Auszubildende stehen bislang weniger im Fokus der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Doch es lohnt sich für Unternehmen, sie früh für eine gesunde Arbeits- und Lebensweise zu begeistern.
Burger und Pommes statt Obst und Gemüse, Spielekonsole statt Bewegung: Immerhin etwa jeder fünfte Auszubildende legt ein gesundheitsgefährdendes Verhalten an den Tag. Das hat eine umfangreiche Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) schon im Jahr 2015 gezeigt. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) für junge Beschäftigte erhält deren Arbeitsfähigkeit und kann zugleich die Attraktivität des Unternehmens im Wettbewerb um geeignete Nachwuchskräfte steigern. Beide Seiten profitieren auf diese Weise von einem frühen Einstieg in die gesundheitliche Prävention.
Ins Gespräch kommen
Die von der AOK mitgetragene „Initiative Gesundheit und Arbeit“ (iga) hat dafür 2018 den „iga.Wegweiser: Junge Beschäftigte in Ausbildung“ herausgebracht, der sich mit Gesundheitsförderung in Berufsschule und Betrieb beschäftigt. Es sei sehr wichtig, bereits zu Beginn der beruflichen Entwicklung gesundheitsförderliche Einstellungen und Verhaltensweisen zu stärken, schreiben die Autoren. Für die iga-Studien wurden Interviews sowohl mit Auszubildenden als auch mit Ausbildungsverantwortlichen ausgewertet.
Jugendliche Berufseinsteiger bräuchten allerdings einen Anstoß, um sich aktiv mit Themen wie Gesundheit oder Sicherheit am Arbeitsplatz zu beschäftigen, heißt es darin. Ein ideales Instrument dafür seien die sogenannten Fokusgruppen. Das sind moderierte Diskussionsrunden, in denen das Thema Gesundheit zielgerichtet und mit vielerlei zum Teil auch spielerischen Methoden theoretisch und praktisch bearbeitet wird.
Zielgruppengerecht vorgehen
Da gerade kleineren und mittleren Unternehmen für derartige Maßnahmen oft die personellen und zeitlichen Ressourcen fehlen, können Betriebsnachbarschaften, überbetriebliche Gesundheitszirkel, Industrie- und Handelskammern, aber auch die Berufsschulen mögliche Partner bei der Umsetzung sein. Die BGF-Experten der AOK Bremen/Bremerhaven beraten ebenfalls fachkundig zum Thema.
Um dann konkrete Themen anzugehen und nachhaltig zu verankern, sind aus Sicht der Jugendlichen ein erkennbarer Mehrwert (etwa eine spürbare Verbesserung der körperlichen Verfassung) sowie Anerkennung durch die Vorgesetzten wichtig. „Dabei sollten Führungskräfte die Gesundheitsthemen der Auszubildenden nicht nur akzeptieren und befürworten, sondern auch vorleben“, raten die iga-Experten. Zudem könnten digitale Angebote wie Online-Seminare, ein Firmen-Azubi-Blog oder -Newsletter, Podcasts und Video-Tutorials den Zugang zu Gesundheitsinformationen erleichtern.
Während die befragten Ausbildungsverantwortlichen davon ausgehen, dass bei der Vermittlung von Gesundheitsthemen klassische Felder wie Bewegung, Ernährung und Suchtprävention sowie die Vermittlung von alltagsbezogenen und sozialen Kompetenzen aufgegriffen werden sollten, artikulieren die Azubis, dass ihnen auch Angebote zum Zeit- und Stressmanagement sowie Rhetorik wichtig seien. Besonders motivierend wirken den Ausbildern zufolge Projekte, die vom Nachwuchs eigenverantwortlich organisiert werden. So arbeiteten Auszubildende im Malerberuf ihre eigenen Fitnesspläne aus und angehende Erzieher erstellten spezielle Bewegungsprogramme für die von ihnen betreuten Kinder. (Quelle: gesundes unternehmen).
Den kompletten iga.Wegweiser „Junge Beschäftigte in Ausbildung“ gibt es zum Download.
So unterstützt die AOK Bremen/Bremerhaven
Fundierte Kenntnisse über gesundheitliche Risiken am Arbeitsplatz und ein gesundheitsgerechtes Verhalten sind im gesamten Berufsleben wertvoll. Deshalb sollten Auszubildende früh in die Betriebliche Gesundheitsförderung einbezogen werden. Welche Maßnahmen sich besonders eignen, wissen die Experten für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Bremen/ Bremerhaven. Im Internet finden Sie weitere Informationen und Ansprechpartner vor Ort: https://www.aok-business.de/bremenbremerhaven/gesundheit/