Knochenzellen eingelagert, die durch die Strahlung zerstört werden. Dadurch können Brüche der durch die Metastasen geschädigten Knochen und Wirbel verhindert werden“, erklärt Dr. Molwitz. Bei der Alpharadin-Therapie kooperiert er mit niedergelassenen Urologen in Stade und Buxtehude.
Zu den modernen Tumortherapien, die vom MVZ Klinik Dr. Hancken angeboten werden, zählt auch die Selektive Interne Radio-Therapie (SIRT). Bei inoperablen Lebertumoren oder Metastasen werden mit Verfahren der interventionellen Radiologie Radiopharmaka über die Blutgefäße in die Tumoren gebracht. Die Strahlung der Substanz mit sehr geringer Reichweite zerstört die Tumorzellen. In ähnlicher Weise wirkt die Chemoembolisation bei Lebertumoren. Dabei wird durch einen minimalinvasiven Eingriff über die Gefäße die Blut- und damit auch Nährstoffversorgung der Tumoren unterbrochen. Bei diesen Eingriffen arbeitet Dr. Molwitz im Team mit Dr. Kersten Mückner, dem Chefarzt des MVZ Klinik Dr. Hancken im Elbe Klinikum Stade.
Neben der Diagnostik von Krebserkrankungen hat sich der Nuklearmedizin ein weiteres Einsatzgebiet erschlossen: Die Früherkennung von Veränderungen im Gehirn, die auf die Entstehung von dementiellen Erkrankungen wie Alzheimer oder Morbus Parkinson hinweisen. Diese schweren unheilbaren Krankheiten konnten bisher nur durch den Ausschluß anderer Erkrankungen diagnostiziert werden.
Durch die Gabe von speziellen Radiopharmaka können im Szintigramm die Stoffwechselvorgänge in den Hirnzellen dargestellt werden. Diese Untersuchungen werden in Kooperation mit Neurologen durchgeführt. Auf diese Weise können die Krankheiten in einem Frühstadium erkannt und behandelt werden, so dass die Patienten oft noch lange ihr normales Leben weiterführen können.
Entscheidende Hinweise auf Organschädigungen liefert die Nuklearmedizin im Falle eines Herzinfarktes. Mit Hilfe der Myocard-
Szintigraphie können Nuklearmediziner und Kardiologen feststellen, welche Teile des Herzmuskels durch einen Infarkt bereits geschädigt oder durch einen drohenden Verschluß in einem Herzkranzgefäß gefährdet sind.
RSO – Hilfe bei entzündlichen Gelenkerkrankungen
Zu weiteren Einsatzgebieten der Nuklearmedizin gehört die Radio-synoviorthese (RSO) die bereits seit 20 Jahren mit guten Ergebnissen praktiziert wird. Am häufigsten wird sie bei der chronischen Polyarthritis, dem sehr schmerzhaften entzündlichen Gelenkrheumatismus, im Volksmund Rheuma genannt, angewendet.
Die Polyarthritis führt häufig zu Entzündungen der Gelenkschleimhaut, einer „Synovialitis“. Wucherungen der Gelenkschleimhaut zerstören den Knorpel, dringen in den Knochen ein, schädigen Bänder und Sehnen und führen zur Gelenkzerstörung. Je früher dieser zerstörerische Prozess gestoppt wird, umso besser für die Lebensqualität des Patienten.
Bei der RSO werden kleine Mengen einer radioaktiven Substanz in das betroffene Gelenk gespritzt, das Radiopharmakon verteilt sich im Zielgebiet und trägt die entzündeten Schichten der Gelenkschleimhaut ab. Das Therapieziel ist die Entstehung einer glatten Oberfläche, die die Bewegungen des Gelenks nicht durch Unebenheiten stört. Angewendet werden kann die RSO bei allen Gelenken – von den Fingern bis zum Kniegelenk. Der Behandlungserfolg tritt in der Regel erst nach Tagen oder Wochen ein. „Damit können in vielen Fällen gute Ergebnisse erzielt und auch die Schmerzen deutlich verringert werden. Das Radiopharmakon schaltet auch die kleinen Nervenenden aus. Die RSO ist überdies nicht belastend und wird auch von älteren Menschen gut vertragen“, erklärt Dr. Molwitz. Im MVZ Klinik Dr. Hancken wird auch diese Therapie durchgeführt.
Dies sind einige Beispiele, die die zunehmende Bedeutung der Nuklearmedizin demon-strieren. In den schonenden und gutverträglichen Verfahren der Nuklearmedizin, die wie die PET-CT gezielt Veränderungen im Stoffwechsel bestimmter Zellen, lange bevor sie Beschwerden bereiten, darstellen können, sehen nicht nur die Spezialisten dieser Fachrichtung die Zukunft der modernen Medizin.
In Stade, in der Klinik Dr. Hancken, hat sie längst begonnen.
Weitere Informationen finden Sie im Internet: www.hancken.de
MVZ Klinik Dr. Hancken
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MVZ Radiologie und Nuklearmedizin Klinik Dr. Hancken
Elbe Klinik Buxtehude, Am Krankenhaus 1 · 21614 Buxtehude
Tel: 0 41 61 / 74 05 – 0
MVZ Radiologie und Nuklearmedizin Klinik Dr. Hancken
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