Von der Idee zur neuen Marke

Dr. Annika B. Schröder hat unter dem Dach der Süderelbe AG ein regionales Netzwerk für die Food-Branche aufgebaut.

foodactive e.V.: So arbeitet das regionale Ernährungsnetzwerk – Paradebeispiel: Von Nachbars Höfen.

Zum Dorfkrug, Harry Bäckerei, J.J. Darboven, Ankerkraut, Schönecke seit 1914, Global Fruit Point, Basedahl Schinken, Backhaus Wedemann, Behr Gemüsegarten – das Mitgliederverzeichnis des Ernährungsnetzwerks foodactive e.V. liest sich wie das „Who is Who“ der regionalen Lebensmittelerzeuger. Mehr als 100 Unternehmen gehören dem Netzwerk an, das unter der Geschäftsführung von Dr. Annika B. Schröder und unter dem Dach der Süderelbe AG ein reges Branchenleben entwickelt hat und ein Paradebeispiel für Regionalität darstellt. Was das konkret bedeutet, macht sie an einem Beispiel deutlich: dem Buchholzer Start-up Von Nachbars Höfen. Annika Schröder: „Vor einiger Zeit meldete sich der Maschinenring Harburg bei uns mit dem Anliegen, den Landwirten bei der Selbstvermarktung zu helfen. Ihre Idee: Landwirte können mehr als nur produzieren. Das haben wir gerne aufgenommen.“ Es liegt in der Natur von Netzwerken, dass so eine Anfrage das Räderwerk der Kontakte in Gang setzt. In diesem Fall war der Weg kurz, denn in Andreas Buß, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von foodactive e.V., war schnell der passende Ansprechpartner gefunden.

Qualität ist ein Muss

Buß war lange Jahre im Vorstand der Laurens Spethmann Holding (Ostfriesische Tee Gesellschaft/Hittfeld) und ist mittlerweile im Ruhestand, jedoch als Berater immer noch beruflich engagiert (ABC Andreas Buß Concept). Gemeinsam mit Peter Warnke, ehemals Mühlendirektor bei Goodmills und heute ebenfalls als Unternehmensberater im Food-Bereich aktiv (InnoFood GmbH), entwickelte er einen Plan. Buß: „Das Thema Selbstvermarktung liegt ja auf der Hand, aber wie stellt man das am besten an? Nicht jeder Landwirt hat das Geld, einen eigenen Hofladen zu eröffnen. Also führten wir Gespräche mit dem Maschinenring, in dem etwa 700 Landwirte organisiert sind, und entwickelten ein Vertriebskonzept sowie eine Marke: Von Nachbars Höfen. Wir machten auch deutlich, dass Regionalität allein nicht ausreichen würde. Wer erfolgreich sein will, muss Qualität liefern. Marketing ist unerlässlich.“

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Buß und Warnke sorgten dafür, dass Qualitätsregeln aufgestellt wurden – so dürfen Tiere für eine Schlachtung nicht weiter als 50 Kilometer weit transportiert werden. Ein Schlachtbetrieb fand sich schließlich in Jork. Buß: „Und wir machten Sortimentsvorschläge, es reicht ja nicht, wenn die Landwirte ausschließlich Kartoffeln liefern können. Wer selbst Vermarkten will, muss sich breit aufstellen.“

Für Annika Schröder ist diese Geschichte ein Paradebeispiel für den Erfolg regionaler Netzwerke: „Wir haben die Akteure zusammengebracht. Das ist das Ziel von food­active.“



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