Arbeitsplatz, Social Spot und Wohlfühlumgebung: Das Büro der Zukunft attraktiv gestalten

Eine Kolumne von Oliver Horstmann.

Im Laufe der zurückliegenden Jahre wurde in vielen Büro- und Dienstleistungsbetrieben zur Realität, was sich bereits zuvor von langer Hand angekündigt hatte: Bedingt durch die Corona-Pandemie musste ein Großteil der Arbeitskräfte ins Homeoffice ausweichen, während viele Unternehmensstandorte kaum oder gar nicht besetzt waren. Die Erfahrung aus unterschiedlichen Geschäftsfeldern zeigt relativ übereinstimmend: Auch wenn praktische Abläufe und Arbeitsprozesse aus der Ferne grundsätzlich zu erledigen waren, stellt die Büropräsenz der eigenen Teams für Arbeitgeber in puncto Effizienz und interpersonaler Kommunikation dennoch weiterhin das Modell der Wahl dar. Mit Blick in die Zukunft, in der qualifizierte Mitarbeiter womöglich frei entscheiden können, ob sie im heimischen Arbeitszimmer oder im Büro tätig sein möchten, wird die Gestaltung attraktiver Büroflächen zunehmend zur Priorität. Letztlich wird auch bei der Gewinnung rar gesäter Fachkräfte unter anderem die Qualität der Arbeitsplatzsituation entscheidend sein. Wie aber sieht es aus, das moderne, konkurrenzfähige Büro von morgen, für das Mitarbeiter auch die regelmäßige Anfahrt in Kauf nehmen? 

Einen der grundlegenden und zugleich wichtigsten Faktoren stellt die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes dar: Eine überschaubare Strecke ins Büro mindert sowohl Verkehrs-Stress als auch Anfahrtskosten, was sich bereits positiv auf die Motivation der Belegschaft auswirkt. Zentrale Lagen wie die Hamburger Innenstadt oder die HafenCity können hierbei mit ihren kurzen Wegen und guter Verkehrsanbindung punkten. Auch hinsichtlich der Einkaufs-, Unterhaltungs- und Gastronomieangebote in der unmittelbaren Umgebung verzeichnen solche Standorte bei Mitarbeitern, die solche Möglichkeiten in der Mittagspause oder nach Feierabend nutzen möchten, ein deutliches Plus gegenüber vielen Lagen in der Peripherie. Tatsächlich fallen die Leerstandsquoten in dezentralen Stadtteilen durchschnittlich höher aus als im Stadtkern, obwohl die Mietpreise hier niedriger ansetzen – ein deutliches Indiz dafür, dass Unternehmen einer guten Immobilienverortung bereits jetzt hohe Bedeutung beimessen.

Auf der anderen Seite ist die Ausgestaltung der Bürofläche mindestens ebenso wichtig, um Mitarbeitern einen Mehrwert gegenüber der Homeoffice Option zu bieten. Zu den Grundvoraussetzungen zählen heute eine angenehme Tageslicht-Atmosphäre, gute Schalldämmung und gute klimatische Bedingungen, die einen ganzjährig komfortablen Aufenthalt erlauben. Darüber hinaus kann etwa durch eine leistungsfähige technischen Ausstattung, mit der sich etwa digitale Kundengespräche oder Arbeitsabläufe leichter umsetzen lassen als über den heimischen Laptop, ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden. Auch die permanente Verfügbarkeit des technischen Supports wird auf diese Weise zum ergänzenden Argument für den Wahlarbeitsplatz Büro.

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Nicht zu unterschätzen: Ein guter Kaffee!

Die Wichtigkeit des sozialen Austauschs im Büro sollte ebenfalls berücksichtigt werden, indem räumliche Möglichkeiten – etwa in Form eines Lounge-Bereichs oder eines Aufenthaltsraums zum Erleben gemeinsamer Quality Time – eingerichtet werden. Selbst vermeintlich unscheinbare Aspekte wie die Güte des angebotenen Kaffees können dafür ausschlaggebend sein, dass das Büro gegenüber der Homeoffice-Variante den Vorzug erhält. Ein ganzheitlich gedachtes, nachhaltiges Workplace-Konzept unter Einbezug aller relevanten Faktoren ist also für zukunftsorientierte Unternehmen heute unabdingbar geworden. 

o Als Teil der Geschäftsleitung von Gewerbe-Immobilienmakler Engel & Völkers Commercial Hamburg und Bereichsleiter im Segment Büroflächenvermietung liegen die Tätigkeitsschwerpunkte von Oliver Horstmann in der Beobachtung und Analyse aktueller Markttrends sowie der Beratung von branchenübergreifenden Business-Kunden.