channel hamburg e.V. meldet Mitgliederrekord – Kommt nun der ultimative Schulterschluss mit dem Harburger Citymanagement?
Mit 140 Mitgliedern steht der Harburger Verein channel hamburg e.V. so gut wie noch nie da. Was Geschäftsführerin Melanie-Gitte Lansmann besonders freut, ist der rasante Start ins Jahr 2021: „Wir haben seit Januar acht neue Mitgliedsunternehmen hinzubekommen, und es gibt weitere Interessenten. Das ist in so einer Zeit schon außergewöhnlich.“ Und noch etwas fällt auf: Die Vereinsstruktur verändert sich – eine Folge des gestiegenen Wohnanteils im Harburger Binnenhafen. Höchste Zeit, den einst als Marketing-Speerspitze für den Channel gegründeten Verein neu zu denken und die Außendarstellung im Süden Hamburgs neu zu formieren.
Als Channel-Begründer Arne Weber den Verein im Jahr 2000 ins Leben rief, stand das Standortmarketing für das prosperierende Quartier zwischen der B73 und der Süderelbe im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Im Binnenhafen gab es zu dem Zeitpunkt noch viele freie Flächen. Der Verein zielte darauf ab, Unternehmen für den Standort im Hamburger Süden zu interessieren und folgte damit dem bereits eingeleiteten Wandel Harburgs vom Industriestandort zum Hightech-Quartier. Dieser Prozess dauerte Jahre, nahm aber nach den Anfängen durch die Technische Universität Hamburg und das damalige Mikroelektronik-Anwendungszentrum an der Harburger Schloßstraße in den 90er-Jahren immer mehr Fahrt auf.
Der Ruf nach Nahversorgung
Heute, 21 Jahre nach der Vereinsgründung, hat channel hamburg e.V. die gesteckten Ziele erreicht, wenn nicht gar übertroffen. Der Channel ist bis auf wenige Flächen durchgängig bebaut. Zu den etwa 6500 Arbeitsplätzen gesellen sich mittlerweile 1000 Wohnungen, darunter hochattraktive Lagen am Wasser. Mit den Bewohnern kam der Ruf nach Nahversorgungseinrichtungen. Das schlägt sich auch in der Mitgliederstruktur nieder. Melanie-Gitte Lansmann: „In der Anfangszeit waren im Verein vor allem Investoren, die Immobilienbranche, Projektentwickler und Dienstleister aus den Bereichen Finanzen, Recht und Steuern vertreten. In der zweiten Welle kamen die IT-Unternehmen, Ingenieur-Dienstleistungen, aber auch die Branchen Gastronomie und Bau hinzu. Parallel wuchsen die Kultur-Szene und die Start-up-Szene, die auch im Verein vertreten sind. Aktuell haben wir unter den neuen Mitgliedern beispielsweise das Augenzentrum Harburg und die Zahnarztpraxis Elbling. Der Zulauf aus der Gesundheitsbranche ist eindeutig eine Folgeentwicklung des Wohnens.“
Die neue Harburg- Perspektive
Kurz: Der Verein bekommt eine zunehmend gesamtstädtische Mitgliederstruktur. Der Channel, einst als Hightech-Standort erdacht, wandelt sein Gesicht, allerdings ohne sein Fundament aufzugeben oder gar seine DNA zu leugnen: Mit der Technischen Universität Hamburg, dem Hamburg Innovation Port (siehe Seite 3), der Tutech Innovation/Hamburg Innovation sowie dem Neubau des Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML bleibt der Channel ganz eindeutig auch Wissenschaftsstandort und Innovationsmotor in der Metropolregion. Lansmann: „Der Mix im Verein ist jedoch bunter geworden.“
Was das für Harburg bedeutet, wurde jetzt im Fachausschuss für Haushalt, Wirtschaft und Wissenschaft der Bezirksversammlung vorgestellt: Derzeit wird die Verschmelzung der Vereine Citymanagement Harburg e.V. und channel hamburg e.V. vorbereitet. Im Ausschuss wurde die Bezirkspolitik informiert. Wie aus politischen Kreisen verlautet, hat Harburg beste Chancen, ein einheitliches Stadtmarketing zu bekommen, indem zwei schlagkräftige und kreative Vereine fusionieren. Eigentlich ein Selbstgänger, denn: Beide Vereine stehen seit Jahren ohnehin unter der operativen Leitung von Melanie-Gitte Lansmann. wb
>> Web: https://channel-hamburg.de/
