Video-Podcast „Wir sind Kiekeberg“ Folge 3: Vorstandschef Andreas Sommer über alte Autos, Plattenspieler und das Engagement der Sparkasse Harburg-Buxtehude für das Freilichtmuseum.
D iesen Sound hat man in den weit mehr als 1000 Königsberger Straßen Deutschlands in den 60er- und 70er-Jahren vermutlich nur sehr selten gehört: Acht Zylinder blubbern erdig die kleine Zufahrt auf dem Kiekeberg hoch, die in die Siedlungsgeschichte der 50er- und 60er-Jahre führt. Hier wartet bereits Wortlieferant Tobias Pusch mit der Drohne auf das schwarze 67er-Ford Mustang- Cabrio, um – Wirtschaftswunder trifft Digitalzeitalter – ein paar Videosequenzen für die dritte Folge der Podcast-Reihe „Wir sind Kiekeberg“ aufzunehmen, die B&P aus Anlass des 70-jährigen Bestehens des Freilichtmuseums in Kooperation mit dem Förderverein produziert. Am Lenkrad des Oldtimers: Interviewpartner Andreas Sommer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude, die seit vielen Jahren zu den Hauptunterstützern des Museums zählt.
Wir treffen uns direkt an der alten Gasolin-Tankstelle, die einst in Stade stand, dann nach Ehestorf transloziert wurde und nun zu den Hauptattraktionen der Königsberger Straße zählt. Einparken, verkabeln und los geht’s: Host Wolfgang Becker und Andreas Sommer sprechen im Mustang über die alten Zeiten. Der Sparkassenchef wohnte selbst gut zehn Jahre in einer Nachkriegssiedlung – unweit der Königsberger Straße in Neu Wulmstorf. Und seine Großeltern zählen zur Generation der Geflüchteten, die sich nach den Wirren des Krieges oder schon während der noch andauernden Kämpfe auf den Weg von Ost nach West machten. Dieses Kapitel der deutschen Historie gehört zum Repertoire zahlloser Familiengeschichten.
Im Freilichtmuseum wird plastisch erzählt, wie es damals zuging. Wie die Menschen Deutschland wieder aufbauten. Und wie sich das berühmte Wirtschaftswunder entfaltete. Für Interessierte: Die Ladenzeile ist mittlerweile eröffnet – unter anderem mit einem Fotogeschäft, einem Elektrofachgeschäft, einem Handarbeitsgeschäft und einem Zahnarzt, dessen Behandlungsstuhl bei älteren Besuchern durchaus traumatische Erinnerungen wachrufen dürfte.
Andreas Sommer hat zu all dem einen persönlichen Bezug. Und zudem ein Faible für die alten Zeiten. Der alte Ford Mustang ist im Topzustand und nur einen Monat jünger als Sommer. Der sagt: „Ich mag diese alten Zeiten sehr. Habe mir sogar wieder einen Plattenspieler zugelegt und amüsiere mich, wenn die junge Generation grübelnd davorsteht und fragt, was das denn wohl für ein Gerät sei.“ Relikte aus den „kratzigen Zeiten“ finden sich auch im Museum zuhauf – der Kiekeberg garantiert „Déjà-vu-Feeling“. Einer von Sommers Lieblingsorten ist übrigens aus genau diesem Grund die historische Spielzeugsammlung. Dass er Mitglied im Förderverein ist, dürfte niemanden überraschen . . . wb