Kerstin Maack: „Gutes Image entsteht in diesem Fall durch Storytelling über Produkte. Kurze, locker geschriebene Geschichten. Angereichert mit interessanten Informationen.“ Dieser neue Stil ist in traditionellen Wirtschaftskreisen eher ungewohnt, denn dort dominierten bislang harte Fakten. Jetzt mischt sich Hirn mit Herz – das ist innovativ und nicht zuletzt den neuen Medien geschuldet. Kerstin Maack: „Alles, was wir an Material nach wie vor in Mappenform bereitstellen, bieten wir parallel auch digital auf unserer Homepage an.“ Zusätzlich werden weitere Kanäle genutzt, um Informationen zu streuen: Facebook, Twitter und künftig LinkedIn und Xing. Ein eigener Newsletter ist ebenfalls in Vorbereitung. Die Stadtwerke-App „buxtuell“ darf ebenfalls mit Einträgen versehen werden.
Karin Kahnenbley: „Wir versorgen die Fläche über klassische und neue Medien, nutzen aber auch Netzwerke.“ Ihre Aufgabe ist es, das mediale „Klavier“ so virtuos zu spielen, dass die Informationen zielgerichtet ankommen, zugleich aber niemandem auf die Nerven gehen – eine Gratwanderung der Öffentlichkeitsarbeit. Und ein Gebiet, das vielfach auch experimentellen Charakter hat, denn es herrscht die mediale Zwischenzeit. Deshalb die heikle Frage, wie Kommunikation in fünf oder zehn Jahren aussehen wird. Kerstin Maack: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass viele Dinge über Spracherkennung gesteuert werden – Alexa, Siri & Co. Was das für uns bedeutet, muss man dann sehen.“
Die „digitale Ungeduld“
Die Digitalisierung im Marketing erweitert den „Instrumentenkoffer extrem“, sagt Kerstin Maack durchaus in dem Bewusstsein, dass zwar Vieles machbar, aber nicht zwangsläufig auch leistbar ist. Trotzdem ist es ihr mit ihrem Team gelungen, das Standortmarketing der Wirtschaftsförderung Buxtehude zukunftsfähig aufzustellen. Immerhin ist dies nur ein Aufgabenbereich neben vielen anderen Themen wie Flächenmanagement, Ansiedlungsstrategien, Netzwerkaktivitäten, diversen Beratungsfunktionen sowie den Wirtschaftsbeziehungen zu den Partnerstädten und innerhalb der Hanse.
Trotz aller Unwägbarkeiten ist der Weg in die digitalen Kommunikationswelten unverzichtbar. Kerstin Maack: „Viele Verantwortliche in der Wirtschaft stammen ja noch aus der Generation Tagesschau – wir sind damit aufgewachsen, dass es um 20 Uhr die Nachrichten gab. Und die waren Pflicht. Heute erleben wir, wie man die 140-Zeichen-Kommunikation nutzt und die Medien umgeht. Er herrscht die ‚digitale Ungeduld‘, wie wir es hier nennen. Unsere Herausforderung heißt: Mitmachen, aber seriös bleiben. Fakten liefern, aber trotzdem Emotionen auslösen, um wahrgenommen zu werden. Ja, wir sind sogar im positiven Sinne ein bisschen frech. Die digitale Parallelwelt nimmt an Bedeutung zu. Darauf müssen wir uns einstellen – ob uns das gefällt oder nicht.“ wb