Das Gebot der Stunde heißt Projektentwicklung

Eißendorfer GrenzwegBereits realisiert: Die schicken Stadthäuser am Eißendorfer Grenzweg in Harburg sind so gut wie ausverkauft.

Stader Lindemann Gruppe stellt aktuelle Bauvorhaben vor – Zielmarkt ist die Hansestadt Hamburg.

Wie stark die Stader Lindemann Gruppe in die Gestaltung der Hansestadt involviert ist, macht ein Fünf-Millionen-Euro-Auftrag deutlich, den das Unternehmen jetzt bekommen hat: Es geht um den Bau eines neuen Verwaltungssitzes für ein Unternehmen in Stade, das sich voraussichtlich Ende 2017 auf dem ehemaligen Güterbahn-Gelände niederlassen wird. Hier hat Lindemann vor drei Jahren 5200 Quadratmeter von der aurelis Real Estate gekauft – eine sogenannte Konversionsfläche, die nun neu genutzt wird.

Ein neues Kapitel

Das Beispiel steht für ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte von Lindemann, denn das erklärte Ziel ist klar umrissen: Projektentwicklung. Marcus Witt, Leiter der Projektentwicklung: „Es geht darum, nicht ausschließlich zu bauen, wie es Bauunternehmen früher vorzugsweise getan haben, sondern die gesamte Wertschöpfungskette auszunutzen.“ Das beginnt bei der Suche nach geeigneten Grundstücken und/oder Objekten, aus denen sich etwas machen lässt. Diese Aufgabe treibt Witt seit über einem Jahr unter dem Dach von Lindemann voran.

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Zunächst liegt sein Augenmerk auf der ehemaligen Bahnfläche. Nach dem geplanten Neubauvorhaben wird noch eine Teilfläche von 2000 Quadratmetern zur Verfügung stehen – und für dieses Grundstück wird ebenfalls eine neue Nutzung gesucht. Ein weiteres Projekt in Planung: Am Hohenwedeler Weg in Stade entstehen 14 Wohnungen. Nach diesem Muster ist Lindemann nicht nur in Stade, sondern auch in Hamburg unterwegs. Die Hansestadt ist ein erklärter Zielmarkt.

Uhlenhorst und Harburg

Im Mai wurde ein Grundstück in Hamburg-Uhlenhorst gekauft. Hier sollen zehn Eigentumswohnungen gebaut werden. Ein klassisches Projektgeschäft, wie Marcus Witt sagt. Auch in Harburg konnte ein Projekt umgesetzt werden – am Eißendorfer Grenzweg sind drei schicke Stadthäuser mit jeweils drei Wohnungen entstanden. Das Objekt ist so gut wie ausverkauft. Für Uhlenhorst beginnt die Vermarktung im Oktober. Auch hier rechnet Witt damit, dass die Wohnungen schnell verkauft werden.

Lindemann trifft in Hamburg auf einen ausgeprägten Käufermarkt. Der Mangel an Wohnraum treibt zwar die Preise hoch, aber der Druck ist immens, sodass sich immer Käufer finden. Die ganz großen Wohnungsbauprojekte, die jetzt angeschoben werden oder bereits in der Realisierung sind, stehen dabei nicht so sehr im Fokus der Stader. Marcus Witt: „Am liebsten realisieren wir Projekte mit bis zu 20 Wohneinheiten. In diesem Segment ist eine schnelle Gesamtabwicklung garantiert “

Das Projekt „Buchholzer Park“

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Es geht folglich um kleinere Flächen, die in Hamburg bereits seit längerer Zeit rar sind. Selbst in Städten wie Buchholz sind Grundstücke zunehmend Mangelware. Auch hier ist Lindemann jedoch mit einem großen Projekt aktiv vertreten. Auf dem ehemaligen Gelände der Zivildienstschule sollen sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 55 Wohneinheiten und 4500 Quadratmetern netto-Wohnfläche entstehen – das Projekt „Buchholzer Park“. Die Fläche, insgesamt 30 000 Quadratmeter, von denen ein Drittel bebaut werden darf, gehörte dem Bund. Auf 4500 Quadratmetern baut der Landkreis Harburg ein Seniorenheim und eine Kindertagesstätte. 4500 Quadratmeter hat das Krankenhaus als Erweiterungsfläche erworben. 11 000 Quadratmeter sind Waldgebiet im Besitz des Landkreises.

Das Gelände wurde bereits 2012 für das Wohnprojekt gekauft. Es schloss sich eine umfangreiche Planungsphase an, die mit einer Änderung des Flächennutzungsplans sowie der Aufstellung eines Bebauungsplans einherging. Diese Phase ist jetzt abgeschlossen. Mit den Erschließungsarbeiten soll nach Auskunft von Lindemann noch in diesem Jahr begonnen werden. Der Baustart für die Mehrfamilienhäuser ist für den Frühsommer 2017 geplant, die Fertigstellung der ersten Einheiten für den Sommer 2018. Die Eigentumswohnungen sollen barrierefrei gebaut werden. Lindemann ist an dem Projekt zu einem Drittel beteiligt, die anderen Anteile halten die Baufirmen Groth und Effinger. wb