Startup im ISI Buchholz.
Sein Geschäftsgebiets ist riesig: Thomas Knaack, von Haus aus Banker und Betriebswirt mit kommunaler Erfahrung, ist Anfang des Jahres als Gründungsgeschäftsführer der neuen Innovationsagentur Nordostniedersachsen, kurz Inno.NON, an den Start gegangen. Die Agentur ist die Nachfolgeeinrichtung der Koordinierungsstelle „Artie – das regionale Netzwerk für Technologie, Innovation und Entwicklung“, die bis dato im Landkreis Osterholz zu Hause war. Inno.NON hat ihren Sitz im ISI Zentrum für Gründung, Business & Innovation der WLH Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg und soll von hier aus unter anderem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Entwicklung von Innovationen aller Art unterstützen – und das in den Landkreisen Harburg, Stade, Lüneburg, Osterholz, Rotenburg, Cuxhaven, Verden, Uelzen, Celle, Lüchow-Dannenberg (geplant ab Sommer 2023) sowie dem Heidekreis. Finanziert wird die Innovationsagentur von den zehn, künftig elf Landkreisen sowie dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (Efre).
Noch ist Thomas Knaack eine Ein-Mann-Show, doch er sucht zwei Mitarbeiter für Projektleitung und Assistenz. Damit kommt die 20 Jahre alte Artie-Idee personell in eine neue Phase. Die Innovationsagentur Nordostniedersachsen hat laut Knaack eine Brückenfunktion zwischen den Unternehmen und den Problemlösern, die aus der Wirtschaft oder auch aus Universitäten und anderen Institutionen kommen. Inno.NON schlägt quasi eine Brücke zur nächsten, denn die Experten finden sich in den zahlreichen Kontakten des Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW). Der Kontakt der Agentur zu den Unternehmen soll wiederum über die Wirtschaftsförderungsgesellschaften in den Landkreisen hergestellt werden, da hier in der Regel die Anfragen landen. Der lange Weg zur konkreten Innovation führt demnach vom Unternehmen zur Wirtschaftsförderung, zur Innovationsagentur und über das TZEW zum eigentlichen Berater.
Knaack: „Unsere Beratungsleistung ist kostenlos und das Spektrum der Themen sehr breit. Da kann es um Patentschutz ebenso gehen wie um Fragen der Prozesssteuerung oder der Digitalisierung in den Unternehmen. Wir begleiten den Innovationsprozess auf niedrigschwelliger Ebene, denn unsere Zielgruppe sind die kleinen Unternehmen und auch das Handwerk.“ Im Fördertopf hat Thomas Knaack pro Jahr 580 000 Euro, die in die Ertüchtigung der KMU gesteckt werden können. Die Artie-Erfahrung lehrt: „Dieser Topf wird jedes Jahr aufgebraucht“, sagt Knaack.
Zwei weitere Aufgaben der neuen Innovationsagentur: die Betreuung des Wasserstoff-Netzwerks Nordostniedersachsen. Dazu zähle es auch, Veranstaltungen auf die Beine zu stellen und Trends in den Unternehmen zu erkennen. Knaack: „Was wollen die Unternehmen eigentlich?“ Und: Als Agentur mit direktem Kontakt zur Wirtschaft geht es auch darum, Leuchtturm-Projekte zu identifizieren. Was das genau sein könnte? „Das wird die Zeit zeigen“, sagt der 36-Jährige. wb
>> Kontakt: thomas.knaack@inno-non.de