Sechs schwere Fehler in der Führungsetage

Elke RiechertElke Riechert hat einen Workshop zum Thema entwickelt: „Zwischen Manager und Führungspersönlichkeit“. Foto: Wolfgang Becker

Unternehmensberaterin Elke Riechert bietet Workshops an – Ein Thema: Der Spagat zwischen Manager und Führungskraft.

Es gab Zeiten, da hatte das deutsche Volk einen Führer – oder besser Verführer. Denn es folgte seinem Führer blind in den Untergang. 70 Jahre ist das her – seit damals ist der Begriff Führer mit Scham, Abscheu und Ablehnung belegt. Die Abgründe der deutschen Geschichte können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Führung notwendig ist – zum Beispiel in Unternehmen. Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, dass ein guter Manager zwangsläufig auch eine gute Führungskraft sein muss. Expertise in einem Fachbereich ist nicht gleichbedeutend mit Führungskompetenz, die sich insbesondere im Umgang mit Menschen zeigt. Kurz: Ein genialer Ingenieur, Physiker, Handwerksmeister oder Kaufmann ist nicht automatisch ein genialer Motivator. Elke Riechert, Personalerin mit langjähriger Berufserfahrung und selbstständige Unternehmensberaterin, ist in dem beschriebenen Spannungsfeld zu Hause. Sie beantwortet die Frage „Wie führe ich mein Unternehmen erfolgreich?“ mit sechs Schlagworten für eine gute Unternehmenskultur. Und sie benennt sechs schwere Fehler all jener, die sich auf dem Feld der Personalführung bislang erfolglos abmühen.

„Mitarbeiterbindung, heute ein großes Thema in vielen Unternehmen, steht und fällt mit der Qualität der Führung“, sagt die Personal-Expertin aus Buchholz. Aus ihrer täglichen Praxis kennt sie zahllose Beispiele und Umstände, die dazu führen, dass es auf der Personalebene hakt. In der Folge sinkt die Motivation der Mitarbeiter bis hin zur inneren Kündigung. Dann wird der Job nur noch verwaltet. Im Gegenzug liegt das brach, was heute mehr und mehr zum Gelingen einer Unternehmung beiträgt: die Motivation, die dazu führt, kreativ und erfolgreich im Job zu arbeiten.

Elke Riechert: „Die Antwort auf die eingangs geschilderte Frage nach dem Rezept für eine erfolgreiche Unternehmensführung finden wir auf der zwischenmenschlichen Ebene. Da geht es um lösungsorientiertes Arbeiten, um gegenseitige Wertschätzung, um eine positive Fehlerkultur im Unternehmen, um das Übertragen und Annehmen von Verantwortung, um transparente Strukturen und nicht zuletzt den Umgang untereinander.“ Der Querverweis zur Psychologie verwundert nicht: „Wenn ein Unternehmer ein schlechtes Selbstbild hat, kann das üble Folgen haben. Wer schlecht von sich denkt, denkt auch schlecht von anderen. Die Folge sind Misstrauen und eine daraus entstehende Kontrollatmosphäre“, erläutert die Unternehmerin.

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Wertschätzung statt Kontrollatmosphäre

Aus eigener Anschauung weiß sie: „Arbeitszufriedenheit hat heute einen sehr hohen Stellenwert. Wer sich für einen Job entscheidet, achtet auch darauf, ein gutes Klima vorzufinden. Früher stand eher der Verdienst im Vordergrund, heute ist ein gutes Arbeitsklima häufig ein wichtiger Baustein der persönlichen Definition von Glück.“ Für B&P hat Elke Riechert „sechs Fehler in der Führungsetage“ formuliert:

  • fehlende oder falsch adressierte Kommunikation,
  • das Verbreiten von Angst,
  • Unkenntnis gerade in schwierigen Situationen,
  •  mangelnde Wertschätzung der Mitarbeiter,
  •  fehlendes Vertrauen,
  •  zu starke Kontrolle.Workshop

Das Führungsthema ist für Elke Riechert ein immer wiederkehrendes Element im täglichen Beratungsjob mit Unternehmern und Angestellten. Deshalb hat sie einen dreitägigen Kommunikationsworkshop konzipiert. Titel: „Zwischen Manager und Führungspersönlichkeit“. Inhaltlich geht es um mitarbeiterorientierte Kommunikation und Führung – ein Thema also für den „genialen Unternehmer“, der seine Führungskompetenz entwickeln möchte. Der Workshop (Mindestteilnehmerzahl: sechs Personen) findet am 23. September, am 21. Oktober und am 11. November jeweils von 9 bis 16 Uhr im ISI Buchholz, Bäckerstraße 6, statt. wb

Kontakt: kontakt@elke-riechert.de,
Telefon: 0 41 81/137 93 20