Mitgliederbefragung ausgewertet: Das Harburger Quartier ist sehr beliebt – Interesse an stärkerer Vernetzung der Wirtschaft vor Ort.
Etwa 6000 Menschen arbeiten heute im Channel Hamburg. Das lebendige und vor allem maritime Quartier ist trotz der Entwicklung auch als Wohnstandort immer noch ein Ort der Wirtschaft und Technologie. Viele Unternehmen haben sich im Harburger Binnenhafen niedergelassen, einige waren allerdings auch schon da, lange bevor der Channel überhaupt erfunden wurde. Rund 100 Unternehmen sind im channel hamburg e.V. organisiert. Der Verein unter dem Vorsitzenden Arne Weber (HC Hagemann) hat die Hauptaufgabe, das Quartier zu vermarkten. Unter Leitung von „Think about“-Geschäftsführerin Melanie-Gitte Lansmann ist channel hamburg e.V. Ansprechpartner für Firmen, die vor Ort ansässig sind oder sich hier niederlassen wollen. Und er sorgt mit einer Reihe von Veranstaltungen für den nach wie vor „irgendwie familiären Zusammenhalt“ im Ur-Harburger Stadtgebiet. Anfang des Jahres hat der Verein eine Mitgliederbefragung durchgeführt und dabei einige interessante Details über die Befindlichkeiten der Harburger Binnenhafen-Bevölkerung herausgefunden. Von 100 angeschriebenen Unternehmen antwortete immerhin gut ein Drittel. Für eine statistische Hochrechnung langt das vielleicht nicht, aber dennoch: Die Antworten sprechen für sich.
Das machen wir
Fast jeder zweite Befragungsteilnehmer (in diesem Falle Unternehmen) rechnet sich der Dienstleistungsbranche zu. Ebenfalls vertreten: Medien/Marketing, Wissenschaft, Gesundheit/Gastronomie sowie Projektentwicklung/Bau und Handel.
Das wollen wir
Fast zwei Drittel der Teilnehmer äußerte den Wunsch nach mehr Einzelhandel am Standort. Ein Wunsch, der perspektivisch betrachtet in absehbarer Zeit in Erfüllung gehen dürfte, da es entsprechende Ansiedlungspläne gibt. 35 Prozent vermissen mehr Parkplätze im näheren Umkreis – jeder vierte sieht Bedarf für Hotels. Ebenfalls ein Thema, das in Planung ist.
Das mögen wir
Mit 90 Prozent erstaunlich hoch ist der Wohlfühl-Index. 90 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie gerne im Channel arbeiten. Als Grund wurde die maritime Umgebung genannt, aber auch die guten Verkehrsverbindungen zählen dazu. Insgesamt wird die Harburger Entwicklung positiv empfunden.
Das interessiert uns
Das, was channel hamburg e.V. seit Jahren anbietet, trifft offenbar auch den Geschmack der Mitglieder und könnte noch intensiviert werden: Zwei Drittel wünschen sich After-Work-Veranstaltungen und Netzwerktreffen im Channel. Auch Freizeit- und Kultur- sowie Informations- und Fachveranstaltungen werden auf der Wunschliste genannt.
Ein besonderes Anliegen ist die stärkere Vernetzung der Mitglieder untereinander. Dies könnte der Attraktivitätssteigerung des Standortes dienen, so ein Ergebnis der Umfrage. Als wichtig wird demnach auch das gemeinsame Stadt- und Standortmarketing empfunden. Letzter Punkt: Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur wird ebenfalls als wünschenswert genannt.
Noch ein paar statistische Erkenntnisse, soweit sie sich hochrechnen lassen: Das Durchschnittsalter der Mitglieder beträgt demnach 39 Jahre, was auf die Altersstruktur im Channel schließen lässt, aber sicher nicht repräsentativ ist. Die befragten Unternehmen waren im Schnitt bereits seit 15 Jahren am Standort – eine Zahl, die durch wenige Alteingesessene stark beeinflusst wird. Tatsächlich sind viele Unternehmen seit ein bis sechs Jahren am Standort. Aus den Antworten geht weiterhin hervor, dass die Hälfte der Unternehmen potenziell eine Ausweitung der Arbeitsplätze für möglich erachtet. wb