Für alles, was der Patient braucht: Moderne und umfassende Krebsbehandlung in Zusammenarbeit mit vielen Spezialisten – Dafür steht seit neun Jahren das Darmzentrum Elbe-Weser.
Das Prinzip aller 286 von der deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Darmkrebszentren in Deutschland beruht auf der sogenannten „evidenzbasierten Medizin“. Hier wird auf der Grundlage von wissenschaftstheore-tisch geprüften Erfahrungswerten behandelt, so werden Entscheidungen von empirisch nachgewiesener Wirksamkeit getroffen. Da moderne Tumortherapie immer erfolgreicher, aber auch immer komplizierter wird, ergibt sich daraus eine ganze Behandlungskette. Sie reicht von der Diagnostik über die Art der Behandlung bis zur Nachsorge und wird engmaschig von unterschiedlichen Fachärzten und weiteren Spezialisten gebildet. Hierzu gehören unter anderem Chirurgen, Gastroenterologen, Radiologen, Onkologen, Spezialisten für Strahlenmedizin und – ebenso wichtig – besonders geschulte Psychologen, Physiotherapeuten sowie Ernährungsberater. In Stade realisieren das die Elbe Kliniken gemeinsam mit der Klinik Dr. Hancken. „Hier wird ein Puzzle zusammengefügt, das nur im Gesamtbild ein Garant des Erfolges der Darmkrebszentren ist“, sagt Professor Dr. Benno Stinner, Leiter des Darmzentrums Elbe-Weser und Chefarzt der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Elbe Klinikum Stade. Diese Interdisziplinarität ist das zentrale Merkmal von Darmzentren. Sie erfüllt mehrere Zwecke: Der Patient fällt in keine Versorgungslücke, da alle Beteiligten über den Verlauf Bescheid wissen, und kann sich so stets in allen Phasen seiner Erkrankung gut betreut fühlen. Seine Behandlung erfolgt aus der Summe dieses Expertenwissens und ist auch aus persönlicher Sicht optimal auf den einzelnen Patienten abgestimmt, weil ganz bewusst auch psychologische Faktoren und die Gesamtversorgung Berücksichtigung finden. Grundsätzlich wird in einer wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz jeder Patient aus medizinischer Sicht bewertet und die Behandlungsstrategie diskutiert, die dann dem Patienten vorgeschlagen werden kann.
Ein Ergebnis dieser Struktur von Darmzentren ist die ständige Weiterentwicklung von Behandlungsmethoden. Heute erfolgt bei der Diagnose Darmkrebs nicht zwingend mehr nur oder gleich zu Beginn eine OP. Auch Ergänzungen oder Alternativen wie Bestrahlungen und Chemotherapie werden in Erwägung gezogen. „In der Regel ist es nicht entscheidend, dass man ganz schnell irgendetwas, sondern überlegt das Richtige tut“, sagt Professor Stinner und ist überzeugt von der Wichtigkeit des Austausches der behandelnden Ärzte in den Tumorkonferenzen.
Besonders positiv schlagen sich die Strukturen inzwischen in einem gut funktionierenden Austausch mit benachbarten Krankenhäusern, die nicht über ein Darmzentrum verfügen, nieder und zeigen die wachsende Akzeptanz der Zentren. Nicht selten wird der Patient im Darmzentrum Elbe-Weser vorgestellt und in der Tumorkonferenz „diskutiert“, um dann auch im Krankenhaus in der Nähe behandelt zu werden.
Genau dieses Ziel verfolgte die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt mit der Einführung des „Nationalen Deutschen Krebsplanes“ – einer flächendeckenden Ausweitung der Prinzipien von medizinischen, zertifizierten und spezialisierten Zentren auch in Kooperation miteinander. Dadurch verbessere sich insgesamt die Qualität von Krebsbehandlungen, so Professor Stinner.
Die Tumorkonferenz ist nur ein Bestandteil der Darmkrebszentren. Zur Struktur gehören auch strenge Nachweispflichten, um – wie das Darmzentrum Elbe-Weser – zertifiziert zu werden und zu bleiben. Jährliche Überprüfungen der Einhaltung von Behandlungsergebnissen und Analysen durch Auditoren vor Ort sowie Berichte an die Deutsche Krebsgesellschaft (DKB) sichern die stete Verbesserung der Zentren.
So wird in diesem Jahr auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Darmkrebszentren (ADDZ), zu deren Vorstand Professor Stinner gehört, im Rahmen einer von Stade ausgerichteten Tagung von Behandlungsvarianten erfolgreicher Darmzentren berichtet. „Learning from the best“ ist das erklärte Ziel, und Professor Stinner erhofft sich, „durch Erfahrungsaustausch weitere Schritte zu finden, um die Behandlungserfolge in den Darmzentren weiter zu verbessern“. Der Paradigmenwechsel zur „evidenzbasierten Medizin“ lässt trotz eines hohen Aufwands an Bürokratie dennoch Raum für das persönliche Gespräch zwischen dem Arzt und den Patienten – dies gehört unabdingbar zur Therapie, die eben nicht nur einen Tumor, sondern einen ganzen Menschen mit all seinen Sorgen und Nöten behandelt. bal
Kontakt: Darmzentrum Elbe-Weser im Elbe Klinikum Stade, Professor Dr. Benno Stinner,
Bremervörder Straße 111, 21682 Stade, Telefon: 0 41 41/97-12 22,
Web: www.darmzentrum-elbe-weser.de