Netzknotenpunkt startklar für die Energiewende.
Nach fünfjähriger Bauzeit und Kosten von 40 Millionen Euro ist die Modernisierung des Umspannwerkes Süd der Stromnetz Hamburg GmbH abgeschlossen. Die Anlage wurde Mitte Mai offiziell eingeweiht. Von drei Kopplungspunkten des Übertragungsnetzes ist die südliche Anbindung die größte und wichtigste ihrer Art. Sie ist einer der Ausgangspunkte für die Stromverteilung von mehr als einem Drittel der Hamburger Kunden im Industrie-, Gewerbe- und Haushaltsbereich.
Industriewachstum, Hafenentwicklung, Elektromobilität und eine stetig steigende Zahl an dezentralen Einspeisern waren nur einige Gründe für die dringende Erneuerung dieser wichtigen Anlage im Hamburger Stromnetz. Der sichere Netzbetrieb ist für die Zukunft unerlässlich und zeigt gleichzeitig die große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt auf.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Wir müssen unsere Energieversorgung nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes, sondern auch aus Gründen der Versorgungssicherheit viel schneller aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern lösen. Energiesouveränität ist das wichtigste Ziel. Daraus ergibt sich ein zusätzlicher Druck, ehrgeizige Klimaziele schneller zu erreichen und die Energiewende zu beschleunigen.“ Nach dem Rückkauf des Hamburger Stromnetzes durch die Stadt Hamburg und die Gründung der Stromnetz Hamburg GmbH im Jahr 2014 wurde der Startschuss für die Umstrukturierung des 110-kV-Netzknotens und der damit verbundenen ganzheitlichen Modernisierung des Umspannwerkes gegeben.
Thomas Volk, Geschäftsführer der Stromnetz Hamburg GmbH: „Mit diesem Komplettumbau haben wir nun in unserem größten Netzknotenpunkt die Primär- und Sekundärtechnik sowie alle Nebenanlagen auf dem neusten Stand der Technik gebracht und sind damit bestens auf den erwarteten Lastanstieg vorbereitet. Unser Verteilungsnetz ist somit auch immer wieder Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Energiewende, da die dezentralen Einspeisungen aus verschiedenen Quellen zunehmen und das Last-Management sowie die sektorenübergreifenden Konzepte an Bedeutung gewinnen.“
Hintergrund: Die Modernisierung war notwendig, da die aus dem Jahre 1969 stammende Schaltanlage in der Waltershofer Straße ihre maximal mögliche Nutzungsdauer erreicht hatte. Nach aufwendigem Baugenehmigungs- und Planfeststellungsverfahren übernahm ein Generalunternehmer im Jahr 2017 die Arbeiten an der Schaltanlage mit 23 Schaltfeldern in drei Bauabschnitten. Um die sichere Stromversorgung auch während des Umbaus zu jeder Zeit zu gewährleisten, wurde der Neubau auf gleicher Fläche und im laufenden Betrieb mittels Provisorien durchgeführt. Schrittweise wurde die Anlage in Teilabschnitten spannungsfrei gehalten und an die Bauausführung übergeben. Zusätzlich wurde der Bau eines zweiten Zentralrelaishauses notwendig, um die neuen sekundärtechnischen Anlagenteile aufnehmen und zusätzlich eine betriebliche Trennung zwischen Verteilungsnetz (110-kV) von Stromnetz Hamburg und Übertragungsnetz (380-kV) von 50 Hertz Transmission herbeiführen zu können.