Besondere Zeiten erfordern besondere Leistungen

Die Seevetaler Immobilienmaklerin Karen Ulrich. Foto: B&P

Finanzierung und Handwerkerkontakte im Gepäck: So reagiert Immobilienmaklerin Karen Ulrich auf die Veränderungen am Markt.

F ast waren sie in Vergessenheit geraten: Immer mehr Verkaufsschilder von Immobilienmaklern säumen die Straßen in den etablierten Wohngebieten rund um Hamburg. Der bis vor kurzem seltene Anblick zeigt deutlich, wie laut die Inflation, die Rückkehr der Zinsen, die allgemeine Verunsicherung durch zahllose Krisen und nicht zuletzt die grün dominierte rigide Energiepolitik der Ampelfraktion den Immobilien-Boom ausgebremst haben. Eine komplexe Lage, die die Seevetaler Immobilienmaklerin Karen Ulrich so kommentiert: „Man hat das Gefühlt, dass der Markt zusammenbricht. Aber erfahrungsgemäß gibt es immer Wellenbewegungen.“

Seit mehr als zehn Jahren kannte die Branche immer nur eine Richtung – nach oben. Die Preise für Immobilien kletterten in Höhen, die in Hamburg selbst für energetisch vernachlässigte Altimmobilien mit hohem Sanierungsbedarf schwindelerregend waren. Doch nun scheint der Höhepunkt überschritten. Die Preise stehen unter Druck, und plötzlich tauchen die eingangs beschriebenen Maklerschilder wieder überall auf. Es verkauft sich nicht mehr so leicht.

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Kooperation mit Handwerksbetrieben

Das bestätigt Karen Ulrich. Sie berichtet im B&P-Gespräch von Objekten, die vor knapp einem Jahr noch auf 950 000 Euro taxiert worden waren, nun aber gerade noch die Hälfte erzielen dürften – allerdings nur, wenn sich ein Käufer findet. Ein krasser Einzelfall, aber Preisabschläge von gut 30 Prozent seien derzeit nicht selten. „Bei vielen Immobilieneigentümern, die jetzt verkaufen wollen, ist die neue Marktsituation noch gar nicht angekommen“, sagt sie. „Insbesondere das Thema Finanzierung macht es interessierten Käufern heute schwer. Viele warten erstmal ab. Wer da als Makler nicht breit aufgestellt ist und einen Rundumservice mit Finanzierung und – genauso wichtig – einem verfügbaren Handwerker-Netzwerk am Markt auftritt, der hat es ebenfalls schwer.“

In weiser Voraussicht hatte sich die Seevetalerin frühzeitig gut aufgestellt und mit dem Immobilien-Kompetenzzentrum in Fleestedt Experten unter das eigene Dach geholt – darunter auch den Finanzierungsspezialisten Dr. Klein. Karen Ulrich: „Wir haben zudem unsere Kooperationen mit verlässlichen Handwerksbetrieben ausgebaut. Wer sanieren will oder muss, der findet hier Ansprechpartner.“ Es gehe zunehmend um ein Gesamtpaket, das ein Maklerunternehmen anbieten müsse, wenn es weiterhin erfolgreich in einem aufgewühlten Markt bestehen will.

Zusätzlicher Zündstoff aus Berlin

Die derzeit in Berlin diskutierten neuen Gesetze rund um Heizung und Energie sorgen zusätzlich für Zündstoff. Karen Ulrich: „Das wirkt sich besonders auf Immobilien aus, die älter als 30 Jahre sind. Die lassen sich nicht mehr so einfach verkaufen, da die energetische Sanierung häufig sehr aufwändig und entsprechend teuer ist.“

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Diese Entwicklung trifft nicht selten auf eine Altersklasse, die auf dem Sprung in eine seniorengerechte Wohnung ist und nun hofft, das Eigenheim gut zu verkaufen. Karen Ulrich weiß aus vielen Gesprächen: „Die Leute haben schlicht Angst, weil sie fürchten, um die einkalkulierten Werte gebracht zu werden. Für Häuser aus der Phase 60er- bis 90er-Jahre gilt jetzt: entweder abreißen oder sanieren. Wer das nicht kann, dem bleibt nur eines: sit & wait. Erstmal gar nichts machen und abwarten.“

Karen Ulrich geht allerdings davon aus, dass der Tiefpunkt des Preisverfalls Mitte des Jahres erreicht sein dürfte – also jetzt. Sie sagt: „Der Immobilienmarkt verläuft in immer kürzeren Wellen. Ich halte die Immobilie dennoch für eine hervorragende Geldanlage, denn das muss man langfristig betrachten. Aktuell gilt: Wer heute beim Verkauf den Preis erzielt, den er vor drei Jahren bezahlt hat, der ist fein raus.“ wb

>> Web: www.ulrich-immobilien.eu