RZZ Nord begleitet Hamburger KMU bei der Digitalisierung – Einzigartiges sozialpartnerschaftliches Angebot für kleine und mittlere Unternehmen.
Wie können wir digitale Daten besser und schneller für unser Business nutzen? Und wie durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) die Qualität unserer Produkte verbessern, Prozesse optimieren und neue Angebote entwickeln? Diese und andere Fragen stellen sich immer häufiger auch die mehr als 100 000 mittelständisch geprägten Unternehmen in Hamburg. Antworten darauf gibt das Regionale Zukunftszentrum Nord (RZZ Nord). Das bundesweit einzigartige sozialpartnerschaftliche Angebot unterstützt KMU und ihre Beschäftigten dabei, den digitalen Wandel nutzbringend zu gestalten, die Chancen der KI zu nutzen und damit die Zukunftsfähigkeit zu sichern.
Mit seinem ganzheitlichen Anspruch ist das im Rahmen des Programms „Zukunftszentren (KI)“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderte Projekt vor gut einem Jahr in den vier nördlichen Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gestartet. Das RZZ Nord ist ein Zusammenschluss von insgesamt zwölf Partnern, darunter Bildungswerke der Arbeitgeber, gewerkschaftsnahe Bildungsvereinigungen, wie Arbeit und Leben Hamburg, sowie KI-Experten aus Wirtschaft und Forschung.
Die Erfahrungen der vergangenen Monate bestätigen, dass bei den KMU in der Hansestadt durchaus hoher Leistungsdruck besteht, nicht selten bestimmt durch die tägliche operative Arbeit und geringe Margen. Die Pandemie hat oftmals für zusätzliche Verunsicherung und nicht selten zur Abschmelzung von Rücklagen geführt. Digitalisierung spielt beim Meistern der sich daraus ergebenden Herausforderungen für viele KMU eine zunehmende Rolle. Die Fragen drehen sich um den Einsatz von Server- und Cloud-Lösungen, Logistik- und Bestellsystemen, mobilen Anwendungen und Terminbuchungsapplikationen oder die Fortbildung der Beschäftigten sowie die Frage nach öffentlichen Fördermitteln.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist derzeit bei vielen Unternehmen noch Zukunftsmusik. „Weil oftmals einfach eine konkrete Idee fehlt, wie genau Künstliche Intelligenz die Geschäftsprozesse unterstützen kann, sprich das Business erfolgreicher machen kann“, berichtet Martin Kater aus vielen Gesprächen. Der Projektleiter des RZZ Nord weiß, dass fehlende Kenntnisse neben der mangelnden Zeit das größte Hindernis auf dem Weg zur Einführung neuer Technologien im Mittelstand sind: „Hinzu kommt nicht selten der Respekt vor Digitalisierung, wobei die meisten Unternehmen sehr interessiert und motiviert sind, das Thema anzugehen.“
Zahlen und Fakten: Die Metropolregion Hamburg ist stark mittelständisch geprägt. Mehr als 100 000 Unternehmen und Selbstständige zählt das Statistikamt Nord in Hamburg zum Mittelstand, darunter etwa 15 000 Handwerksbetriebe. Mehr als 90 Prozent der Unternehmen beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter. KMU stellen dennoch den größten Teil der rund 835 000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Hamburg und bilden knapp 80 Prozent der rund 31 000 Azubis aus.
Oft fehlt die kreative Idee
„Digitalisierung und KI bieten hier an verschiedensten Stellen individuelle Möglichkeiten“, weiß Kater. Für die KMU stehen dabei in den meisten Fällen operative Fragen im Fokus: Wie funktioniert das in der Praxis? Wie kann man damit eine individuelle Herausforderung lösen? Sehr selten gibt es bereits konkrete Vorstellungen, aber grundsätzlich gilt: „Es muss überschaubar, schnell umsetzbar und verständlich sein.“
Schon bei der kostenlosen Einstiegs- und Lotsenberatung des RZZ Nord geht es deswegen fast immer um konkrete Bedarfe und mögliche digitale Lösungsansätze für die täglichen Arbeits- und Geschäftsabläufe. „Gemeinsam mit den Verantwortlichen und Mitarbeitenden analysieren wir individuelle Herausforderungen, blicken auf die Veränderungsbereitschaft der Organisation“, erläutert Kater. „KI ist keine Technologie aus der Schublade. Veränderte Abläufe müssen gestaltet und gelebt werden. Wir als RZZ Nord begleiten in Veränderungs- und Qualifizierungsprozessen und fördern den Kompetenzaufbau bei den Beschäftigten. Denn immerhin sind sie es, die vor der Aufgabe stehen, neue Technologien zu nutzen und neue Aufgaben zu lösen.“
Vernetzung und Qualifizierung
Über die unabhängige Beratung hinaus umfassen die Leistungen des RZZ Nord die beiden Schwerpunkte Vernetzung und Qualifizierung. Bei der Vernetzung geht es darum, die KMU in einem lernenden Netzwerk untereinander zu verknüpfen. In der sogenannten Community of Practice können sie sich branchenübergreifend über Erfahrungen und erfolgreiche Beispiele für den Einsatz von Digitalisierung und KI austauschen und voneinander lernen. Im Bereich Qualifizierung arbeitet das RZZ Nord an passgenauen betrieblichen Qualifizierungskonzepten im Rahmen der Weiterbildung im Zuge der mit der Digitalisierung einhergehenden Lern-, Entwicklungs- und Veränderungsprozesse und daran, diese in den einzelnen Branchen zu etablieren.
„Es geht uns nicht um digitale Transformation um der Digitalisierung willen, sondern immer darum, die KMU dort abzuholen, wo sie stehen und sie dabei zu unterstützen, die Chancen der Digitalisierung für ihr Geschäft zu nutzen. Wir verstehen uns als Sparrings-Partner für digitale Transformation und kompetenter Ansprechpartner für alle Beratungs- und Unterstützungsangebote zum Einsatz menschenzentrierter KI“, fasst Kater zusammen.
Konzertierte Aktion: Partner im bundesweit einmaligen Verbund von KI-Forschung, Bildungsexperten und Sozialpartnern sind das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gGmbH als Konsortialführer, Nordbildung – Bildungsverbund für die Metall- und Elektroindustrie gemeinnützige GmbH, das Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e.V., das Bildungswerk der Wirtschaft für Hamburg und Schleswig-Holstein e.V., die Technische Akademie Nord e.V., die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen e.V., Arbeit und Leben DGB/VHS Hamburg e. V., die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben (DGB/VHS) e.V. Bremen, Arbeit und Leben Schleswig-Holstein e.V., Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) e.V., OFFIS e.V. – Institut für Informatik und das Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH.
>> Web: www.zukunftszentrumnord.de