Eine Pioniertat mit Langzeitwirkung

Die De-Vau-Ge lebt vom Knowhow ihrer Mitarbeiter und von den aufwendigen Produktionsanlagen, die eine derart Vielfalt zulassen. Warum der Standort Lüneburg dabei hilft, der schwierigen Lage am Fachkräftemarkt Herr zu werden, erzählen Rüdiger Kühl (rechts) und Jürgen Ridder im B&P-Business­Talk mit Host Wolfgang Becker. Foto: B&P

PODCAST Zehn Jahre foodactive e.V.: Die De-Vau-Ge in Lüneburg brachte 1978 das erste Müsli in den klassischen Lebensmitteleinzelhandel – Ein B&P-BusinessTalk mit Dr. Rüdiger Kühl und Jürgen Ridder

Die Kornähre im Logo sagt eigentlich schon fast alles: Produkte, die in der De-Vau-Ge Gesundkostwerk Deutschland GmbH, hergestellt werden, haben mit Cerealien zu tun. Im Rahmen der kleinen Podcast-Serie „Zehn Jahre foodactive e.V.“ besuchten Host Wolfgang Becker und Wortlieferant Tobias Pusch den Hauptstandort in Lüneburg und trafen dabei nicht nur auf Geschäftsführer Dr. Rüdiger Kühl und den obersten Supply-Chain-Verantwortlichen, Prokurist Jürgen Ridder, sondern auf ein agiles Unternehmen mit besonderer Geschichte und weltumspannender Reichweite.

Ursprünglich ging die De-Vau-Ge 1899 aus einer christlichen Bewegung hervor, die einen besonderen Schwerpunkt auf gesunde Ernährung legte. Entsprechende Produkte aus Lüneburg fanden sich vorzugsweise in Reformhäusern. Rüdiger Kühl: „Ende der 70er-Jahre richtete sich das Unternehmen als Industriepartner neu aus. Damals waren wir es, die das erste Müsli in den Lebensmitteleinzelhandel brachten.“ Eine Pioniertat mit Langzeitwirkung, denn heute produzieren die rund 1000 Mitarbeiter an den Standorten Lüneburg und Tangermünde (Sachsen-Anhalt, seit 1999) im großen Stil Handelsmarken für fast die gesamte Riege der großen Einzelhandelsketten in ganz Deutschland und darüber hinaus.

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Jürgen Ridder: „Durch den Kontakt zu einem internationalen Handelspartner beliefern wir heute auch Kunden in den USA, in China und in Australien. Diese geschäftliche Verbindung hat uns in die Welt hinausgetragen.“ Konkret geht es um Riegel, Cerealien (zum Beispiel Flocken), Müsli-Mischungen aller Art, Fruchtriegel und neuerdings auch pflanzlich basierte Drinks. Da die Produktpalette und die Kundschaft vielfältig sind, schlägt das auch auf Rezepturen und Verpackungen durch. Jürgen Ridder: „Etwa 8000 verschiedene Verpackungen verlassen unsere Standorte regelmäßig. Was der Kunde wünscht, versuchen wir herzustellen.“ Auf der Liste des Einkaufs stehen
1000 bis 1200 verschiedene Rohstoffe, die bei der De-Vau-Ge verarbeitet werden – darunter im großen Stil Weizen, Hartweizen, Mais, Hafer und Zucker. Insgesamt rund 120 000 Tonnen. Eingekauft wird möglichst regional.

Unglaublich agiles Netzwerk

2013 kaufte die De-Vau-Ge ihre erste Aktie bei der Süderelbe AG und wurde zugleich Mitglied beim im Aufbau befindlichen foodactive e.V. Rüdiger Kühl: „Damals kam Dr. Annika Schröder, Geschäftsführerin des Vereins, nach Harburg. Ihr gelang es in kurzer Zeit, ein unglaublich agiles Netzwerk aufzubauen. Das konnte man auch bei der Zehn-Jahres-Feier spüren.“ Jürgen Ridder ist Vorstandsmitglied bei foodactive und lobt die umfassende Vernetzung innerhalb der Food-Branche. Der Verein ist als Träger des von der Wirtschaftsbehörde avisierten Foodcluster Hamburg quasi gesetzt. Rüdiger Kühl: „Wenn der Ausbau dieses Netzwerks so weitergeht, feiern wir zehn Jahre Foodcluster mit Unternehmen von der Südgrenze Niedersachsens bis Dänemark.“ Er selbst steuert als Vizepräsident der IHK Lüneburg-Wolfsburg ebenfalls einen Baustein zum De-Vau-Ge-Netzwerk bei. wb

>> Web: www.de-vau-ge.de

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