B&P-GESPRÄCH Berufsorientierung made in Buxtehude: Wirtschaftsförderin Kerstin Maack stellt den neuen Zukunftskatalog vor.
Über den Fachkräftemangel, nicht besetzte Ausbildungsplätze und die manchmal als lau empfundene Arbeitseinstellung der Generation Z wird landauf, landab geklagt, doch vielfach hapert es an wirkungsvollen Methoden, die jungen Leute beruflich zu orientieren. Dabei steht die Frage „Wie finde ich, was zu mir passt“ zwar im Vordergrund, bleibt aber häufig unbeantwortet. Gemeinsam mit der Buxtehuder Bildungsoffensive brachte die Hansestadt deshalb 2018 den ersten Praktikumskatalog heraus – ein Wegweiser Richtung Wirtschaft. Jetzt hat die Wirtschaftsförderung in Kooperation mit den Fachgruppen Jugend & Familie sowie Schule & Sport ein Nachfolgewerk aufgelegt: den ersten Zukunftskatalog, der zugleich die Basis für eine stets aktualisierbare und erweiterbare digitale Plattform bildet. 85 Unternehmen aus Buxtehude (und vereinzelt dem Umfeld) machen bereits mit.
Kerstin Maack, Leiterin der Wirtschaftsförderung, stellte den neuen Zukunftskatalog im B&P-Gespräch ausführlich vor: „Wir denken Schule und Beruf interdisziplinär. Daher ist das Thema in unserer Verwaltung auch fachgruppenübergreifend als Gemeinschaftsprojekt angelegt. Das ist eine tolle Zusammenarbeit bei der Know-how aus den Bereichen Jugend, Schule und Wirtschaft zusammenfließen. Meine Kollegin Sabrina Neuwerk hat das Projekt koordiniert und herausgekommen ist ein tolles Konzept, das weitaus mehr bietet als Unternehmen, die einen Praktikumsplatz oder einen ‚Schnuppertag‘ anbieten. Jetzt werden auch Ausbildungsplätze und Plätze für ein duales Studium angeboten.“ Auf 94 Seiten in der Print-Version präsentieren sich 85 Unternehmen. Fast alle haben ihren Sitz in Buxtehude, denn die Aktion soll dazu beitragen, die Auswirkungen des Fachkräftemangels am Wirtschaftsstandort Buxtehude gering zu halten. Die Unternehmen sind in elf Kategorien gegliedert: Bildung/Soziales, Handel, Handwerk/Technik, Hotellerie/Gastronomie, IT/Medien, Kunst/Kultur, Wirtschaft/Technik und weitere. Kerstin Maack: „Insgesamt bilden wir in dem Katalog 90 verschiedene Berufe ab. Zusätzlich geben wir einen Überblick über die Schulen in Buxtehude, wir weisen auf Portale im Internet hin, die Information bieten, geben Tipps für Bewerbungen und laden nach dem Durchblättern dazu ein, sich das Ganze auch digital anzuschauen.“
Grund: Auf dem Portal, das noch im Aufbau ist, können die Unternehmen künftig neue Einträge kostenfrei selbst einpflegen, bestehende aktualisiert die Wirtschaftsförderung bei entsprechender Information der Unternehmen. „Das ist ein wachsendes System. Wir haben dazu jetzt den Grundstein gelegt“, sagt die Wirtschaftsförderin und hofft, dass sich noch viele Buxtehuder Unternehmen beteiligen. Der Zukunftskatalog ist sozusagen eine Navigationshilfe durch die Flut der Informationen, die auf junge Menschen in der Berufsfindungsphase einprasseln, und zugleich ein praktisches Angebot, das sich nahtlos in all die anderen Instrumente der Berufsorientierung einreiht – beispielsweise Ausbildungsmessen und Zukunftstage. Kerstin Maack: „Das ist für uns ein wichtiger Baustein.“
4000 Kataloge hat die Stadt gedruckt, 3000 sind bereits verteilt. „Nun schauen wir mal, wie das Angebot ankommt, und steuern gegebenenfalls nach“, sagt Kerstin Maack und weist darauf hin, dass das Praktikumsthema während der Corona-Pandemie fast völlig weggebrochen war. Und: „Mittlerweile hat sich die Arbeitswelt spürbar verändert. Viele Unternehmen bieten Homeoffice an – wer soll sich dann um Praktikanten kümmern? Ich denke, das Thema muss wieder in Schwung kommen. Dazu wollen wir mit dem Katalog beitragen.“ wb
>> Web: https://www.buxtehude.de/ wirtschaft/zukunftskatalog/