Fusion: Aus H10 und W5 wird BS18

Foto: Wolfgang BeckerAb August BS18: 40 Millionen Euro haben Neubauten und Bestandssanierungen der Schule im Göhlbachtal gekostet.

Am 1. August startet die Berufliche Schule Hamburg-Harburg mit 1600 Schülern.

Die Fusion war von langer Hand vorbereitet und sie dient unter anderem dazu, aus einer kleinen und einer mittelgroßen Schule eine große zu machen: Die Staatliche Handelsschule H10 mit Wirtschaftsgymnasium in Harburg hat sich mit der kleineren Staatlichen Schule für Sozialpädagogik W5 zusammengetan. Vor 300 Gästen aus Politik, Schule und Wirtschaft wurde der Zusammenschluss jetzt feierlich vollzogen. Künftig lautet der Name Berufliche Schule Hamburg-Harburg BS18.

Die BS18 ist eine von künftig 32 beruflichen Schulen in der Hansestadt. Der Fusionsprozess, der bis 2017 auch andernorts noch vollzogen wird, ordnet das Berufsschulwesen in Hamburg neu. In Harburg war dem offiziellen Akt ein aufwändiger Um- und Neubau am Standort im Göhlbachtal (ehemals Gymnasium Göhlbachtal) vorausgegangen. Schulleiter Wolfgang Bruhn: „Das Baukonsortium HEOS hat hier insgesamt 40 Millionen Euro verbaut.“

HEOS – das sind die drei Bauunternehmen Züblin, Otto Wulff und Strabag, die auch als Investoren auftreten. Sie hatten damals den Bieterwettbewerb gewonnen. Der Betrieb der Gebäude, beispielsweise die Technik und die Pflege der Außenanlagen, wird 30 Jahre lang von HEOS übernommen. Die BS18 ist quasi Mieterin, obwohl die Schule weiterhin städtisches Eigentum ist. Diese Konstruktion ist im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft zustande gekommen, die dabei hilft, den Hamburger Haushalt von einer Milliardenbelastung im Bereich Schulbau freizuhalten.

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Bruhn ist auf jeden Fall beeindruckt vom Ablauf des komplexen Bauvorhabens, da Bestandsgebäude und Neubauten während des laufenden Schulbetriebes erstellt und saniert werden mussten: „Das hat alles ausgezeichnet geklappt!“ Ein Kommentar, der gerade bei öffentlichen Bauvorhaben eher selten zu hören ist. Die BS18 hat künftig 110 Lehrer, 1600 Schüler, eine Kita mit 45 Kindern und eine eigene Verwaltungsleiterin – alles verteilt auf neun Gebäude (inklusive zwei Turnhallen) mit insgesamt fast 17 000 Quadratmetern Nutzfläche.

Hauptverantwortlich für den Schulbetrieb ist Wolfgang Bruhn, der heute eher Personal- und Bildungsmanager denn Lehrer ist: „Ich unterrichte in der Woche aber noch zwei Stunden Deutsch – aus reiner Freude am Beruf.“ Die jetzt topmoderne Schule ist technisch bestens ausgestattet und bietet ab August sieben Bildungsgänge an: das Berufliche Gymnasium mit den beiden Fachrichtungen Wirtschaft sowie Pädagogik/Psychologie, die schulische Ausbildung der Kaufleute für Büromanagement (500 Azubis ab 2017), Ausbildungsvorbereitung für Migranten (73 Schüler in fünf Klassen), die Fachschule für Erzieher, die Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenten und die Fachoberschule für Sozialpädagogik. wb