Folge 20: „Jung & Fleißig“ startet durch und will kräftig Personal aufstocken.
Mit seiner Geschäftsidee, niedrigschwellige Dienst- und Hilfsleistungen für private und kommerzielle Kunden zu übernehmen, hat Adrian Jung offenbar einen Nerv getroffen. Wie bereits in B&P berichtet, stellt der 21-Jährige Schüler und Studenten auf 520-Euro-Basis ein, und schickt sie zu Aufträgen aller Art – vorzugsweise im Bereich Garten, aber auch für Hilfsdienste aller Art. Die Nachfrage besteht offenbar auf beiden Seiten, denn nach nur gut einem halben Jahr beschäftigt das Unternehmen „Jung & Fleißig“ 18 Mitarbeiter, darunter drei Anteilseigner im Bereich Marketing, Vertrieb und Finanzen sowie eine Bürokraft und ein Dutzend Schüler. Die Aufträge gehen inzwischen auch aus Hamburg und Kiel ein, sodass Adrian Jung sein Team allein in Buchholz bis März 2024 auf etwa 40 Personen aufstocken will. Seine Zentrale hat er im ISI Zentrum für Gründung, Business & Innovation eingerichtet. Dort wird „Jung & Fleißig“ demnächst auch noch eine der vier Hallen mieten, um dort drei Fahrzeuge und Arbeitsmaterial unterzubringen.
Adrian Jung: „Es läuft einfach unglaublich. Wir haben mit einem Besen angefangen und uns ohne Fremdkapital hochgearbeitet. Wir entwickeln uns enorm schnell und sind dem Status des Kleingewerbes binnen eines Monats entwachsen. Bis Jahresende wollen wir eine GmbH gründen. Zwei Regionalleiter kümmern sich um Vertrieb und Auftragsabwicklung. Unser großer Vorteil: Wir sind voll digitalisiert und können Aufträge in Rekordzeit übernehmen und abarbeiten. Im besten Fall dauert es vom ersten Anruf bis zur Erledigung und Rechnungsstellung einen halben Tag. Wir sind Minimalisten. Das finden Kunden natürlich großartig.“ Und das Prinzip laute: Nur kleine Aufträge, aber davon ganz viele . . .
Was den Gründer besonders freut: Seine Mitarbeiter sind „unglaublich motiviert“, wie er sagt. Einer von ihnen ist Tom Dürre: „Zwei bis drei Mal die Woche bin ich im Einsatz. Dieser Job macht einfach Spaß. Immer was anderes und körperliche Arbeit an frischer Luft.“ Adrian Jung: „Wir haben jetzt eine Anfrage aus Fehmarn bekommen. Vier Leute, zwei Autos, mehrere Tage. Eine kleine Betriebsreise.“ Unterstützt wird er von Maximilian Thiede (Finanzen), Niklas Hintze (EDV/Marketing) und Georg Heydorn – alle drei Ü20, Mitgesellschafter und regulär beschäftigt. Der Gründer: „Wir sind jetzt als ganzes Unternehmen nach Berlin eingeladen, treffen dort auf Politiker.“ Es gibt sogar Kontakte nach England. Was dieses Startup besonders macht: „Jung & Fleißig“ bezahlt die Mitarbeiter sehr gut. Und die Schüler, die sich hier ein ordentliches Taschengeld verdienen können, lernen, was es bedeutet, einen Job ordentlich zu erledigen, und dass Arbeit Spaß machen kann. Damit schließt Adrian Jung eine wesentliche Lücke im Bildungssystem und schlägt eine Brücke zwischen Schule und Beruf. wb