„Das war ein sehr emotionales Jahr“

Ein Jahr Beauty Harbour im Harburger Binnenhafen: Michaela Vaupel in ihrem Kosmetik-Institut am Schellerdamm. Foto: Wolfgang Becker

Der Beauty Harbour in Harburg: Gründerin Michaela Vaupel zieht Zwischenbilanz.

Vor exakt einem Jahr legte Michaela Vaupel im Harburger Binnenhafen an und machte im Schellerdamm 9 fest: Dort eröffnete die Heimfelderin den „Beauty Harbour“ und erfüllte sich mit ihrem eigenen Kosmetik-Institut den Wunsch nach Selbstständigkeit. Was sie in ihren schicken Räumen macht, das erzählte sie B&P vor einem halben Jahr (Link siehe unten) – jetzt berichtet sie über ihre Erfahrungen als Unternehmerin und resümiert:

„Wenn Zweifel kamen, wurde es wieder gut“

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Dass aller Anfang schwer ist, hat sich insbesondere bei Unternehmensgründungen längst herumgesprochen. Und trotzdem überstehen viele Gründer den Wechsel aus hohem Seegang und Flaute unbeschadet – wenn sie an ihre Idee glauben. Das gilt auch für Michaela Vaupel: „Die Bandbreite reicht zwischen himmelhoch jauchzend bis am Boden zerstört. Aber ich habe die Erfahrung gemacht: Immer wenn echte Zweifel aufkamen, wurde es wieder gut. Ich habe keinen Tag bereut, diesen Schritt gegangen zu sein, aber manchmal stellt man sich schon die Frage, ob das finanziell alles funktioniert. So hatte ich beispielsweise Angst vor den Sommerferien, doch statt des befürchteten Nachfragerückgangs ging das Geschäft deutlich nach oben. Juli und August – das waren wirtschaftlich bislang meine besten Monate.“

Die Kunden kommen aus dem Umfeld des Binnenhafens – aus den Unternehmen, von der Schlossinsel, aber auch aus Rosengarten und sogar von nördlich der Elbe. Die Frequenz der Behandlung ist vom Hauttyp abhängig. Michaela Vaupel: „Ich bin an langfristigen Kundenbeziehungen interessiert, und ich spüre, dass der Anspruch an Beratung hoch bist.“

Man(n) sollte sich wohlfühlen in seiner Haut …

Das Geschäft mit der Schönheit ist groß, aber sensibel. Michaela Vaupel hat sich mit Beauty Harbour auf Gesichtsbehandlungen spezialisiert. Es geht um die Behandlung und Beratung bei Hautproblemen, Well-Aging und Pflege. Übrigens für Frauen und Männer gleichermaßen. Sie sagt: „Man(n) sollte sich wohlfühlen in seiner Haut.“ Frau natürlich auch, und erwartungsgemäß ist der Großteil der Kundschaft weiblich – „Frauen ab 30plus bis Mitte 70“, wie die Gründerin sagt. Und: „Immerhin sind acht Prozent meiner Kunden männlich.“ Und: „Egal mit welchem Hautproblem Kunden Beauty Harbour aufsuchen, mir ist wichtig, dass die Kunden schön aussehen, wenn sie das Institut nach der Behandlung verlassen“, sagt Michaela Vaupel, staatlich anerkannte Kosmetikerin mit Cidesco-Diplom und Medical Aesthetic Coach.

Um sich noch besser aufzustellen, hat die 52-Jährige im November eine Zusatzausbildung im Bereich Marketing begonnen. Und bereits im Oktober die Weiterbildung zur Derma-Immun-Expertin abgeschlossen, da die Haut gerade bei allergischen Reaktionen und Autoimmunkrankheiten besonders sensibel reagiert. Perspektivisch strebt sie die Zusammenarbeit mit einer Hautarztpraxis an – „das wäre eine wünschenswerte Kombi“. Deshalb lernt sie zurzeit für ihre Prüfung zur „hautärztlich geprüften Kosmetikerin“.

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Einen durchaus kritischen Blick wirft die Kosmetik-Expertin auf das gegenwärtige Missverhältnis zwischen der realen Welt und den gefilterten Fotos in den Sozialen Medien: „Da ist schon eine bemerkenswerte Entwicklung im Gange. Meine Frage ist: Wann ist der Moment erreicht, an dem man sich nicht mehr sieht…“ Aber zum Glück sei eine schöne und gesunde Haut immer ein Modetrend und trage nachweislich zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Hier besteht für Michaela Vaupel immer nur die Qual der Wahl, in welche neuen und qualitativ hochwertigen Technologien sie investieren möchte, denn bei ihr geht es um Hautverbesserung – ein beruflicher Anspruch mit durchaus medizinischen Aspekten.