Erweitern? Sofort, aber wo . . .

Fotos: HarmsMit Prokurist Jan Harms steht die nächste Generation in den Startlöchern: Nun sucht er mit Vater und Gründer Heino Harms nach Möglichkeiten, den Betrieb zu erweitern. Foto: Harms

Heino und Jan Harms vom gleichnamigen 
Garten- und Landschaftsbaubetrieb in Francop über die äußerst schwierige Suche nach einer passenden Gewerbefläche.

Es gab Zeiten, da herrschte ein regelrechter Wettbewerb um Unternehmen, die nicht nur Jobs in den Ort bringen sollten, sondern auch noch als gute Gewerbesteuerzahler umworben wurden. Doch parallel zum Fachkräftemangel hat sich in der Metropolregion Hamburg eine zweite „Baustelle“ entwickelt: der Flächenmangel. Was das für Unternehmen bedeutet, wissen Heino und Jan Harms zu berichten. Junior Jan ist im Corona-Startmonat März 2020 in das Unternehmen seines Vaters an der Hohenwischer Straße 115 a in Francop eingestiegen und will sich als Garten- und Landschaftsbauer eine Zukunft aufbauen. Dazu zählt auch die Option, den Betrieb zu erweitern, aber bislang haben Vater und Sohn noch keine Lösung für ihr Platzproblem gefunden.

Das Unternehmen Harms Garten- und Landschaftsbau wurde 2002 auf der 2500 Quadratmeter großen Pachtfläche an der Hohenwischer Straße an den Start gebracht. Gründer Heino Harms, damals bereits 50 Jahre alt, machte sich als Diplom-Ingenieur selbstständig und beschäftigte vom Start weg zwölf Mitarbeiter. Die Fläche in Francop war ideal, aber heute hat der Betrieb 20 Mitarbeiter und würde sogar noch fünf weitere einstellen, wenn denn genügend Platz vorhanden wäre. Heino Harms: „Wir können hier nicht erweitern.“

Gesucht: 4500 bis 5000 Quadratmeter

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Alle Versuche, im Umkreis eine Alternative zu finden, sind bislang gescheitert. Mit dem Einstieg von Jan Harms bekommt das Thema nun eine neue Dynamik, denn der 26-Jährige möchte das Unternehmen weiterentwickeln: „Wir brauchen dazu rund 4500 bis 5000 Quadratmeter Gewerbeland, das wir möglichst auch kaufen wollen. Jetzt haben wir hier am Standort eine kleine Halle mit 250 Quadratmetern Fläche, aber ich würde gern eine Halle mit 800 Quadratmetern bauen, in der ich auch Fahrzeuge unterstellen sowie einen Waschplatz für unsere Geräte und eine kleine Werkstatt einrichten kann.“ Und er nennt noch einen aktuellen Grund, sich mehr Platz zu verschaffen: „Die Corona-Pandemie hat auch bei uns einen Materialnotstand ausgelöst. Seitdem ist das Thema Lagerhaltung in meinen Plänen wieder sehr präsent.“

Was machen Unternehmen, die sich vergrößern wollen? Sie fragen bei der Wirtschaftsförderung an. Francop gehört zu Hamburg und fällt damit unter die Bestimmungen zur Vergabe von städtischen Gewerbeflächen. Heino Harms: „Eine Regel besagt, dass es pro Arbeitsplatz nur 100 Quadratmeter gibt. Damit kämen wir auf 2000 Quadratmeter – weniger als wir jetzt haben. Und zudem zu sehr hohen Preisen. Wir haben das mal für unsere Pläne durchgerechnet und kamen auf einen monatlichen Pachtbetrag von etwa 4000 Euro, denn kaufen kann man Hamburger Gewerbeflächen sowieso nicht. Das heißt für uns: In Hamburg sind wir aus dem Rennen.“

Enttäuschendes Echo aus Niedersachsen

Der Blick ins niedersächsische Umland führte nach Buxtehude, denn im Gewerbegebiet Ovelgönne waren noch Flächen frei – „allerdings nur als Reserve für erweiterungswillige Buxtehuder Unternehmen, wie man uns sagt“. Dass sich dort mittlerweile Firmen aus dem Nachbarkreis Harburg angesiedelt haben, hat Heino Harms mit einer gewissen Enttäuschung registriert. Eine passende Alternative in Elstorf gäbe es zwar, denn dort plant die WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH im Auftrag der Gemeinde Neu Wulmstorf ein Gewerbegebiet. Doch das Vorhaben verzögert sich. Harms suchte weiter – stieß auf das Seevetaler Gewerbegebiet Beckedorfer Bogen. Die gesamte Erweiterungsfläche Beckedorfer Bogen II wurde allerdings – wie mehrfach berichtet – vom australischen Logistik-Riesen Goodman übernommen. Jan Harms: „Da könnten wir höchstens eine Halle mieten, wir brauchen aber Außenflächen.“

Ähnlich eng ist die Situation an den anderen Standorten im Harms‘schen Suchkreis: Nenndorf, Hollenstedt, Jork – alles ist dicht. Die Folge: „Wir können den Betrieb nicht erweitern“, sagt Jan Harms. „Zurzeit haben wir drei Auszubildende. Ich würde einen weiteren hinzunehmen und noch drei Gartenbauer einstellen, aber ohne Platz geht das nicht.“ Und hinzu komme ja auch noch der Fachkräftemangel – es sei gar nicht so einfach, gute Mitarbeiter zu finden. Dabei gäbe es reichlich zu tun, wie Heino Harms sagt: „2020 und 2021 waren absolut verrückte Jahre. Wir hatten eine derart hohe Nachfrage, dass wir kaum hinterherkamen.“ Auch er erlebte hautnah, dass viele Menschen pandemiebedingt in Haus und Garten investierten. 2022 fängt etwas verhaltener an, aber Junior Jan Harms ahnt schon, was das bedeutet: „Die Welle kommt – das wird wieder ein Jahr voller Herausforderungen.“

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Eine Herausforderung bleibt derzeit konstant: der Erweiterungsdruck. Die Suche geht also weiter, und der Garten- und Landschaftsbaubetrieb von Heino Harms wartet weiter auf die Chance, den nächsten Entwicklungsschritt einzuläuten. Vielleicht sogar in der Nähe. Heino Harms, gebürtiger Francoper: „Ich würde hier auch einen Resthof übernehmen – wenn er denn groß genug für uns ist.“

Alles für Garten und Außenanlage

Der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Harms in Francop, Hohenwischer Straße 115a, bietet ein breites Spektrum an Themen und Dienstleistungen rund um Gärten und Außenanlagen. Dazu zählen:

π Dachbegrünung (Vertragspartner von Optigrün)

π Neuanlage und Pflege von Privatgärten

π Bau und Pflege von Außen­flächen in Wohnanlagen

π Pflege und Betreuung von grünen Industrieflächen

π Terrassenbau (speziell auch 
in Keramik)

π Heckenpflege

π Bau von Zierteichen

π Baumdienst

π Planung und Realisierung von Bepflanzungen aller Art

Das Unternehmen verfügt über einen umfangreichen Maschinen- und Fahrzeugpark mit Baggern, Radladern, Transportern, Flächenmähern, einem Lkw, einem Buschhäcksler, Anhängern und Pkw. 

>> Web: https://www.galabauharms.de/